BTH Heimtex / BBE - Kundenbarometer Deko- und Gardinenmarkt
Wer ist der sympathischste Deko- und Gardinenanbieter?
Wie beurteilt der Fachhandel seine Deko- und Gardinenlieferanten? Von welchen fühlt er sich am besten betreut? Das hat BTH Heimtex zum vierten Mal von der BBE in einer Exklusiv-Umfrage ermitteln lassen und zudem wieder acht ausgewählte Anbieter detailliert nach Schwächen und Stärken bewerten lassen. Dabei hat Ado seine Führung gegenüber dem letzten Kundenbarometer klar ausbauen können. Aufsteiger sind Unland, Albani und Sahco Hesslein, verloren hat Jab Anstoetz.
In der Deko-und Gardinenbranche hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Daran wird deutlich, dass auch dieses mittelständisch geprägte, eher kleinstrukturierte Segment nicht von den Umstrukturierungen und Verschiebungen des Marktes verschont bleibt.
Ein markantes Beispiel dafür ist Elvo Cordima. Bei der letzten BTH/BBE-Exklusivumfrage vor zwei Jahren war die damalige Cordima Elvo AG kurz zuvor insolvent geworden. Später konnte der frühere Elvo-Gesellschafter Klaus Vollenbröker Mitbewerber Unland und den dahinter stehenden Textilriesen Daun als Partner gewinnen und formierte aus den Resten des Doppelunternehmens die neue Gesellschaft Elvo Cordima, an der er Minderheitsanteile hielt und zudem als Geschäftsführer wirkte. Anfang dieses Jahres kam es dann offenbar zu Unstimmigkeiten mit dem Mehrheitseigner und Vollenbröker schied aus der Geschäftsführung aus.
Ein weiteres Beispiel mit tragischem Hintergrund ist Ernst Beck. Der schwäbische Textilveredler war viele Jahre geprägt von Inhaber Ernst-Joachim Beck, einem Vollblut-Unternehmer. Sein Wirken wurde jäh gestoppt durch eine schwere Krankheit, die ihn vor wenigen Wochen das Leben kostete. Das Unternehmen besteht wohl weiter, geführt von Becks früherem Assistenten Werner Luz und seiner Witwe, aber eine starke Persönlichkeit von Ernst-Joachim Beck lässt sich nicht so ohne Weiteres ersetzen - gerade in diesen schweren Zeiten.
Auf jeden Fall werden Lieferanten heute vom Handel kritischer begutachtet. Zuverlässigkeit, Service und - nicht zu unterschätzen - die Zukunftschancen sind dabei wichtige Kriterien. BTH Heimtex hat zum vierten Mal von der BBE ermitteln lassen, wie gut die wichtigsten Deko- und Gardinenanbieter sind und hat darüber hinaus acht im Detail nach verschiedenen Aspekten wie Konditionen, Kulanz, Zuverlässigkeit, Liefergeschwindigkeit, Freundlichkeit und Produktqualität bewerten lassen.
Wo kauft der Fachhandel Dekostoffe und Gardinen ein?
"And the winner is...." - Ado. Die Aschendorfer haben nicht nur ihre Spitzenposition behauptet, sondern massiv ausgebaut von 31 auf 58%. Dabei konnten offenbar überall Kunden hinzugewonnen werden, im Westen mit 61% gegenüber 29% noch mehr als im Osten mit 50% gegenüber 38%. Bei der letzten Umfrage war der Ost-Anteil noch deutlich höher gewesen als im Westen.
Bei den Selbstständigen nennen 53% Ado als Bezugsquelle - 10% mehr als zuvor - bei den Filialisten gar 64%, was einen klaren Sprung nach oben bedeutet (45%).
