Neue Ideen für Parkettgestaltung

Bordüren und Gravuren mit dem Laser

Konsequent weitergedacht hat Parketthändler Friedhelm Beseke (MFB, Langenfeld) eine Technologie, die mittels Laser unterschiedlichste Parkettmuster industriell vorfertigen lässt. In Zusammenarbeit mit dem Bodenlegerfachbetrieb von Andreas Schagen und beraten vom Sachverständigen Otto Hiendl wurde die Abteilung "bordueren.de" gegründet. Angeboten werden endbehandelte Zweischicht-Parkettstäbe, die in Deutschland laserbearbeitet werden.

Auf der Grundlage von endbehandelten Zweischichtstäben werden Bordüren angeboten, deren Design sich aus dem Einsetzen anderer Holzarten, Aluminium, Glas oder Feinsteinzeug ergibt. In der ersten Serie stehen 10 verschiedene Standardbordüren in floralen und geometrischen Formen zur Wahl, die per Laser in den Stab eingeschnitten werden. Die Schnittmaße sind so exakt, dass die Intarsien fast selbsthaltend in die Aussparungen eingefügt werden können. Um sicheren Halt zu gewähren, müssen sie natürlich eingeklebt werden.

Das geschieht auf drei mögliche Arbeitsweisen:
1. Der Parkettleger verklebt den laserbearbeiteten Stab auf dem Boden und fügt das Einlegelement erst dann hinzu, wenn der gesamte Boden verlegt ist. Vorteil: hier kann sich der Auftraggeber für seine endgültige Auswahl Zeit nehmen, da eine "Probeverlegung" machbar ist.
2. Der Fachmann bringt die Applikationen bei der Verlegung gleichzeitig ins Klebstoffbett ein. Vorteil auch hier: Der Kunde kann sich noch vor Ort im letzten Augenblickfür ein anderes Einleger-Material oder eine andere Holzintarsie entscheiden.
3. Die gewünschten Einleger werden in der Parkettlegerwerkstatt vormontiert und fertig auf die Baustelle gebracht. Vorteil: Schaffung einer überstandsfreien Oberfläche. Der Stab wird "kopfüber" auf eine glatte Unterlage gelegt, damit die Applikation plan eingeklebt werden kann.

Zwei formstabile, passgenaue Zweischichtstäbe hat sich das Tandem Beseke/Schager für den Bordürenschnitt ausgesucht: den Dua-Designstab (Abmessungen 70 x 490 mm ) - ein werkseitig anti-scratch versiegeltes Produkt aus Indonesien - und den Listone-Stab eine italienischen Herstellers (Maß 70 x 600 mm). Zehn Holzarten werden geboten: Ahorn, Buche, Merbau, Doussie, Eiche, Hevea, Iroko, Kempas, Teak und Bambus.

Als Intarsien kommen die gleichen Holzarten zum Einsatz, dazu gebürstetes Aluminium in matt, blankiert, gold- oder kupferfarben, sowie blau oder rot melierte Keramik. Auch mit kleinen Glasbausteinen ist eine erste Serie lieferbar. Hohlräume unter den Intarsien müssen mit einem standfesten Kleber aufgefüllt werden (PU-Montagekleber). Bei Renovierungen lassen sich vorhandene Intarsien durch aktuellere Designs ersetzen. Dazu werden sie angebohrt, um die Spannung aus dem Element zu nehmen und so herausgebrochen, dass der Stab unbeschädigt bleibt.

Gravur in der Nutzschicht

Der Laser muss den Zweischichtstab nicht völlig durchstoßen. Schneidet er nur feine Konturen in die Nutzschicht, ergeben sich ganz andere Bilder - Gravuren nämlich, die sich mit Parkettacryl oder "nichtwanderndem" Spezialsilikon farbig ausfüllen lassen. So entstehen reizvolle Ornamente, bei Bedarf auch Firmenlogos oder vorgegebene Muster.

Den Design-Varianten sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt vorgefertigte Eck-Lösungen und ganze Rosetten auf einer Tafel von sieben Stäben. 10 Gravurbilder bilden den Grundstock, aber auf Wunsch kann der Laser alles, was am Computer entsteht, umsetzen. Die Gravurtiefe lässt sich durch die Lasertechnologie 1/10 mm genau einstellen und wurde so gewählt, dass auch eine spätere Renovierung machbar ist und die vorhandene Ornamentik erhalten bleibt. Die Lasergravurfugen sind 0,4 mm breit. Der überschüssige Spezialkitt lässt sich mit Reiniger abwischen.

Bordüren aus Massivholz

Ebenfalls als Neuentwicklung stellt Friedhelm Beseke Bordüren aus rohem 10-mm-Massivholz vor. Auch hier gibt es vorgefertigte Eckausbildungen. Der Holz-Mix besteht aus Eiche mit Exoten wie Jatoba, Merbau, Doussie, Wenge und Amakazoue. Ganz aktuell sind streifige Stäbe in den Maßen 65 x 580 mm, die in den Zusammenstellungen Nuss/Aluminium, Amakazoue/Doussie und Buche/ Doussie vorliegen.

Nur der Fachmann

"Wir wollen das Handwerk mit einem Produkt stützen, welches nicht vom Hausmeisterservice verlegt werden kann", sagen Beseke und Schagen. Zielgruppe sind kleine Parkettlegerbetriebe, die sich eine gute Privatkundschaft erhalten haben. Mit den versiegelten 10-mm-Zweischichtstäben kommt man einer schnellen Verlegung (2-3 Tage) entgegen. Qualität ist oberstes Gebot: "Die Produkte von MFB/bordueren.de werden ausschließlich über Fachbetriebe vertrieben, die an einer entsprechenden Schulung teilgenommen und ein Abschlusszertifikat erhalten haben." Sorgfältige Raumplanung (Software Opti-Parkett) und eine Ausrüstung mit den benötigten Präzisionswerkzeugen gelten als weitere Voraussetzungen.

Keine langen Wartezeiten

Friedhelm Beseke, der 90 % seiner Neukunden über das Internet rekrutiert und kaum noch Buche, sondern hochwertige Hölzer wie Olive verkauft, sieht den Wunsch nach individuellen Parkettlösungen als Motor seines Bordüren-Angebots. Privatleute, die für Besonderes etwas mehr ausgeben und kleine sowie mittlere Objekte sollen die Endabnehmer der stilvollen Bodengestaltung sein.

Endverbraucherpreise für gravierte Stäbe reichen von 11,20 bis 14,40 EUR. Eckausbildungen kosten 76,00 bis 85,60 EUR. Für eine ganze Rosette im Durchmesser von 400 mm müssen 480,00 EUR aufgewendet werden. Für Intarsien gilt: Alu- oder Steinzeug-Material ist teurer als Holzintarsien.

Die Lasergravur der Zweischichtstäbe erfolgt in Deutschland. Kurze Lieferzeiten sind ein wesentliches Ziel der Anbieter. Der Vertrieb erfolgt derzeit über vier Niederlassungen. Neben den handelsüblichen Rabatten für Wiederverkäufer, hat der Parkettleger die Möglichkeit, seine handwerkliche Qualifikation durchzusetzen und für besondere Leistungen gerechten Werklohn zu fordern.
aus Parkett Magazin 02/03 (Sortiment)