Erfal: Mit Kompetenz und Sympathie nach oben
Sonnenschutz Made in Germany
Erfal befindet sich auf Wachstumskurs: Das im thüringischen Falkenstein ansässige Familienunternehmen hat sich mit einem Komplettprogramm von maßgefertigtem innenliegendem Sonnenschutz, Dekorationstechnik und Insektenschutz eine beachtliche Marktposition in der Branche erarbeitet. Mit hoher Kundennähe und kompetentem Service, sehr kurzen Lieferzeiten und modernster Produktionstechnik will der dynamische Hersteller aus dem Vogtland sein Vertriebsgebiet im deutschsprachigen Raum weiter ausbauen.
Die Größe allein ist nicht entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens; das beweisen gerade in der Sonnenschutzbranche in der letzten Zeit einige mittelständische, familiengeführte Betriebe - wie Erfal in Falkenstein. Kaum 20 km von der tschechischen Grenze entfernt residiert der Sonnenschutzhersteller im thüringischen Falkenstein, der in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Aufschwung genommen hat und sein Potenzial noch lange nicht ausgereizt sieht.
Seine Wurzeln hat Erfal in einer kleinen Drechslerei, die Inhaber Jörg Erler noch in der Vor-Wendezeit 1984 gründete. Die Firmenbezeichnung setzt sich zusammen aus dem Familiennamen Er = Erler und dem Ort Fal = Falkenstein. Damals konzentrierte sich der gelernte Tischler und Drechslermeister zunächst auf die typische Volkskunst des Erzgebirges wie Räuchermännchen, Nussknacker, Kunstgewerbe und Holzspielzeug, fertigte daneben aber auch schon Gardinenstangen aus Holz - in der DDR-Ära Mangelware. Zusammen mit seinem Vater Klaus Erler, einem studierten Textilgestalter, setzte der agile Jungunternehmen bei den damals politisch Verantwortlichen durch, einen privaten Handwerksbetrieb eröffnen zu dürfen. Kein leichtes Unterfangen, denn "Privateigentum war damals verpönt".
Nach der Wende kam Erfal über das Gardinenstangen-Angebot zur Sonnenschutz- und Dekorationstechnik-Branche. Anfangs bezog der rührige Seiteneinsteiger Vorhangstangen als Handelsware von westdeutschen Herstellern, die "paketweise" im Radius von 50 Kilometern rund um Falkenstein verteilt wurden, zum Beispiel an Polsterer und Gardinenkonfektionäre, die durch die Wiedervereinigung zu Raumausstattern avancierten.
Heute führt das dynamische Familienunternehmen, das im Jahr 2004 mit 115 Mitarbeitern rund 13 Mio. EUR erwirtschaftete längst ein Komplettsortiment an maßgefertigtem, innenliegendem Sonnenschutz, Dekorationstechnik, Insektenschutz, Markisoletten, Senkrechtmarkisen und Außenjalousien. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über den kleineren bis mittleren Fachhandel. Erfal bedient rund 2000 Stammkunden, davon etwa zwei Drittel Raumausstatter- und Gardinen-Fachhändler, der Rest sind Rollladen- und Jalousiebau-Betriebe sowie Raumausstatter mit Fachmarktcharakter. Man arbeitet aktiv mit den jeweiligen Innungen zusammen, ist in Einkaufsverbänden gelistet und unterstützt deren Marketingstrategien tatkräftig, wie etwa das Raum-hoch-3-Konzept des Südbund in Backnang.
Vier repräsentative Filialen
Zwischen 1995 und 1998 legten Jörg und Klaus Erler den Grundstein für vier repräsentative Niederlassungen in Ost- und Mitteldeutschland, um "im größeren Rahmen Kunden akquirieren zu können." Die firmeneigenen Filialen befinden sich in Zeestow bei Berlin, in Brehna im Großraum Halle, in Radeburg, Großraum Dresden sowie in Waltershausen, Thüringen. Mit viel Elan und Tatkraft haben die bodenständigen Vogtländer den Sprung vom regionalen Hersteller zum überregionalen Anbieter geschafft, sind allerdings nach wie vor stark im gesamten Osten Deutschlands präsent und mittlerweile auch in den angrenzenden alten Bundesländern Bayern, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Österreich. Doch die Expansionsbestrebungen sind längst nicht abgeschlossen. Gegenwärtig streckt das Management seine Fühler in den südwestdeutschen Raum aus und arbeitet darauf hin, flächendeckend Deutschland zu beliefern.
Auf die besonderen Stärken von Erfal angesprochen, hebt Jörg Erler unter anderem die effektive Logistik hervor, gepaart mit Termintreue. "Wir garantieren kürzeste Lieferzeiten von ein bis zwei Tagen, egal ob die Bestellung in Auerbach oder Berlin aufgegeben wurde". Eine Flotte von zwei LKW mit Hänger sowie 12 Kleintransporter sind landauf, landab für die Warenauslieferung unterwegs.