Als neue Nr. 2 glänzt Unland, die mit 43% (11%) vom 6. Platz auf den Vize-Rang vorgerückt sind. Ein Plus erzielte die Daun-Tochter sowohl im Westen (+30%) wie im Osten (+37%). Dabei wird Unland im Osten (50%) prozentual öfter genannt als im Westen (41%). Dieser Trend hatte sich bereits bei der letzten Befragung abgezeichnet. Ein deutliches Plus gab es gleichermaßen auch bei den Selbständigen (von 7 auf 36 %) und bei den Filialisten (von 15 auf 50 %).
Platz 3 belegt wie im Vorjahr Drapilux. Dabei machte die Schmitz-Tochter einen Sprung von +24 auf 39 %. Kräftig zulegen konnten die Buntweber im Westen (+20%), hier kauften 44 % der Händler in Emsdetten, im Osten mussten dagegen Verluste hingenommen werden (-9%), hier liegen sie jetzt bei 22 %. Verbessern konnte sich das Unternehmen bei den Selbständigen (+10%) und bei den Filialisten (+ 20%). Bei beiden Gruppen ist Drapilux inzwischen mit 39 % gut im Geschäft.
Zu den Verlierern der Umfrage zählt Jab Anstoetz: Der große Textilverlag mussten zwar nur ein Minus von 2 Prozentpunkten auf 29 % hinnehmen, fiel damit aber von Platz 1 auf den undankbaren 4.Platz zurück. Auffällig: einen drastischen Einbruch gab es in den neuen Bundesländern. Hatten hier in der letzten BBE Befragung noch 50 % der Händler den Bielefelder Textilverlag als Lieferanten genannt, waren es jetzt nur noch 17 %. Das sind glatte 33 % weniger. Mögliche Ursache könnte die schwache Kaufkraft dort sein, die auf die Nachfrage nach den eher im oberen Preissegment angesiedelten Jab-Stoffen drückt. In den alten Bundesländern konnte sich Jab dagegen von 24 auf 33 % verbessern, immerhin ein Plus von 9%. Die Präferenz der Selbständigen für Jab hat sich noch weiter verstärkt (+8 auf 44 %), bei den Filialisten wurde mit einem Minus von 13 % deutlich an Boden verloren.
Auf Platz 5 rangiert wie beim letzten Kundenbarometer die Plauener Gardine. Mit einem Plus von 11 kam sie auf 24 %. Dabei konnte die Albani-Tochter ihre Position ihre Position in den alten wie auch neuen Bundesländern gleichermaßen ausbauen. Nannten im Osten 50 % der Händler die Plauener als Lieferanten, doppelt so viele wie bei der letzten BBE-Befragung, sind es im Westen 15 % (+ 7%). Interessant auch die Entwicklung bei den Handelstypen: Dort verloren die Plauener bei den Selbständigen (von 11 % auf 8 %), konnten aber ihr Ergebnis in ihrer eigentlichen Bastion, den Filialisten, von 15 auf 39 % erhöhen und damit mehr als verdoppeln.
Ein Comeback im Fachhandel feiert die Plauener-Mutter Albani. Nachdem sie beim letzten Kundenbarometer nur abgeschlagen unter "ferner liefen" landete, eroberte sie dieses Mal mit 17 % Rang 6 mit guten Ergebnissen vor allem bei den Ostdeutschen (28%) und bei den Filialisten (28%).
Von Platz 9 auf Platz 7 vorgearbeitet hat sich Saum & Viebahn. Mit 14 % konnte der Verlag seine Präsenz beim Fachhandel klar verstärken. Offensichtlich ist die Rechnung aufgegangen, sich von den Bodenbelägen zu trennen und stattdessen den Stoffbereich zu forcieren. Interessant: Mit 17 % nennen fast dreimal so viele Händler die Kulmbacher als bei der letzten Befragung. Und: Saum & Viebahn wird damit im Osten (17%) prozentual öfter als Bezugsquelle genannt als im Westen (13 %). Außerdem erstarkte Saum & Viebahn beträchtlich bei den Filialisten (von 4 auf 14%) und legte auch bei den Selbstständigen zu.
