Unilin Holding NV
2 Mrd. EUR für Unilin?
Die belgische Unilin Holding bereitet derzeit eine Neuordnung des Anteilsbesitzes vor. Bereits im Herbst 2004 hatte der Vorstand des Holzwerkstoffherstellers und -verarbeiters, der zu den führenden Laminatanbieter zählt, der Unilin Holding das Pariser Büro der Investmentbank Goldman Sachs damit beauftragt, mögliche Optionen zu prüfen. Neben dem Verkauf von Anteilen an der Unilin Holding sei auch ein Management Buy Out oder ein Börsengang in Form eines Initial Public Offer (IPO) denkbar. Insider halten ein MBO für wahrscheinlicher. Der Kaufpreis soll sich nach Informationen auf 2 Mrd. EUR belaufen, das entspricht dem 8fachen des operationellen Cash-Flows von 250 Mio. EUR. Die operationelle Cash Flow-Marge wird bei einem Umsatz von 867 Mio. EUR auf 28,9% beziffert. Zum Vergleich: Der Kaufpreis für die Balta-Gruppe, die im vergangenen Jahr von der britischen Investmentgesellschaft Doughty Hanson übernommen war, hatte mit 600 Mio. EUR das 6fache des operationellen Cash-Flows betragen.
Ein Verkauf einzelner Unternehmensteile wurde von Unilin dagegen ausgeschlossen. Mit den geplanten Maßnahmen soll die bislang zersplitterte Besitzstruktur vereinfacht werden. Das Unternehmen war im Jahr 1960 von 22 im Flachsgeschäft tätigen Teilhabern als "Union de Lin" gegründet worden; inzwischen ist die Zahl der Anteilseigner auf über 200 angestiegen. Unilin beschäftigt 2.300 Mitarbeiter in vier Divisionen und zwölf Werken.
aus
BTH Heimtex 04/05
(Wirtschaft)