Höhns

Stellungnahme zum Öko-Test-Ergebnis

Parketthersteller Höhns teilt zum Testergebnis "Fertigparkett" in der Zeitschrift Öko-Test vom Januar 2003 ( Heft 1 ) mit:

In der Januarausgabe der Zeitschrift "Öko-Test" wurden unsere Landhausdielen Buche leicht gedämpft mit dem Urteil "mangelhaft" bewertet. Grundlage dieser Bewertung waren einerseits hohe Formaldehydemissionen, andererseits eine Abweichung von der angegebenen Nutzschichtdicke. Wir bedauern diese Bewertung selbstverständlich, glauben aber, dass sie tatsächlich auf - gelinde gesagt - unorthodoxe Messmethoden und ein falsches Verständnis der DIN 280 zurückzuführen ist. Folgende Argumente möchten wir zu bedenken geben:

1. Die im Auftrag von Öko-Test gemessenen Formaldehyd-Werte wirken auf den ersten Blick tatsächlich alarmierend. Wir waren umso mehr verwundert, als die Testreihe vom selben Institut durchgeführt wurde, das unser Parkett auch für die Auszeichnung mit dem ECO-Label getestet hatte - mit dem Ergebnis, dass der Formaldehyd-Wert unserer Produkte als sehr niedrig eingestuft wurde und wir sie daher mit dem ECO-Label und dem Zusatz "Baubiologisch empfohlen" kennzeichnen dürfen. Die Diskrepanz dieser Ergebnisse ist auf den ersten Blick erstaunlich, wird aber verständlich, wenn man die unterschiedlichen Messmethoden betrachtet. Für das ECO-Label wurden unser Parkett nach dem üblichen Standardverfahren des Öko-Institutes, verbunden mit den bekannt strengen Auflagen getestet: Die Proben wurden unter amtlicher Aufsicht aus der laufenden Produktion entnommen, sofort in Aluminium- und Schrumpffolie verpackt, mussten spätestens drei Tage nach Entnahme beim Institut eintreffen, wo sie nach den gängigen strengen aber eben auch vergleich- und berechenbaren Regeln getestet wurden. Öko-Test hingegen hat nach scheinbar willkürlichen eigenen Regeln getestet, die pauschal damit gerechtfertigt werden, dass sie "realistischer" seien als die üblicherweise verwendeten Methoden. Eine Behauptung, die wir zumindest für diskussionswürdig erachten, eine Begründung hierfür im Artikel wäre wünschenswert gewesen. Ob bei Auswahl, Behandlung, Verpackung und Versand der Proben ähnlich strenge Vorgaben beachtet wurden, wie wir sie etwa für das ECO-Label beachten mussten, dazu sagt Öko-Test leider nichts.

2. Die Nutzschicht betreffend haben wir den Vorwurf zunächst nicht nachvollziehen können, da eine DIN, nach der eine Differenz von tatsächlicher Nutzschichtstärke und Herstellerangabe 0,2 Millimeter nicht überschreiten darf, schlichtweg nicht existiert. Öko-Test bezieht sich aber in diesem Zusammenhang ganz ausdrücklich auf die DIN 280. Schließlich wurde uns klar, dass die Redaktion hier offenbar etwas vermengt und missverstanden hat: Die DIN 280, Teil 5 Punkt 5 besagt lediglich: "Die Dicke der begehbaren Schicht (...) muß mindestens 2,0 mm betragen." Vermutlich bezieht sich die Zeitschrift aber eher auf Punkt 6.3 Bearbeitung der DIN 280, der beschreibt: "Bei fachgerecht hergestelltem und verlegtem Fertigparkett darf die Kante eines Elements höchstens 0,2 mm über der Kante des angefügten Elements liegen." Was nicht mehr besagt, als dass zwischen den verlegten Elementen kein Überstand (auch fühlbar) entstehen darf, der größer als 0,2 mm ist. Jedem Fachmann sollte das aus der Formulierung der DIN eindeutig verständlich sein. Da Öko-Test aber ausdrücklich Nicht-Fachleuten eine Orientierungshilfe liefern möchte, wäre gerade hier große Sorgfalt bei der Verwendung von Normen und Vorschriften wünschenswert. Was die Schichtdicken angeht, so besteht unser Parkett in drei Lagen aus Massivholz, was einen Qualitätsvorteil gegenüber Parketten bedeutet, die eine Furnierlage haben, da Holz aber als Naturprodukt hier minimale Schwankungen in Schichtdicken aufweisen kann, wirken diese sich in manchen Fällen dann auch auf die Nutzschicht aus - eben um der DIN 280 zu genügen. Selbstverständlich werden wir unabhängig davon der Ursache der gemessenen Abweichung nachgehen.

Entgegen dem, was in Öko-Test zwischen den Zeilen angedeutet wird, haben wir nicht und hatten wir nie vor, gegen die Zeitschrift mit Rechtsmitteln vorzugehen. Ein solcher fruchtloser Streit wäre weder für uns noch für die Verbraucher, die sich für Mehrschichtparkett interessieren, von Nutzen. Letztlich steht es jedem frei, zu testen und zu bewerten, was und nach welchen Kriterien er möchte. Wir hätten uns in diesem Falle und bei dieser komplizierten Materie nur ein wenig mehr Transparenz und Sorgfalt gewünscht."
aus Parkett Magazin 02/03 (Sortiment)