Ebenfalls aufwärts ging es für Indes, eine der beiden Textil-Töchter von Tapetenhersteller A.S. Création, die mit einem Plus von 6 auf 13 % auf Platz 8 vorrückte. Dabei musste Indes Einbußen bei den Selbständigen von 11 auf 3% hinnehmen, gewann dafür aber massiv bei den Filialisten hinzu: von 4 auf 22%.
Die gleiche Entwicklung zeigt Indes-Schwester Fuggerhaus: Rückgang bei den Selbstständigen von 14 auf 3%, Zunahme bei den Filialisten von 0 auf 8%. Insgesamt musste der Verlag einen herben Rückschlag hinnehmen: Nach Platz 9 bei der letzten Umfrage landete er dieses Mal nur unter ferner liefen.
Ebenfalls auf Platz 8 konnte sich wie im Vorjahr Konfektionsspezialist Wölfel behaupten. Dabei stieg die Nachfrage nach Produkten des Webers und Wirkers aus Alsbach-Hähnlein relativ gleichmäßig im Westen und im Osten, bei den Selbständigen und den Filialisten.
Auf die 8. Position vorgerückt ist zudem Nobel-Textilverlag Sahco Hesslein. Darin wird einerseits deutlich, dass die Klientel für dessen hochpreisige Stoffe konjunkturunabhängig einkauft und andererseits, dass es auch in unserer Branche eine Polarisierung zwischen "Geiz-ist-geil"-Mentalität und Luxus-Mentalität gibt.
Den 10. Rang teilen sich gleich vier Unternehmen, alle von jeweils 11% der Befragten genannt: Heco Textilverlag mit Vorteilen bei den westdeutschen und selbständigen Händlern, Rasch Textil mit gleichmäßiger Präsenz im Westen wie im Osten, Stückspezialist Garotex, der im Osten von 0 auf 17% kletterte und seine Bastion bei den Filialisten hat (19%) und Gerster mit stärkerem Rückhalt im Osten und bei den Filialisten.
Rückhalt im Fachhandel verloren hat Création Baumann. Trotz relativ konstanter Prozentzahlen rutschten die Schweizer nach Platz 9 bei der vergangenen Befragung auf Platz 16 ab.
Bei Elvo und Cordima machen sich die Unternehmenskrisen und Besitzerwechsel bemerkbar. Das hat Vertrauen bei den Kunden gekostet. Nachdem Elvo beim vorherigen Kundenbarometer noch auf dem dritten Rang lag und Cordima auf dem sechsten, stürzten beide unter ferner liefen ab. Nur noch 7% der Befragten und damit 17 % weniger bezogen Elvo-Stoffe (4% im Westen, immerhin 17 % im Osten), von den 31 % an Filialisten blieben nur noch 6% übrig, Cordima schrumpfte von 11 auf 3% und wurde von Händlern aus den neuen Bundesländern und Filialisten überhaupt nicht mehr erwähnt.
Individuelle Bewertung
Beim Vergleich der acht individuell beurteilten Anbieter geht Ado wie bereits beim letzten Kundenbarometer wieder als Sieger hervor. Dieses Mal allerdings mit deutlich mehr Lorbeeren als beim letzten Mal. In 11 der 16 Kategorien konnten die Aschendorfer die Konkurrenz hinter sich lassen. Offensichtlich tragen die Marketing-Offensive, das Stilwelten-Konzept und die Forcierung intelligenter Textilien Früchte. Bestnoten gab es für den Sympathiewert (1,8), die Kulanz (1,9), klare Vertriebspolitik (1,9), Verkäuflichkeit der Ware (1,9), Lieferschnelligkeit (1,7), Reklamationsbearbeitung (2,0) , die Qualität des Aussendienstes (1,9), für die Zukunftsperspektiven (2,0) und die Konditionen (2,2). Besonders gelobt werden die Produktqualität (1,6), die im Osten sogar mit 1,4 bewertet wird, sowie die Lieferzuverlässigkeit (1,7) und die Lieferschnelligkeit (1,7). Die 1,4 ist die beste Durchschnittsnote innerhalb der gesamten Umfrage, nur noch von Saum & Viebahn, Drapilux und Plauener Gardine ein weiteres Mal erreicht.
