Heimtextil-Hallenstruktur weiter optimiert
Klare Strukturen, einfache Orientierung
Nachdem die Heimtextil erst 2002 einer tiefgreifenden Umgestaltung unterzogen worden war - neue Hallenstruktur nach der Eröffnung der neuen Halle 3 und Premiere des Publikumstages - beschränkte sich die Frankfurter Messe bei der kommenden Veranstaltung auf Verbesserungen im Detail. Der Hallenplan wurde optimiert, der Objektbereich Contract & Creation in den Messekatalog integriert und die Maßnahmen gegen Musterklau verschärft. Partnerland der Heimtextil 2003 sind die USA.
Die Heimtextil steht vor großen Herausforderungen, denn die Marktentwicklung für Heim- und Haustextilien sieht derzeit in vielen Ländern schwierig aus. In Westeuropa kämpfen viele Firmen um ihr überleben. Doch auf internationalem Terrain - zum Beispiel im fernen Osten - gibt es Märkte, die sich derzeit erholen oder sogar boomen, wo die Nachfrage nach Heim- und Haustextilien wächst.
Gerade hier sieht Dr. Geert Böttger, Bereichsleiter Textilmessen der Messe Frankfurt, den großen Vorteil der Heimtextil, "denn sie ist die größte und internationalste Messe, auf der sich alle Märkte dieser Welt treffen. Hier bringen wir Angebot und Nachfrage gezielt zusammen." Die stetig steigenden Ausstellerzahlen bestätigten das Messekonzept. 2002 präsentierten weit über 3.000 Aussteller ein "einzigartiges Produktspektrum", fast 90.000 Fachbesucher kamen nach Frankfurt. 2003 hoffen die Organisatoren auf ähnliche Zahlen. Dafür haben sie auch einiges getan, um die Heimtextil "auf die Bedürfnisse des Marktes hin zu verbessern". So wurde unter anderem die neue Hallenstruktur optimiert. Auf der letzten Veranstaltung war durch den Neubau der Halle 3 ein neuer Hallenplan eingeführt worden, der sich laut Böttger "weitgehend als vorteilhaft" bestätigt hat. Hier hat man nochmal Feinarbeit geleistet mit dem Ziel: "Klare Strukturen, einfache Orientierung." Während der Messe ermöglichen Shuttle-Busse einen unkomplizierten und schnellen Transfert zwischen den Hallen.
Großen Anklang fand 2002 eine Broschüre mit einem Ausstellerverzeichnis für den Objektbereich Contract & Creation. Dieser Service stieß auf gute Resonanz und wird deshalb weiter ausgebaut: Dazu wird der Objektbereich mit einem eigenen Kapitel im Messe-Katalog integriert.
Außerdem wollen die Frankfurter energischer gegen Musterklau vorgehen und haben dazu die Initiative "Heimtextil against Copying", kurz HAC, gestartet. Sie umfasst einen zusätzlichen, kostenlosen Rechtsservice auf der Messe in Zusammenarbeit mit den Patentanwälten der Kanzlei Boehmert & Boehmert und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen zum Schutze der Hersteller. Nicht nur das Fotografieren ist künftig verboten, sondern auch das Mitführen von Kameras jeglicher Art.
Partnerland der Heimtextil 2003 sind die USA. Zusammen mit dem U.S. Department of Commerce soll die 33. Heimtextil ganz im "American Lifestyle" erstrahlen. Dazu wird die amerikanische Textilindustrie ihre Leistungsfähigkeit und Innovationskraft in zahlreichen Aktionen und Präsentationen vorstellen, begleitet von Infoständen, Vorträgen und Sonderpräsentationen. Kulinarische und musikalische Akzente im gesamten Messegelände sowie ein Gala-Abend mit Ehrengästen und Showeinlagen runden das Programm ab.
Zusätzliche Trendforen für Tapeten, Sonnenschutz, Bettwäsche und Tischwäsche
Auch 2003 steht die Heimtextil für Sonderveranstaltungen bzw. "Special Shows" mit Erlebnischarakter. Im Forum 1 findet der Fach- wie Privatbesucher die Inszenierung der neuen Wohnmode-Trends, entwickelt von dem niederländischen Trendforscher und Stylisten Gunnar Frank mit den aktuellen Neuheiten der Aussteller. Neu sind zusätzliche Trendforen in den Produktgruppen Sleep & Dream (Bettwaren, Bettwäsche, Bettsysteme), Wall & Decor (Tapeten, Wandbekleidung) sowie erstmals für die Bereiche Kitchen & Culture (Tisch- und Küchenwäsche, Tischdekorationen) und Sun & Shadow (Sonnenschutz und anlagen, Gardinenzubehör, Accessoires). Das Deco Team, das dem Einzelhandel seine Gestaltungsideen auf der Heimtextil präsentiert, nutzt ebenfalls die Trendaussagen der Heimtextil als Basis für seine Farbtrends 2003. Außerdem neu: eine Vorausschau auf die Trends der italienischen Garnmesse Filo mit Garnen und Farben für die kommende Saison.
Einladung zum Ideenbummel auf dem Heimtextil Sunday
Zum zweiten Mal lädt die Messe Frankfurt am Heimtextil Sunday den Endverbraucher zum Ideenbummel ein. Die Premiere am 13. Januar 2002 hatte rund 7.000 Privatbesucher in die Hallen gelockt, 655 Aussteller aus 35 Ländern nahmen daran teil.
Am 12. Januar 2003 bleiben die Hallenebenen
- Halle 3.0/3.1 Deco & Style, Sit & Feel, Floor & More
- Halle 5.1 Wall & Decor
- Halle 6.1 Sun & Shadow
- Halle 8.0 Sleep & Dream, Fresh & Splash, Kitchen & Culture und
- Forum 1- Trend:Forum
geöffnet und sind über die Via Mobile zu erreichen, während die Aussteller, die sich gegen den Heimtextil Sunday entschieden haben, in den anderen Hallenebenen abbauen.
"Die Entscheidung einen solchen Tag einzuführen war richtig", betont Böttger, der Bedarf sei eindeutig vorhanden. Denn auf der Heimtextil würden die Wohnmode-Trends gemacht, die erst später weltweit in den Läden zu sehen und zu kaufen sind. Davon profitierten alle Seiten: "Der interessierte Endkunde kann neue Ideen sammeln und neue Gestaltungsmöglichkeiten kennen lernen, die Aussteller hingegen können testen, wie ihre Produkte beim Endverbraucher ankommen."
Er unterstrich, dass Einkaufen auf der Messe für den Konsumenten weiterhin nicht möglich sei - "die Heimtextil ist und bleibt in erster Linie eine Fachmesse. Sie wird auch in Zukunft keine Verkaufsmesse bzw. Factory-Outlet für Endverbraucher sein.
Wir wollen den Endverbraucher vielmehr über eine breite Produktpalette mit einer unglaublichen Vielfalt informieren und damit seinen Bedarf und das Modebewusstsein im Bereich des Wohnens stärken."
aus
BTH Heimtex 12/02
(Wirtschaft)