Ibena Textilwerke GmbH
Bei Ibena liefen die Lizenprogramme, dafür schwächerer Export
Der Umsatz von Ibena (Bocholt) hinkt 2004 mit 85 Mio. EUR um 6% hinter dem Vorjahr hinterher. Dabei konnte im Inlandsgeschäft mit Haustextilien die Position weitgehend gehalten werden, schwieriger stellten sich technische Textilien dar. Auch der Export enttäuschte aufgrund der ungünstigen Währungsparitäten von US-Dollar und Britischem Pfund.
Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, hatte Ibena im Hinblick auf diese absehbaren Entwicklungen bereits im Vorfeld Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt. So wurden die Fertigungskapazitäten in Deutschland in Rheda konzentriert, gleichzeitig die Produktions- und Beschaffungsmöglichkeiten in Tschechien, Polen und China auf- und ausgebaut. Randfunktionen wurden outgesourct und das Gros der Weberei für technische Textilien nach Tschechien verlagert. Damit einhergehend wurden in Deutschland rund 120 Arbeitsplätze abgebaut, insgesamt sank die Zahl der Beschäftigten von 450 auf 330. In der Gruppe weltweit arbeiten rund 500 Personen. In Deutschland bleiben Produktentwicklung, Musterfertigung und die Weberei für Automobiltextilien, zusammen mit dem zentralen Prüflabor und dem Logistikzentrum für Roh- und Fertigwaren sowie die Fertigung der hochwertigsten und anspruchsvollsten Haustextilien.
In der Haustextilien-Sparte inclusive der Lizenzprogramme ist das Angebot auf die unterschiedlichen Absatzkanäle vom klassischen Facheinzelhandel über Möbelhäuser und Versender bis hin zu den Großformen des Handels ausgerichtet. Diese Differenzierung habe sich bewährt, lässt man bei Ibena verlauten: So blieb der Inlands-Umsatz im vergangenen Jahr mit 45 Mio. EUR gut stabil, der Export vor allem nach USA und Asien kränkelte allerdings etwas, so daß der Gesamterlös von 51 Mio. EUR leicht hinter dem Vorjahr hinterher hinkt. Als umsatzfördern erwiesen sich wieder die Lizenzkollektionen mit einem Zuwachs von über 20%.
Das sind Bugatti Homewear mit eleganer Makosatin-Bettwäsche sowie hochwertigen Felldecken und Plaids, die junge, designorientierte Lifestyle-Marke S. Oliver, die neue Künstlerlinie Mara mit Decken und das ebenfalls neue Komplettprogramm Santa Luca Polo Club mit Bettwäsche, Frottier, Bademänteln, Badetüchern und Küchenwäsche.
Beim zweiten Ibena-Standbein, den technischen Textilien, wurde der Bereich Automobil-Gewebe forciert. Als wichtigen Meilenstein bewertet Ibena dabei die Aufnahme als Entwicklungspartner bei Daimler Chrysler und die Platzierung neuartiger Funktionsgewebe bei Volvo, Audi und BMW. Dennoch ging der Umsatz hier um 9% auf 34 Mio. EUR zurück. Die chinesische Tochter Ibena Shanghai Technical Textiles kann auf ein zufriedenstellendes Jahr mit einem Umsatzplus von 50% zurückblicken, neu gegründet wurde die Ibena Beckmann Automotive and Interior Textiles, die noch in diesem Jahr die Fertigung von Automobiltextilien für Volkswagen Shanghai aufnehmen wird.
aus
BTH Heimtex 04/05
(Wirtschaft)