Seit der letzten Befragung konnte sich Ado damit in insgesamt neun Kategorien verbessern, nämlich bei Freundlichkeit, Preis-Leistungs-Verhältnis, Produktqualität, Warenverkäuflichkeit, der Vertriebspolitik, Lieferzuverlässigkeit, Reklamationsbearbeitung Aussendienst-Qualität. Besonders freuen dürften sich das Unternehmen aber über den auf 1,8 gestiegenen Sympathiewert - war man doch vor zwei Jahren mit 2,3 fast Schlußlicht in der Konkurrenz.
Ebenfalls bemerkenswert: noch immer bewerten die ostdeutschen Kunden Ado in zahlreichen Punkten besser als ihre westdeutschen Kollegen, und zwar beim Sympathiewert, bei der Freundlichkeit, der Produktqualität, der klaren Vertriebspolitik, Lieferzuverlässigkeit, Konditionen, Kulanz, Reklamationsbearbeitung, Innendienst-Qualität, Verkaufsförderung, Fortschrittlichkeit und bei den Zukunfstsperspektiven.
Auch der Zweitplatzierte Unland wird von den ostdeutschen Kunden in zahlreichen Punkten wie Sympathiewert, Freundlichkeit, Preis-Leistungs-Verhältnis, Produktqualität, klare Vertriebspolitik,Konditionen, Kulanz, Reklamationsbearbeitung, Innendienst-Qualität, Verkaufsförderung, Fortschrittlichkeit und Zukunftsperspektiven deutlich positiver beurteilt als im Westen. Bei der Freundlichkeit (1,8 Durchschnitt) und beim Preis-Leistungs-Verhältnis (2,1) gehen die Saterlander als Sieger hervor, beim Sympathiewert (2,0) und der Lieferschnelligkeit (1,8) sind sie Vize-Meister hinter Ado.
Weniger gut kommt Unland bei Fortschrittlichkeit (2,4) und Verkaufsförderung (2,9) weg. Bei der Innendienstqualität Innendienst ist Unland mit 2,2 sogar nur Schlußlicht. Bei der klaren Vertriebspolitik (2,2) und den Zukunfstperspektiven (2,2) rangiert das Unternehmen im Mittelfeld.
Die Schmitz-Tochter Drapilux bewegt sich wie beim letzten Mal durchweg im Mittelfeld mit einigen Ausschlägen nach oben und unten. Einmal sind sie Spitzenreiter: beim Preisleistungs-Verhältnis sind sie zusammen mit Unland und Plauener Gardine mit 2,1 ganz oben. Bei der Produktqualität (1,8), der klaren Vertriebspolitik (2,2), bei der Lieferzuverlässigkeit (1,9), der Lieferschnelligkeit (1,8) sowie bei der Fortschrittlichkeit (2,1) sind die Westfalen Vize, bei den Zukunftsperspektiven (2,1) im vorderen Drittel. Hier rentiert sich offensichtlich die Investition in intelligente Textilien. Nur mittelmäßig beurteilt werden die Kulanz (2,3), die Reklamationsbearbeitung (2,3), die Konditionen (2,3) und die Verkaufsförderung (2,7).
Ein kleiner Wermutstropfen: Drapilux genießt beim Fachhandel mit 2,2 am wenigsten Sympathie. Und auch bei der Freundlichkeit (2,1) und der Außendienst-Qualität (2,4) sind die anderen aus der Sicht des Handels vielfach besser.
