Balterio NV
Balta verhandelt über Übernahme von Holzwerkstoffhersteller Triax
Das war abzusehen: Nur wenige Monate, nachdem der britische Finanzinvestor Doughty Hanson mehrheitlich bei Balta einstieg, verhandelt die belgische Textilgruppe über eine Übernahme des Holzwerkstoffherstellers Triax. Balta und Triax betreiben in einem 50:50-Joint Venture zusammen Laminatbodenhersteller Balterio. Zum Triax-Konglomerat gehören außer den Balterio-Anteilen noch Spanplattenaktivitäten (Spano), ein modernes MDF-Werk (Spanolux) und Melaminbeschichter Dekaply. Hinter der Formation steht die flämische Industriellenfamilie Vanden Avenne, angeführt von Walter Vanden Avenne, der als der starke Mann gilt.
In der belgischen Tageszeitung De Standaard ist von einem Kaufpreis von 200 Mio. EUR die Rede. Die Akquisitions-Gelüste von Balta verwundern nicht. Es war klar, dass sich die Belgier mittelfristig nicht mit einer 50%-Beteiligung an Balterio zufrieden geben würden. Schon als Filiep Balcaen noch das Sagen bei Balta hatte, wurde aus dem Umfeld Gerüchte über Spannungen mit Joint Venture-Partner Triax laut; es hieß, dass man nicht immer die gleichen Vorstellungen über die weitere Entwicklung des Gemeinschafts-Unternehmens habe. Balcaen wolle mit Balterio schneller und stärker wachsen als die Vanden Avennes. Durch die paritätischen Anteile ergab sich aber eine Patt-Situation, die sich hinderlich auf das Fortkommen von Balterio auswirkte. Das will Balta nun offenbar ändern.
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BTH Heimtex 10/04
(Wirtschaft)