Lanxess Deutschland GmbH
Who is Who in der Anwendungstechnik
Bert Neschen
Lanxess Deutschland GmbH
51369 Leverkusen
Tel.: 0214/30-24671
Fax: 0214/30-66459
E-Mail:
bert.neschen@lanxess.com
Internet: www.anhydrit.de
Beruflicher Werdegang
- 1978 Eintritt in die Bayer AG, dort Ausbildung zum Maurer; anschließend tätig in der Bauabteilung des Konzerns
- 1986 Wechsel ins Anhydrit-Entwicklungslabor. Beteiligung an der Entwicklung erfolgreicher Estrichzusatzmittel wie Meborapid und Anhydur BN
- Von 1990 bis 1992 in der Produktüberwachung, verantwortlich für den bekannten Calciumsulfatbinder von Bayer, heute Lanxess
- Seit 1992 Anwendungstechniker im Außendienst
Aufgabenstellung im Unternehmen
- Ausführliche Kundenberatung, etwa bei der Schaffung optimaler Voraussetzungen für die Herstellung reklamationsfreier Estriche
- Hilfe bei der Rezepturanpassung, etwa durch Beurteilung geeigneter Zuschlagstoffe und Empfehlung optimaler Additive
- Anwendungstechnische Beratung vor Ort; auch zeitnah und kurzfristig, etwa im Falle akuter Dosierungsfragen
- Unterstützung bei der Beurteilung verschiedener Estriche und Estrichmörtel, etwa durch Entnahme von Probe-Prismen und unverbindliche Biegezug- und Druckfestigkeits- bzw. Haftzugmessungen
- Mitarbeit an praxisorientierten Kundenschulungen; bei Bedarf auch Einarbeitung neuer Mitarbeiter in die korrekte Fließestrich-Verlegung (z.B. Optimierung der Schwabbel- bzw. Abrakel-Technik)
- Unterstützung von Transportbetonwerken (Neukunden) bei der Herstellung von Calciumsulfat- Fließestrich
- Unabhängige Beratung im Reklamationsfall
- Unterstützung der Produktentwicklung im Lanxess-Labor, insbesondere durch Transfer konkreter Kundenfragestellungen ("Wissen, wo dem Estrichleger der Schuh drückt!")
Anwendungstechnischer Service des Unternehmens
Der Estrich ist eines der am meisten unterschätzten Bauteile eines Gebäudes: Er muss Jahrzehnte halten und erhebliche Belastungen über sich ergehen lassen. Für den Einbau eines wirklich hochwertigen, reklamationsfreien Produkts genügen Standardrezepturen heute bei weitem nicht mehr. Hinzu kommt: Da das Verlegen des Estrichs das letzte große Gewerk vor dem Bezug ist, sind die Anbieter heute immer öfter gezwungen, unter erheblichem Zeitdruck zu arbeiten.
Lanxess hilft dem Estrichleger, in diesem immer anspruchsvolleren Marktumfeld zu bestehen - nicht nur durch modernen Calciumsulfatbinder CAB und vielseitige Additive für nahezu alle Estricharten, sondern auch durch fachkundige Beratung in allen Anwendungsfragen, die insbesondere konkrete Hilfestellungen zum Beispiel bei Güteprüfungen auf der Baustelle einschließt. So unterstützt Lanxess den Praktiker zum Beispiel bei der Prüfung der Biegezug- und Druckfestigkeit des Estrichs - bis hin zum Probenziehen auf der Baustelle. Ziel ist es, dem Anwender nicht nur die richtigen Produkte an die Hand zu geben, sondern ihn auch bei deren optimalem Einsatz zu unterstützen.
Praxisbeispiele
Das rechtzeitige Gelingen des Estrichs in der erwarteten Qualität zum geforderten Termin kann von vielen Unwägbarkeiten abhängen. Beispiel Trocknungszeit: Einflussgrößen sind hier nicht nur die Dicke des Bodens, Beschaffenheit des Zuschlags, Luftfeuchtigkeit, Trocknungstemperatur und Gewährleistung eines optimalen Luftaustauschs, sondern auch die dem Binder beigegebene Wassermenge - über die klassischerweise zugleich die Fließfähigkeit des Mörtels eingestellt wird. Mit der Kombination Calciumsulfatbinder, Meborapid und Zwangstrocknung lässt sich die 'Belegreife-Schallmauer" jedoch häufig dennoch schon in 17 bis 21 Tagen durchbrechen - gerade auch bei anspruchsvollen Projekten wie zum Beispiel einem 600 qm großen Verkaufsraum eines Autohauses in Fürth bei Nürnberg: Hier galt es, einen Estrich der Güteklasse C35-F5 auf Basis des Lanxess Calciumsulfatbinder CAB 30 innerhalb kürzestmöglicher Zeit fertig zu stellen. Der Trocknungsbeschleuniger Meborapid half hier, die benötigte Wassermenge erheblich zu reduzieren und den Mörtel doch gut verarbeitbar zu halten. Zugleich steigert die Zugabe von Meborapid bei Calciumsulfatestrichen die Druck- und Biegezugsfestigkeiten um bis zu 30%. In diesem Fall gelang die rechtzeitige Fertigstellung der hochwertigen Böden letztlich nur durch den Einsatz hochentwickelter Additive.
Brancheneinschätzung
In den letzten Jahrzehnten sind aber nicht nur die technischen, sondern auch die ästhetischen Ansprüche an Fußböden gestiegen: Dehnungsfugen, bei 'klassischen" Zementestrichen Gang und Gäbe, werden zunehmend nicht nur als "Sollbruchstellen" erkannt, sondern auch als optisch störend empfunden. So hat sich Calciumsulfatbinder, der sich durch hohe Frühfestigkeit, geringe Quell- und Schwindmaße auszeichnet und damit optimal für das Verlegen großer Flächen auch unter Fliesen geeignet ist, in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Marktanteil um 10 % erobern können. In seinem jüngsten Markt, der Schweiz, legt Calciumsulfatbinder aufgrund der verbreiteten Fußbodenheizungen, die ideal mit Calciumsulfatestrichen harmonieren, zweistellige Wachstumsraten an den Tag. Da die Anforderungen an moderne Böden weiter steigen werden, rechnet Lanxess auch in Zukunft mit einem stabilen Wachstum in diesem Marktsegment.
Ähnliches gilt - aus vergleichbaren Gründen - für Additive, die Lanxess sowohl für Calciumsulfat- als auch Zementanwender in Petto hat. Die steigenden Anforderungen bei gleichzeitig wachsendem Kostendruck haben vielerorts dazu geführt, dass Estrichleger häufiger als früher mit Reklamationen konfrontiert werden, die ihr Bestehen am Markt gefährden können. Auf Dauer werden sich nur diejenigen Firmen durchsetzen, die von vornherein eine beanstandungslose Estrichqualität liefern. Dies lässt sich durch den Einsatz moderner Additive besser erreichen. Langfristig werden sich auf Anbieterseite nur Unternehmen durchsetzen, die ihre Kunden bei der Anwendung ihrer Produkte massiv unterstützen - und auf Seiten der Estrichleger nur die, die von ihren Rohstofflieferanten ein Maximum an Know-how abfordern.
aus
FussbodenTechnik 01/07
(Personalien)