Jab Anstoetz ist aus der Spitzenposition auf Rang 4 zurückgefallen. Das Urteil des Fachhandels: lediglich bei der Verkaufsförderung (2,1 %) und bei der Fortschrittlichkeit (1,9) %) sind die Bielefelder noch "Spitze". An zweiter Stelle rangiert der Textilverlag bei Vertriebspolitik (2,2 %), Zukunftsperspektiven (2,0) und Lieferzuverlässigkeit (1,9) . Beim letzten Kundenbarometer hatten Jab noch fünf zweite Plätze. Nur noch Mittelmaß sind die Bielefelder beim Sympathiewert (2,1), nachdem sie hier bei der letzten Umfrage noch vorne lagen, und bei der Verkäuflichkeit der Ware (2,2).
Fast alle anderen an sich vorbei ziehen lassen musste Jab bei Freundlichkeit (2,1), Produktqualität (2,1), Kulanz (2,5) und Reklamationsbearbeitung (2,3) wo es jeweils nur für den vorletzten Platz langte. Auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis liegt man hinten. Die selbständigen Händler vergaben hier sogar nur eine 2,8 - die insgesamt schlechteste Note für Jab Anstoetz. Bei der Lieferschnelligkeit (2,1) war Jab Schlußlicht.
Auch Saum & Viebahn wurde einer genaueren Betrachtung unterzogen. Freuen können sich die Kulmbacher über ihr kompetentes Personal im Außendienst (1,9, Platz 1) und Innendienst (2,0 Platz 2) sowie überdurchschnittliche Lieferschnelligkeit (1,8, Platz 2) und Anerkennung der klaren Vertriebspolitik (2,2, Platz 2). Auch an der Reklamationsbearbeitung (2,1, Platz 3), der Verkaufsförderung (2,5, Platz 3), der Fortschrittlichkeit (2,2, Platz 3) und an den Zukunftsperspektiven (2,2, Platz 4) hat der Handel wenig auszusetzen. Auffällig: Die Bewertung der einzelnen Positionen ist in den neuen Bundesländern durchweg besser als in den alten Bundesländern. Dafür mangelt es nach Meinung des Handels an Freundlichkeit (2,0, Platz 5) und dem Sympathiewert (2,1, Platz 4), Produktqualität (1,9, Platz 5) und dem Preis-Leistungs-Verhältnis (2,4, Platz 6). Auch die Kulanz (2,4 ), die Lieferzuverlässigkeit (2,0) , die Verkäuflichkeit der Ware (2,4 ) sowie die Konditionen (2,7) lassen zu wünschen übrig - hier lag Saum & Viebahn jedes Mal auf Platz 6 oder 7 von den 8 beurteilten Unternehmen
Wie bereits bei der letzten Umfrage erzielte die Plauener Gardine Top-Beurteilungen in den unterschiedlichsten Kategorien: Insgesamt fünfmal "Gold" gab es für die Freundlichkeit (1,8), das Preis-Leistungs-Verhältnis (2,1), die Reklamationsbearbeitung (2,0), Qualität Innendienst (1,9) und die Konditionen (2,2). "Silber" gab es für die Sympathie, wobei hier der Osten den Spitzenwert 1,4 vergab. Gut bewertet wurden auch Produktqualität (2,1) und Kulanz (2,0). Im Vergleich weniger zufrieden ist der Handel aber mit der Vertriebspolitik (2,3), Lieferzuverlässigkeit (2,0), Lieferschnelligkeit (2,0) und den Zukunftsperspektiven (2,3). Nachholbedarf besteht zudem noch immer in Sachen Verkaufsförderung (2,9). Hier vergab der Osten sogar eine 3,0 und die Selbständigen eine 3,2.
