Zeitschrift Ökotest findet bei Korkparkett kaum bedenkliche Inhaltsstoffe
Praxis-Prüfung nicht immer optimal
In ihrer Juli-Ausgabe hat die Verbraucherzeitschrift Ökotest unter anderem Korkparkett genauer unter die Lupe genommen. Die Tester waren im Großen und Ganzen mit den Schadstoff-werten der 12 untersuchten Produkte zufrieden. Allerdings ließ die Qualität der Korkparkette hinsichtlich Maßhaltigkeit, Fliesengröße und Resteindruck gelegentlich zu wünschen übrig.
Die Prüfkammer überstanden bis auf ein Produkt alle naturbelassenen Korkparkette mit Bravour und einem "sehr gut". Lediglich beim Produkt 'Apollo natur Klebekork' von Luso-Kork fand das Deutsche Teppich-Forschungsinstitut (TFI), das die Untersuchungen für Ökotest durchgeführt hat, Phenole (160 /cbm) und flüchtige organische Bestandteile exklusive Phenole in einer Größenordnung von 346 /cbm. Diese Werte sind auch nach den Anforderungen des Kork-Logos, das das Produkt allerdings nicht trägt, nicht zulässig.
Die schlechte Nachricht: Die Qualität der Korkparkette hinsichtlich Maßhaltigkeit, Fliesengröße und Resteindruck wurde gelegentlich vom Ökotest bemängelt.
In der Kategorie Praxistest erhielten sieben Produkte ein "gut", wobei in allen Fällen die mittlere Maßänderung über dem Normwert von 0,4 % gelegen habe. Andere Mängel sah Ökotest in einer erhöhten Standardabweichung (über 50 %), d.h. die Streuung zwischen den verschiedenen Korkfliesen eines Produktes sei zu hoch gewesen, meint die Verbraucherzeitschrift.
Bei einem Produkt (Ziro-Korkparkett Domicil) wurden die Maßhaltigkeit und die zu starken Schwankungen zwischen den eigentlich guten Resteindruck - Werten bemängelt. 'Tomar massiv natur' von Nabo-Kork wiederum hat einen Resteindruck und zu starke Schwankung bei den ansonsten ordentlichen Abmaß-ungen gezeigt.
Zudem erregte bei drei Produkten (KWG FO 8092 Kork Bodenbelag, Roma Korkparkett, Art. 11963 und Wicanders Country RN 0201) die Rohdichte des Korks den Unmut der Prüfer. Die beiden ersteren lagen mit Werten von 410 bzw. 412 kg/cbm deutlich unterhalb der Norm und auch unterhalb den Anforderungen des Kork-Logos von 450 kg/cbm.
Da ein Teil der mit dem Kork-Logo ausgezeichneten Produkte den Untersuchungen von Ökotest zu Folge in einigen, vor allem technologischen Aspekten, nicht den Mindestanforderungen des Kork-Logos entsprach, stellte die Verbraucherzeitschrift das Kork-Logo etwas in Frage.
Die Selbstkontrolle der Hersteller bei der technologischen Prüfung funktioniere also nicht ganz, meint Ökotest in seiner aktuellen Ausgabe. Außerdem sei nicht eindeutig nachvollziehbar, welche Korkfliesen das Kork-Logo tragen dürften.
Angespielt wurde mit dieser Aussage auf eine Angabe von Amorim/Corklife, die angeblich eine Ware stellvertretend für alle versiegelten Produkte testen ließen.
Trotzdem können die Hersteller von Korkparkett mit den Ergebnissen der Ökotest-Studie zufrieden sein.
Sechs Produkte erhielten insgesamt die Note "sehr gut", vier Mal verteilte Ökotest ein "gut" und jeweils einmal ein "befriedigend" bzw. ein "ausreichend".
Stellungnahme Corpet Kork
Das Korkparkett Roma Art.-Nr. 11963 aus dem Hause Corpet Cork, das bei den Untersuchungen von Ökotest nicht zur vollsten Zufriedenheit abgeschnitten hatte, trägt nicht das Kork-Logo, betonte der Hersteller in seiner Stellungnahme.
Des Weiteren äußerte Corpet Cork Kritik an der Vorgehensweise der Zeitschrift: So wurde der geprüfte Korkboden nicht in einem Geschäft gekauft, sondern dem Ökotest auf Anfrage kostenlos zugesandt. Die Ware sei nicht orginalverpackt gewesen, da es sich um Material aus dem "Resteregal" des Unternehmens gehandelt habe.
Daraus erklären sich nach Angaben des Unternehmens die Maßunterschiede. Bei jeder Produktion falle Ausschuss an und dass Korkplatten aus dem Resteregal nicht unbedingt maßgenau seien, dürfte selbst für einen Laien logisch sein. Beim Artikel Roma handelt es sich um das günstigste Produkt von Corpet. Dass die Rohdichte hier geringer ist als bei einem hochwertigeren Produkt sei fast normal. Bei den Spitzenprodukten hat die Ware der Firma nach eigenen Angaben eine Rohdichte teilweise sogar über 500 kg/cbm.
Nach Meinung von Corpet hätte Ökotest erkennen müssen, dass ihnen alte, nicht orginal verpackte Resteplatten zugesandt wurden. Mit solcher Ware trotzdem einen Test durchzuführen und eine schlechte Bewertung - ohne Rücksprache - abzugeben, sei heikel. Richtig wäre es gewesen, dass Ökotest die reguläre Ware im Handel erworben oder zumindest explizit Orginal-Ware angefordert hätte, meint Corpet-Geschäftsführer Gerhard Pröpster abschließend.
aus
Parkett Magazin 04/04
(Sortiment)