"Ardex On The Top 2004"
Der Duft von Zitronen an einem ungewohnten Ort
Seit der vorsichtigen Ardex-Öffnung nach innen und außen zählt das jährliche Kunden-event des Bauchemiespezialisten inzwischen fast schon zur Tradition. Deutsche und schweizerische Handelspartner aus der Baustoffbranche, dem Fliesen- und Bodenbelagsgeschäft, trafen sich zum Sommerausklang in einem versteckten Tal in Osttirol. Und anders als gedacht geriet die Vorstellung neuer Produktentwicklungen so, wie den Teilnehmern im Programm angekündigt wurde: nämlich "wie Sie so schnell nicht vergessen werden".
Ieicht schummrig im Kopf von einigen Kilometern auf kurvigen Alpenstraßen, vom Gebrause im langen Felbertauerntunnel, konnte der ankommende Gast meinen, Ardex hätte den Firmensitz jetzt tief nach Österreich verlegt. Ardex-Fahnen rahmten den Eingang des Gourmethotels Defereggental und nur wenige "normale" Gäste dürften die Chance gehabt haben, ein Zimmer zu ergattern. Für ein langes Wochenende im August lud das Management einen ausgewählten Kreis von Kunden ein, dem rund 40 Personen aus 25 Firmen folgten. Zählt man die Partner dazu, die viele mitbrachten, das Team der Ardex-Außendienstler sowie die Vertreter der Presse, die diesmal zum ersten Mal zugelassen waren, kam eine Gruppe von rund 100 Personen zusammen.
Braungebrannte Gesichter und eine ausgelassene Stimmung erwarteten den Gast, der nach zwei Tagen Programm dazustieß. Vom Golfen erzählten sie, von Bergtouren und Mountainbiking, von köstlichen Abendessen. Werner Denninger, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb und Werner Schröder, Vertriebsleiter Euro-Zone, sind wahre Meister in der Kunst der Kundenumarmung. Gab es jemand, der am festlichen Vorabend der Produktvorstellung zumindest ohne einen Trostpreis ausging? Ein volles Füllhorn für die Siegerehrung des Golfturniers und eine Tombola - hier konnte nach leichtem Stolpergang sogar eine gesponserte Kreufahrt als Hauptpreis vergeben werden, natürlich an einen Kunden.
Herbstinnovationen vorgestellt
Den Höhepunkt sollte aber die Vorstellung der "baustellengerechten Herbstinnovationen" darstellen. Es regnete am Morgen, also nahm die Gruppe die vorsorglich bereit gestellten Schirme, setzte sich in Vierergrüppchen in die Berggondeln, stieg an der Brunnalm um auf den Sessellift - und landete auf der 2.350 m hoch gelegenen Moosalm durchnässt und durchfroren im Schnee. Anstatt auf der Sonnenterrasse vor einem atemberaubenden Panorama (das versprach die Ansichtskarte) seine Produkte zu präsentieren, musste Marketingleiter Ulrich Türk im sonnengelben Zelt vor dem Schnee Schutz suchen. Zuvor stemmte das Ardex-Team eine weitere unvorhergesehene Schwierigkeit: Da der Weg zum Gipfel kurzfristig für Reparaturarbeiten gesperrt wurde, musste das komplette Material zur Präsentation per Sesselbahn hochgehievt werden. Doch wie jeder Bergler, der um solche Wetterkapriolen weiß, trugen Organisatoren und Gäste die weißgraue Pracht mit Fassung. Ulrich Türk startete die Vorstellung, passend jeweils mit ein paar Takten Popmusik zum Aufwärmen. "Es wurden nicht nur neue Produkte entwickelt, sondern auch bereits gut im Markt etablierte Baustoffe auf ihre optimale Funktionalität überprüft und konsequent verbessert. Ab Oktober profitieren die Partner des Unternehmens erneut von den Ergebnissen des Engagements."
Neue Produkte ermöglichen wirtschaftliches Arbeiten
Mit Ardex Premium P 2400 bringt der Wittener Baustoffhersteller den ersten hoch ergiebigen Kunstharz-Parkettklebstoff mit Fadenzug vollständig ohne Lösungsmittel. Damit lassen sich Gesundheitsgefährdungen für Verarbeiter und Bauherren reduzieren. Ein weiteres Plus sei der hervorragende Fadenzug, der eine gute Hohlstellenüberbrückung bewirkt und damit dem lästigen Trommeleffekt entgegenwirkt. Weitere Eckpunkte des als Spitzenprodukt herausgestellten, sehr emissionsarmen Klebers (EC 1): leicht auftragbar (gute Verstreichbarkeit und guter Riefenstand), lange Einlegezeit (20 Minuten), frühe und hohe Anfangshaftung (nach dem Einlegen von Fertigparkett kann die Fläche sofort begangen werden), hohe Elastizität und optimierte Endfestigkeit. Premium P 2400 eignet sich insbesondere für Mehr-schichtparkett, aber auch für Mosaik- und Hochkantlamellenparkett - jeweils auf saugfähigen Untergründen im Innenbereich. Mit 700 g pro Quadratmeter ist es hoch ergiebig und damit sehr wirschaftlich einsetzbar.