Gerster hatte beim letzten Kundenbarometer keine guten Karten insbesondere beim ostdeutschen Fachhandel und bei den Filialisten. Diese Scharte konnte offensichtlich inzwischen ausgewetzt werden. So ist die Gerster-Mannschaft am freundlichsten (1,8), außerdem überdurchschnittlich kulant (2,2, Platz 3), zuverlässig bei den Lieferungen (1,9, Platz 2) und auch die Konditionen stimmen (2,3, Platz 3). Dafür hapert es nach Aussagen der Befragten an Produktqualität (2,1, Platz 7), Warenverkäuflichkeit (2,4, Platz 6) und Fortschrittlichkeit (2,6, Platz 8). Auch die Zukunftsperspektiven (2,5, Platz 8) werden bei anderen besser gesehen.
Création Baumann hat offenbar beim Fachhandel derzeit keine besonders guten Karten. Dabei klafft besonders beim Sympathiewert (Ost 2,8, West 1,8), bei der Freundlichkeit (Ost 2,8, West 1,9), bei der Warenverkäuflichkeit (Ost 2,8, West 2,5) und bei der Reklamationsbearbeitung (Ost 3,0, West 2,4) eine grosse Lücke zwischen den Kunden aus den neuen und alten Bundesländern. Für die Verkaufsförderung erhielten die Schweizer in den neuen Bundesländern sogar nur eine 3,2 und damit die schlechteste Beurteilung in diesem Kundenbarometer überhaupt.
Bei den insgesamt 16 Kategorien reichte es nur einmal zu Platz 2 für die Produktqualität (1,8) und Platz 3 für die Fortschrittlichkeit (2,2), ansonsten hinkte das Unternehmen immer hinter den anderen hinterher. Im Vergleich ist es am unfreundlichsten (2,2), am wenigsten kulant (2,6), die Reklamationsbearbeitung hat Mängel (2,5), Lieferzuverlässigkeit (2,2) und Warenverkäuflichkeit (2,5) sind schlechter als bei den anderen, ebenso die Verkaufsförderung (3,0), die Qualität des Aussendienstes (2,4) und die Konditionen (2,7).
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BTH Heimtex-Großhandels-Umfrage Deko und Gardine
Das BTH Heimtex/BBE-Kundenbarometer Deko und Gardine wurde in zwei Schritten durchgeführt: Im ersten wurde zunächst recherchiert, bei welchen Anbietern die Fachhändler überhaupt einkaufen - oder anders ausgedrückt: wie breit die einzelnen Lieferanten beim Fachhandel vertreten sind. Diese Befragung erfolgte gestützt, aber offen. Das heißt, die Befragten konnten zusätzliche Bezugsquellen als die vorgegebenen Anbieter nennen. Bewertet wurde nach Schulnoten, aus denen die BBE jeweils Durchschnittsnoten errechnet hat. Neben der Gesamt-Note wurde auch eine Differenzierung nach Händlern in Ost- und Westdeutschland sowie nach Selbständigen und Filialisten vorgenommen. Im zweiten Schritt haben die gleichen Händler - aber nur diejenigen, die Dekos und Gardinen führen - detailliert 8 herausgewählte Anbieter bewertet, die einen gewissen Stellenwert in der Branche einnehmen. Für jeden Anbieter wurden 16 Benchmarks abgefragt und mit Schulnoten von 1 bis 6 bewertet- darunter auch objektiv messbare wie Konditionen und Verkaufsförderung, aber auch subjektiv empfundene wie Symphatie oder Qualität von Innen- und Aussendienst. Aus den Antworten hat die BBE eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Die reicht aber als Maßstab allein nicht aus. Auch die Streuung der Noten ist wichtig, weil sie etwas über die Gewichtung aussagt.
Insgesamt wurden 101 klassische Fachhändler, Raumausstatter mit Ladengeschäft und gehobene Fachmärkte in ganz Deutschland sowie Selbständige und Filialisten mit einem Jahresumsatz von mindestens 500.000 Euro befragt.
aus
BTH Heimtex 06/05
(Wirtschaft)