Inku Jordan GmbH & Co. KG
Neuer Mehrheitseigner bei österreichischer Inku
Auch die Hometrend Inku-Mutter Inku wechselt den Besitzer: Der als institutioneller Investor bisher weitgehend unbekannte Michael Sares hat über seine Sares Invest AG die Mehrheit übernommen. Nach Meldungen österreichischer Zeitungen beläuft sich das Paket auf 60%. Die Familie Smolka, die über eine Beteiligungsgesellschaft bisher 83% hielt, geht auf eine Minderheit zurück, soll aber zweitgrößter Aktionär bleiben. Michael Smolka, bisher Vorstandsmitglied, legte auf der Hauptversammlung mit sofortiger Wirkung sein Mandat nieder und wechselte in den Aufsichtrat, wo er fortan als Familienvertreter seine und die Interessen seiner beiden Schwestern wahrnimmt.
Sares bezifferte seinen Einstandspreis bei Inku auf "weniger als 2 Millionen EUR". Der Einstieg von Sares ist Teil eines größeren Finanzierungspakets: Zugleich schoss die Familie Smolka durch Gesellschaftermittel Liquidität zu und auch die Banken leisteten einen Finanzbeitrag in Form eines Forderungsverzichts, der sich nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Format auf 5 von 14 Mio. EUR belief. Zusätzliches Kapital fließt der Inku durch den Verkauf der deutschen Aktivitäten an die Steffel-Gruppe zu und auch das Management-Buyout bei der italienischen Tochter duch Präsident Valerio Adito spült Geld in die Kassen. Diese ganzen Maßnahmen sollen zu einer deutlichen Entspannung der Finanzlage von Inku beitragen. Der jetzige Alleinvorstand Uwe Heinemann, ein erfahrener, versierter Großhandelsmann, will sich künftig operativ auf die Kernländer Österreich, Ungarn Tschechien, Slowakei und Slowenien konzentrieren und die Marke Inku wieder mehr polieren.
Allerdings fragt sich, welchen Einfluss der neue Großaktionär Michael Sares, der auch den Aufsichtsrat eingezogen ist, künftig auf Inku nehmen und direkt bei Strategie und operativem Geschäft mitmischen will. In einem Gespräch mit dem österreichischen Wirtschaftsblatt ließ der 37jährige Ambitionen erkennen, sich persönlich einzubringen: "Hauptasset ist die Marke, die halt im Laufe der Jahre etwas verstaubt ist. Sanierbar ist das Unternehmen über den Vertrieb." In fünf Jahren will er die Marktkapitalisierung von 3,5 auf 20 Mio. EUR gesteigert haben... ein ehrgeizges Ziel.
2004 musste die Inku zwar einen Umsatzrückgang von 102,9 auf 94,8 Mio. EUR hinnehmen, wies aber erstmalig wieder ein positives Ergebnis von 0,55 Mio. EUR aus. Das konnte im ersten Quartal allerdings nicht gehalten werden, die AG rutschte wieder in die roten Zahlen und kam bei einem von 23 auf 20,7 Mio. EUR reduzierten Umsatz auf ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von -0,96 Mio. EUR (Vorjahr: 0,88 Mio. EUR). Für das Gesamtjahr wird mit Erlöseinbußen von rund 5% und daraus folgend einer Ergebnisverschlechterung gerechnet.
Eine Verflechtung unbekannter Größenordnung gibt es zur Steffel-Gruppe, die Hometrend-Inku in Echterdingen mit allen Standorten übernommen hat. Dr. Frank Steffel wurde in den Aufsichtsrat der Inku-AG gewählt. Zugleich schlossen Steffel und die Inku AG einen Kooperationsvertrag ab mit dem Ziel, Sortimente für Deutschland und Österreich und Deutschland gemeinsam zu entwickeln, einzukaufen und die "bisher erfolgreiche Zusammenarbeit Deutschland- Österreich" fortzusetzen
aus
BTH Heimtex 07/05
(Wirtschaft)