Michael Rose
Who is Who im Sachverständigenwesen
Michael Rose
Michael Rose
Rheinstraße 18
35625 Hüttenberg
Tel.: 06403/775597
Fax: 06403/778660
E-Mail: info@fussbodentechnik-rose.de
Internet: www.fussbodentechnik-rose.de
Bestellung
Von der Handwerkskammer Wiesbaden öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Estriche und Bodenbeläge.
Beruflicher Werdegang
1985 Abitur
1995 Ausbildung zum Estrichleger, Meisterprüfung
1998 Betriebswirt des Handwerks
seit 2001 Prokurist in einem mittelständischen Familienbetrieb mit rund 50 Beschäftigten für Estriche, Bodenbeläge und Parkett
2002 öffentliche Bestellung zum Sachverständigen und Gründung des Sachverständigen- und Gutachterbüros
Tätigkeitsspektrum
- Gutachten
- Materialprüfungen und Messungen
- Laborprüfungen an erhärteten Estrich- und Industriebodenbaustoffen, Belägen und Beschichtungen
- Baubiologische und chemische Untersuchungen und Prüfungen
- Beratung bei der Planung von Fußbodensystemen, Wohn-, Gewerbe- und Industriebau
- Sanierungskonzepte
- Aufmaß, Aufmaßkontrolle und Abrechnung
- Erstellen und Prüfen von Ausschreibungen
- Kostenschätzungen
- Seminare, Schulungen und Moderationen
Praxisbeispiel
Ein Kollege hatte neulich den Fall, dass ein Verleger die Abdichtungsbahn "Andrea" verlegt hatte und plötzlich wollte der Kunde diese nicht mehr. Er würde doch immer die "Andrea" verlegen und das würde doch so gut klappen. Meine Frage war, wie er sie denn verlegt hätte. Wie immer halt an den Rändern hoch gestellt. Ich fragte weiter, wessen Idee denn die "Andrea" gewesen sei. Antwort: "Im LV steht zwar Bitumenschweißbahn V60S4 AL, vollflächig verklebt und mit der horizontalen Abdichtungsbahn an das Mauerwerk angeschlossen" - aber das wird doch sowieso nie was und die "Monika" wäre doch eh besser. Er hätte auch schon mal ein Datenblatt der "Andrea" an den Bauherrn geschickt, der auch gleichzeitig Architekt ist und um dessen eigenes Haus es geht.
Plötzlich war nicht mehr von "Andrea", sondern von der "Monika" die Rede. Auf meine Nachfrage kam die Antwort: "Ist doch eh das gleiche." Schriftlich wurde natürlich nichts vereinbart. Dafür sei beim Ortstermin keine Zeit gewesen.
Grundsätzlich kann natürlich statt einer Bitumenschweißbahn auch eine andere alternative Abdichtungsbahn eingebaut werden. Die DIN 19195 und der Stand der Technik lassen hierzu Raum. Doch sollten zum einen Bauherr und Architekt darüber aufgeklärt werden, dass und vor allem wie man als Verarbeiter gedenkt, die Abdichtung auszuführen. Zum anderen birgt jede vorgeschlagene Änderung der Ausführung die Gefahr, dass man in den Bereich der Planung kommt. Ganz schwierig wird es, wenn dann auch noch Produktdatenblätter oder andere technische Hinweise versendet werden und ein anderes Material eingebaut wird, als angeboten.
Hier kann man nur raten, wirklich die Unterlagen der Materialien zu versenden, die später dann auch eingebaut werden. Weiterhin kann Ärger vermieden werden, wenn vor der Ausführung auch die Art der Ausführung besprochen wird. Immerhin ist es schon ein Unterschied, ob die Abdichtung lediglich an den Rändern hochgestellt oder mit der horizontalen Abdichtung verbunden wird. Oftmals lassen die Gegebenheiten vor Ort zwar gar keine gesicherte Verbindung der Abdichtungen zu, doch jede Änderung der Ausführung muss angezeigt und neu vereinbart werden. Dass dabei die Schriftform die sicherste Art der Bestätigung ist, muss unbedingt beachtet werden. Insbesondere, wenn ein Architekt und Planer vom Bauherrn beauftragt ist, kann die Formulierung im Angebot "Wir bitten um technische und Überprüfung und Freigabe durch Ihren Architekten" nützlich sein.
Brancheneinschätzung
Wir brauchen den Fußbodenleger - d.h. den Könner, der alles verlegt, was ab Oberkante Rohdecke als Nutz- oder Designbelag zum Einsatz kommt. Egal, ob als Betonnutzboden, Estrich, textiler, elastischer, Stein-, keramischer Belag oder Beschichtung. Auch die dazugehörige Reinigung und Pflege sollten wir thematisieren und uns zu eigen machen. Hiermit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Kommen Erstellung und Unterhaltung aus einer Hand, wird die Kundenbindung intensiviert und eine Reklamationsquelle eliminiert. Denn die fehlerhafte Pflege nimmt einen großen Teil der Zeit in Anspruch, die Verarbeiter und Sachständige auf Baustellen verbringen. Häufig werden die Böden einfach kaputt gepflegt.
Wer heute Häuser, Autos oder technische Güter verkaufen will, verkauft in aller erster Linie Wunschträume. Das bedeutet, dass er sich über die Finanzierung Gedanken machen muss. Schon längst werben die Großen "Ich bin doch nicht blöd" und "Geiz ist Geil" mit Geräten aus dem High End Bereich für nur 39 EUR im Monat. Wünsche und Träume werden durch eine Finanzierung erfüllt. Warum nicht auch die Finanzierung bei Fußböden mit anbieten? Wir müssen gerade im Bauhandwerk schnellstens neue Wege gehen. Lohnintensive Arbeit des Fußbodenprofis kann nur dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn wir uns abheben vom bloßen Billigheimer, indem wir ein Mehr an Service bieten. Unser Ziel muss heißen: Alles aus einer Hand - beraten, geliefert, verlegt, finanziert und unterhalten. Warum überlassen wir anderen Geschäftsfelder, die wir auch abdecken können? Früher hieß es: "Schuster bleib bei deinen Leisten" - aber wie viele Schuster kennen Sie noch?
aus
FussbodenTechnik 02/06
(Personalien)