Bei Trevira soll es wieder aufwärts gehen
Provokante Anzeigen und Neuentwicklungen für Trevira CS
2003 soll es bei Trevira wieder aufwärts gehen - beflügelt durch verschiedene Neuentwicklungen, einen Markenrelaunch in USA und eine breit angelegte Werbekampagne. Man will mit einer Vorwärts-Strategie wieder aus dem Tal heraus, das in diesem Jahr zum ersten Mal seit über 20 Jahren zu einem Umsatzrückgang geführt hatte. Konjunkturflaute und vor allem ein rückläufiges Objektgeschäft hatten Spuren hinterlassen.
Der Trevira-Ausblick auf 2003 ist vorsichtig optimistisch. Vor allem beim CS-Geschäft rechnet Dr. Ulrich Girrbach, Leiter Trevira Marketing Service, mit einer klaren Erholung. "Diese Zuversicht wird unter anderem gespeist aus der regen Entwicklungstätigkeit unserer Kunden, die mit einer Fülle neuer, attraktiver Stoffe auf den Markt kommen."
Auch Trevira selbst war sehr aktiv, bietet seine Trevira CS-Range jetzt auch in bioaktiver Ausführung an, hat eine neue Füllfaser für Betten und verschiedene Garntypen für Heimtextilien entwickelt. Weiteres Wachstum erhofft man sich aus einem Markenrelaunch in den USA, dem Ausbau des Serviceangebots für die Kunden und deren Kunden, sowie dem weiteren Ausbau und der Stärkung der Marke. Dazu ist unter anderem eine breit angelegte Anzeigenkampagne geplant. Sie startet zur Heimtextil 2003 und soll Fakten rund um Trevira CS in moderner, zeitgemäßer Aufmachung präsentieren.
"Es ist zur Selbstverständlichkeit geworden, dass Trevira CS alle internationalen Brandschutznormen erfülllt. Darüber hinaus sind aber viele zusätzliche Nutzeneffekte mit dem Markennamen verbunden und das wollen wir kommunizieren", erklärt Anke Vollenbröker. Um möglichst große Aufmerksamkeit zu erzielen, wurden bewusst provokative Claims gewählt wie "Trevira bleibt stur", was dafür steht, dass keine Materialmischungen zugelassen werden oder "Trevira hat in jedem Hafen eine Braut", was impliziert, dass Trevira sogar die strengen Anforderungen der IMO erfüllt, die an Stoffe gestellt werden, die auf Schiffen eingesetzt werden.
Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt schilderte Dr. Ulrich Girrbach die Rahmenbedingungen: Die europäische Textilindustrie hat schwer zu kämpfen; abgesehen von den bekannten schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen leidet sie zusätzlich unter der Zoll-Liberalisierung für Textilien und Bekleidung, die den preisgünstigen asiatischen Anbietern westliche Markstrukturen öffnen, während sie ihre Heimmärkte weiterhin gegen Importe abschotten. In den USA sind die Textilpreise im ersten Halbjahr 2002 bereits regelrecht eingebrochen und auch in Europa wird diese "Herausforderung noch zu einer weiteren schmerzhaften Anpassung führen", prognostizierte Girrbach. Aber er versäumte auch nicht, darauf hinzuweisen, dass sich Heimtextilien dagegen bislang resistenter als Bekleidung gezeigt hätten.
Dennoch kommen auch Heimtextilien nicht ungeschoren aus der aktuellen Konjunkturflaute davon. Das bekam auch Trevira zu spüren. "Die Ereignisse des 11. September und darauf folgende Zurückhaltung der Reisenden schlug sich in einem rückläufigen Objektgeschäft nieder", hat Girrbach beobachtet, die Probleme im Bereich Büroausstattung verstärkten diesen negativen Trend. Dem hätte sich auch das Trevira-Geschäft mit schwer entflammbaren Fasern und Filamentgarnen nicht entziehen können: "Zum ersten Mal seit über 20 Jahren mussten wir einen Rückgang hinnehmen". Trotz der widrigen Einflüsse des Umfeldes wird ein "immer noch positives Ergebnis" erwartet. Konkrete Zahlen mochte Girrbach noch nicht nennen, offenbarte nur so viel, dass 2002 "signifikant schlechter als das Vorjahr war" und man 2003 wieder das Niveau von 2001 anstrebe, bereinigt um die Devestitionen.
aus
BTH Heimtex 12/02
(Wirtschaft)