Ebenfalls lösemittelfrei und emissionsarm (EC 1), nach der Trocknung geruchsneutral und überdurchschnittlich ergiebig, ist ein neuer Spezialklebstoff für Kautschukbodenbeläge. Die hohe Nassklebekraft des Ardex Premium S 2300 verhindert ein "Wegschwimmen" der Kautschukplatten beim Verlegen, kennzeichnend auch die gut zerdrückbaren Klebstoffriefen. So werde akkurates Arbeiten erleichtert, das für eine optimale Oberfläche im Gesamtbild der Platten oder Bahnen sorge. Für den Einsatz in hochbelasteten Bereichen ist auch die gute Wasserbeständigkeit der Klebstoff-Fugen bedeutend. Der Klebstoff eignet sich für Kautschukbodenbeläge mit glatter, geschliffener Oberfläche bis 4 mm Dicke auf saugfähigen Untergründen im Innenbereich.
Tropffreie Grundierung
Mit einer der unbeliebtesten Arbeiten im Innenausbau soll jetzt Schluss sein: Grundieren und dabei sich selbst, die Kleidung und den Boden anzukleckern. Die neue Multifunktionsgrundierung P 3 soll jenen helfen, die den Untergrund von Decken, hochgelegenen und schwer zugänglichen Bereichen vorbereiten müssen. Das Produkt ist tropffrei und spritzt so gut wie nicht. Augen- und Hautkontakt werden vermieden und der Reinigungsaufwand minimiert. Geeignet ist die pastöse Grundierung für fast jeden Untergrund als Haftbrücke, Grundierung und Porenverschluss mit wasserhemmender Wirkung. Wie zuvor: lösemittelfrei und EC 1-eingestuft.
"Wieso, werden Sie jetzt denken, soll ich nach dem 25. Kleber jetzt auch noch den 26. kaufen?", führte Ulrich Türk die Weiterentwicklung des Ardex-Klassikers K 15 ein. Der "Ardurapid"-Effekt sorgte bereits vor 25 Jahren für ein ungewohntes Tempo und ermöglichte überraschend schnelle Trocknung und Begehbarkeit. Verjüngt nach dem Lifting: Der Klassiker unter den Glätt- und Nivelliermassen ist jetzt umweltfreundlicher (EC 1) und noch wirtschaftlicher, da um 8 Prozent ergiebiger. Ein Argument, das zählt. Ulrich Türk betont: "Im Mittelpunkt der Produkt-entwicklungen stehen Verarbeitung, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Damit soll die Wettbewerbsposition der Verarbeiter im weiterhin hart umkämpften Markt gestärkt werden." Auch mit dem Etikett "Neu" sei die Bodenspachtelmasse die richtige Wahl für alle Ausgleichsarbeiten im Innenbereich auf Zement-, Guss-Asphalt-, Anhydrit-Estrichen und anderen Unterböden.
K 15 ist selbstglättend, pumpfähig und ergibt in einem Arbeitsgang verlegereife Flächen - wie gewohnt, ganz zügig: Nach 24 Stunden sind die Flächen begeh- und belastbar.
Mit dem A 37 Mix stellt Ardex einen Fertigmörtel für kleine Baustellen vor - als zeitgemäße, unkomplizierte Lösung für kleinere Estrichbaustellen und Ausbesserungsarbeiten und als systematische Ergänzung zum bewährten Estrich-Sortiment. Das Gebinde ist vorgemischt inklusive Sand und einsatzbereit im 25-kg-Sack. Auch bei längeren Mischzeiten und Förderstrecken kann die Mix-Variante mit gleichmäßiger Konsistenz, leichter Aufziehbarkeit sowie langen Glätt- und Reibezeiten aufwarten. Als Untergrund eignen sich Dämm-, Trennschicht und Verbundmaterialien, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Das neue Material ist nach acht Stunden begehbar und nach sieben Tagen belegereif.
Spachtelmasse mit Zitrusduft
Zu guter Letzt: Ardex A 828 Lemon soll beim Bauherrn in dieser Phase einen positive Geruchserinnerung beschwören. Solange die Wandspachtelmasse noch feucht ist (dieser Zeitraum wird ja, wie wir hören konnten, nach Ardex-Forschungen immer kürzer), verströmt sie einen zarten Zitrusduft. So lecker, dass der eine oder andere im präsentierten gelben Pappbecher den Spatel zum Eisessen vermisste.
"Neugierig" heißt die Kundenzeitschrift, in der Ardex die neuen Produkte ansprechend aufbereitet zeigt. Für den Großhandel ist eine Auflage von 20.000 Exemplaren reserviert und kann von diesem abgerufen werden.
Bleibt noch zu berichten, wie die Menschen nach dieser Produktpräsentation wieder vom Berg kamen: Im Sessellift noch warm vom Tee, geschützt von Teppichbodenresten (unten) und Plastikfolien (oben) aus der Präsentation, zu Fuß, das können wir nur wiedergeben, "flott, aber nicht ganz ohne, nämlich zum Teil rutschig am steilen Grat entlang hinab." Am nächsten Tag übrigens erinnerte nur noch die weiße Bergspitze am tiefblauen Himmel an, ja durchaus, das Abenteuer.
Was jetzt passieren könnte: Dass der eine oder andere Kunde wiederkommen und dabei auf Werner Denninger treffen wird, der bisher das Defereggental privat in seinen Ferien besucht hatte. Dann würden sie zusammensitzen, sich an den Schnee im August erinnern, die gute Stimmung an diesem Wochenende und sich dabei blendend amüsieren.
aus
FussbodenTechnik 05/04
(Marketing)