Homag Holzbearbeitungssysteme GmbH

Homag: Klickprofil auch bei Parkett auf dem Vormarsch


Leimlos zu verlegende Profilsysteme haben sich beim Laminatboden durchgesetzt. Auch von Parkettherstellern wurden bereits vor einigen Jahren die Vorteile dieser Verlegtechnik gesehen.

Auf den letzten drei Domotex-Messen konnte eine wesentliche Zunahme dieser Technik festgestellt werden. Weitere Parketthersteller werden nachziehen.

Während die ersten Parketthersteller, die leimlos zu verlegendes Parkett auf den Markt brachten, Lizenzen für die Klickprofile erwarben, sind in neuerer Zeit auch verschiedene weitere Profilformen entwickelt worden.

Maschinenausführung für Klickprofile

Auf vielen älteren Doppelendprofilern und Kehlautomaten kann aufgrund zu geringer Anzahl von Bearbeitungsspindeln, nicht vorhandener Schwenkmöglichkeiten der Motoren oder auch aus Genauigkeitsproblemen kein "Klick" gefahren werden.

Um den Zeitvorteil beim Verlegen voll nutzen zu können, wird das Parkett bereits vor der Profilierung mit dem Oberflächenfinish versehen. Um einerseits die dadurch notwendige hohe Präzision der Brüstungshöhe zu erreichen und andererseits Glanzgradveränderungen der Lackoberfläche durch Stützkufen zu verhindern, werden besondere Anforderungen an die Profiliermaschinen gestellt.

Homag entwickelte vor mehreren Jahren ein Transportsystem für die Doppelendprofiler, das diese Anforderungen erfüllt.

Technische Details der Doppelendprofiler sind:

- hochpräzise Transportketten mit einer Höhentoleranz von 0,02 mm. Somit konnte auf die sonst üblichen Stützschienen verzichtet werden.
- exaktes Ausdrücken der Schüsselung der Dielen.
- schwingungsarmer, steifer Maschinenständer.
- spielfreie Verstellung an den Bearbeitungsaggregaten mit 1/100 mm Anzeigen.
- Fräsmotoren mit spezieller Wellenlagerung für hohen Rundlauf.

Hinzu kommen:

- Seitenverstellung des Oberdruckes für unterschiedliche Profiltiefen.
- mindestens vier Bearbeitungsmotoren pro Maschinenseite - bei verschiedenen Profilen werden bevorzugt fünf Spindeln eingesetzt.

Materialauswahl für Parkett mit Klickprofilen

Holz ist ein "lebender" Werkstoff, der ein unterschiedliches Verhalten bei Zugbelastung in Längs- und Querrichtung zeigt und auf längere Temperaturschwankungen mit Veränderung der Feuchte reagiert. Diese Faktoren erschweren den Einsatz eines Klick- oder Loc-Profils oder verlangen Veränderungen am Produkt Parkett:

- Im Bereich des Querprofils muss anstelle der Fichtenstäbchen ein MDF- oder Sperrholzstück als Mittellage oder Gegenzug eingeleimt werden. Vereinzelt wird die komplette Mittellage aus Sperrholz gefertigt.
- Die Fertigung der Profilgeometrie ist ein entscheidender Faktor. Teils werden längs und quer unterschiedliche Profile angefräst.

Für die Werkzeugauslegung spielt die Holzart eine Rolle. So ist z.B. für die Querprofilierung von Gummibaumholz ein zusätzliches, gesteuertes Vorritzaggregat notwendig.

Breites Maschinenprogramm

Um die weltweit verschiedenen Anforderungen für die Parkettprofilierung abdecken zu können, bietet Homag neben dem sehr umfassenden "profi line" Programm auch zwei Optimat-Baureihen an. Die Unterteilung geht von der günstigsten Standardisierung bis zur High-End-Lösung. Bei der kleinsten Optimatmaschine kann eine Vorschubgeschwindigkeit bis 60 m/min, bei der "profi line" bzw. "power line" Ausführung 130 m/min realisiert werden.

Arbeitsmaße für die Längsprofilierung sind:

- Schmalteilausführung ab 57 mm Breite
- Normalausführung ab 137 mm Breite, dabei ist durch jeweils doppelseitige Bearbeitungsmaschinen eine schnelle Breitenveränderung möglich.

Umfassender Baukasten bei profi line

Spannungsfreier Einlauf in die Längskantenprofiliermaschine und ein Querprofilierer mit zwei Kettenbahnen sind die Standardausführungen. Vor allem bei langen Dielen. Über die gesamte Dielenlänge wird etwa dasselbe Aufmaß formatiert beziehungsweise in der Nut-/Federbearbeitung zerspant. Wenn das Werkstück die Längsmaschine verlässt, nimmt es die Bananenform an. Damit bei diesen gekrümmten Dielen die Querkanten maßgenau und winkelgerecht gefräst werden, muss die Diele auf der Querbearbeitungsmaschine bei der Bearbeitung an drei Mitnehmernocken anliegen. Deshalb wird ein Maschinenkonzept mit einem dritten Kettenbahn-/Oberdrucksystem zwischen den beiden Maschinenseiten eingesetzt. Bei der Übernahme der Dielen durch die drei Mitnehmernocken werden diese gerade gedrückt und während der kompletten Bearbeitung so gehalten. Somit lässt sich dieselbe Winkel- und Maßgenauigkeit erreichen wie bei einem spannungsfreien Werkstück.

Zusammenfassung

Entwicklungen sind für ein Produkt nicht nur notwendig, um neue Kunden zu gewinnen, sondern um den bestehenden Abnehmerkreis zu halten. Eine solche Innovation werden für Parkett die Profilformen für leimlose Verlegung sein. Damit wird es möglich, einen Parkettboden ohne besondere Fachkenntnisse und bei Erreichung einer guten Qualität in vertretbarer Zeit selbst zu verlegen.

Die Aufforderung an die Fertigung solcher Parkettdielen steigt. Homag hat dies erkannt und Formatbearbeitungsmaschinen weiterentwickelt und seit einiger Zeit in Einsatz gebracht. Jeder Parketthersteller - ob Handwerker oder Industriebetrieb - kann seinen Möglichkeiten entsprechend aus den verschiedenen Leistungsklassen auswählen. Eine Aufgabe bleibt jedoch dem Parketthersteller: Die Anpassung seines Produktes, um auch bei einer leimlosen Verbindung die gewünschte Qualität zu erreichen.
aus Parkett Magazin 04/03 (Sortiment)