Spezielles Augenmerk gilt der Reklamationsbearbeitung, die man "quasi von heute auf morgen" abwickelt. "Reklamationen haben Vorrang vor der normalen Produktion."
Modernste Produktionstechnik
Vom immensen Nachholbedarf Ostdeutschlands gleich nach der Wende konnte Erfal nach eigenen Aussagen nicht sofort profitieren. "Es war zunächst schwer, am Markt Fuß zu fassen, weil wir kein Komplettangebot hatten. Ehe wir richtig platziert waren, war der große Boom schon vorbei." Hinzu kam, dass die Produktionsstätten ungünstig auf drei Standorte in Falkenstein verteilt waren. Anfang 1992 erwarb Jörg Erler, der sich mit Leidenschaft um die Produktion kümmert, seinen ersten Lamellenautomaten und stieg in die Maßkonfektion von Sonnenschutz ein. "In öffentlichen Einrichtungen gab es einen riesigen Bedarf an Vertikallamellen".
Um das Produktionsvolumen weiter zu erhöhen und das Lieferprogramm zu vervollständigen, kauften die beiden Inhaber ein 13.000 qm großes Grundstück im Falkensteiner Gewerbegebiet, auf dem 1994 ein zweigeschossiger Firmenneubau mit 5.500 qm Grundfläche entstand. Schritt für Schritt wurden unter Federführung von Seniorchef Klaus Erler weitere Hallen angebaut, ein 50 Meter langer Verbindungstrakt über die Straße geschlagen, um einen Zugang zum gegenüberliegenden Grundstück zu ermöglichen, wo "als vorerst letzte Etappe" 2003 der moderne, lichtdurchflutete Hallenkomplex Erfal 2 mit einer Investitionssumme von 5 Mio. EUR errichtet wurde, in dem jetzt die Sonnenschutzkonfektion untergebracht ist.
Die reine Produktionsfläche beträgt derzeit rund 9.000 qm. Dort stehen nicht nur leistungskräftige Maschinen auf dem neuesten technischen Stand, sondern auch ein automatisches, computergesteuertes Kleinteile-Lager, um die Kommissionierung bestellter Ware zu optimieren. Auftragsbearbeitung, Fertigung und Auslieferung sind auf der Grundlage hoher Qualitätsparameter nach ISO 9001 - 2000 zertifiziert.
Ungewöhnlich: Erfal ist komplett autark. Neben den einschlägigen Konfektionsabteilungen befinden sich unter dem Firmendach auch eine eigene Schlosserei und Tischlerei mit Handwerksmeistern, ein Fotostudio, eine Musterabteilung und ein hauseigener Programmierer. Als angestammter Praktiker schätzt es Jörg Erler, viele Arbeitsbereiche in eigener Hand zu behalten, um flexibel auf jegliche Anforderungen reagieren zu können: "Viele Unternehmen sourcen out, wir sourcen in". Er ist Verfechter einer hohen Fertigungstiefe, "vielleicht weil wir aus dem Handwerk kommen." So werden zum Beispiel in der Tischlerei alle Mus-tersysteme selbst fabriziert und im Fotostudio Produktaufnahmen für Kataloge gemacht. Im Erdgeschoss des Stammwerks betreiben die Falkensteiner zudem ein rustikal eingerichtetes Bistro mit angestelltem Koch, das als Kantine von der Belegschaft genutzt wird, aber auch öffentlich für externe Gäste zugänglich ist.
Erfal - Das Unternehmen
Erfal Erler oHG
Gewerbering 8
08223 Falkenstein
Tel.: 0 37 45 / 750-0
Fax: 0 37 45 / 750-299
Internet: www.erfal.de
Inhaber und Geschäftsführer: Jörg Erler, Klaus Erler
Niederlassungen: Zeestow, Brehna, Radeburg, Waltershausen
Umsatz: rund 13 Mio. EUR (2004)
Mitarbeiter: 115, davon 15 Auszubildende
Marken: Fachhandelsmarke Erfal
Sortiment: Faltstores, Lamellenvorhänge, Jalousien, Rollos, Flächenvorhänge, Vorhangschienen und -Stangen, Insektenschutz, Markisoletten, Senkrechtmarkisen, Außenjalousien.
Außendienst: 12 AußendienstMitarbeiter im Hausgebiet Ostdeutschland, plus angrenzende westdeutschen Bundesländer sowie Österreich.
Logistik: eigener Fuhrpark mit täglich 12 Liefertouren
Service: 8 Kundenberater, Auftragsannahme mit 15 Mitarbeitern, besetzt Mo. bis Fr. von 7 bis 21 Uhr. Fachmessen, Hausmesse, Verkaufsförderung, Kunden-Schulungen.
aus
BTH Heimtex 04/05
(Wirtschaft)