Praxis

System Sander und Doll: Mit einfachen Schritten zum detaillierten Angebot


Parkettlegermeister Erwin Koslowski erhält nachmittags einen Anruf: Der potenzielle Kunde möchte im Esszimmer Parkett und im Wohnzimmer einen hochwertiger Teppichboden. Natürlich braucht er das Angebot möglichst schnell. Der Auftrag klingt interessant, vor allem, da der Kunde durchblicken lässt, auch in den restlichen Räumen und in seiner Ferienwohnung in absehbarer Zeit die Böden erneuern zu wollen.

Koslowski macht sich an die Arbeit. Er schaltet seinen Computer an und öffnet das Branchenprogramm "Caro", mit dem er seit fünf Jahren arbeitet. Caro kann Messwerte in einen bereits bestehenden Auftrag einfügen sowie aus einem Aufmaß ein neues Angebot ableiten. Heute entscheidet sich Koslowski für die erste Variante, erstellt also zunächst ein Angebot. In der Menüleiste klickt er auf Dokumente > Neu und wählt dann die Dokumentart "Angebot". Im Adressfeld wählt er aus einer Liste den Namen des Kunden aus, die Adresse wird automatisch in das Angebot eingesetzt. Koslowski geht mit der Maus auf die erste Position und wählt mit einem Tastendruck aus einer Liste von Kalkulationsbausteinen die Position " Material liefern, mit Dispersionskleber fachgerecht verlegen, kitten, drei mal halbmatt mit PU-Versiegelung versiegeln und zwischenschleifen".

Für die Materialvariable schlägt ihm das Programm automatisch eine Liste möglicher Materialien vor. Der Kunde schwankt noch zwischen Stabparkett Esche oder Buche, also bietet Koslowski ihm beides an. Mit einem weiteren Klick übernimmt er die Texte in das Angebot. Auf die gleiche Weise fügt er die Positionen für "Teppichboden verlegen" und "Leisten anbringen" hinzu. Bei der Quadratmeteranzahl setzt der Parkettlegermeister einen geschätzten Wert ein.

Nun schließt er das Dokument, das dabei automatisch gespeichert wird, und ruft über die Menüleiste ein neues Dokument auf, diesmal die Dokumentart "Mobilaufmaßvorlage". Mit wenigen Klicks ordnet er das neue Dokument dem Kunden zu. Dann schaltet er seinen Pocket PC ein. Die beiden Geräte stellen automatisch eine Funk-Verbindung zueinander her, und schon ist die Vorlage für das Mobilaufmaß übertragen.

Koslowski greift nach Mobilaufmaß-Koffer und Autoschlüssel und macht sich auf den Weg zum Kunden. Dort schaltet er das Lasermessgerät ein und aktiviert die Bluetooth-Funktion, damit der Datenaustausch mit dem Pocket PC starten kann. Der Hausherr schaut Koslowski während des Aufmessens zu und ist merklich beeindruckt von der High-Tech-Ausstattung. Der Parkettfachmann schätzt Bewegungsfreiheit, daher hat er das Lasermessgerät und den Pocket PC dank der mitgelieferten Klettbändern aneinander befestigt. So kann er die Geräte bequem in einer Hand halten und mit dem Daumen die Symbolleiste bedienen. Die großzügige Gestaltung dieser Symbole ist in seinen Augen ein echtes Plus - schließlich hat er kräftige Handwerkerhände.

Auf dem Pocket PC wählt er aus einer Liste von möglichen Titeln "Wohnzimmer" aus, legt dann den Laser an und löst über das Antippen des Fadenkreuz-Symbols die Messung aus. Die gemessene Länge erscheint in der Positionszeile unter "Wohnzimmer". Er tippt auf das x-Symbol und misst die Breite. Ein offener Kamin muss von der Gesamtfläche abgezogen, ein Erker dazu gerechnet werden. Dazu bedient sich Koslowski fertiger Aufmaßformeln, in die er die gemessenen Werte einsetzt. Nun noch das Esszimmer und schon kann er sich wieder auf den Heimweg machen.

Zurück im Büro, überträgt er das Aufmaß in den Computer, indem er den Pocket PC einfach auf den Schreibtisch legt. Er öffnet Caro und wählt den Befehl "Mobilaufmaß importieren", danach die Option "einem bestehenden Auftrag zuordnen". Auf dem Bildschirm öffnet sich das zuvor auf dem Pocket PC erstellte Aufmaß. Ein prüfender Blick - alles ist in Ordnung. Nun öffnet er das anfangs erstellte Angebot und registriert zufrieden, wie das Programm alle Maße den entsprechenden Angebotspositionen zugeordnet hat. Er checkt noch einmal die Preise, korrigiert an einer Stelle noch etwas nach oben und sendet das Angebot dann per E-Mail an den Kunden - fertig.

Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass vor Feierabend noch Zeit bleibt, einige Rechnungen zu schreiben. Obwohl "schreiben" die Sache kaum trifft: Koslowski öffnet zwei Auftragsbestätigungen von Bauvorhaben, die er vor kurzem abgeschlossen hat, und leitet mit einem Klick daraus die Rechnungen ab. Auch in den Rechnungen sind die Aufmaße eingefügt - alles soll schließlich seine Ordnung haben. Während Caro automatisch die Rechnungsbeträge als Forderungen verbucht, faxt Meister Koslowski die Rechnungen an die Kunden und verlässt zufrieden sein Büro.
aus Parkett Magazin 03/04 (Sortiment)