Domäne

Preisaggressives Image ausbauen


Die Domäne-Einrichtungsmärkte (Hardegsen) konnten sich im Geschäftsjahr 2000 - neuere Zahlen liegen noch nicht vor - nicht von der bereits damals negativen Entwicklung im Einzelhandel abkoppeln. Dem Geschäftsbericht 2000 im Bundesanzeiger ist zu entnehmen, dass die Gruppe, die sich klar als preisaggressiver Anbieter positioniert hat, mit 280,8 Mio. EUR ihr Umsatzziel für das Berichtsjahr verfehlte. Nachdem die Umsatzkurve in den ersten drei Quartalen noch nach oben gewiesen hatte, stürzte sie im vierten ab. Das am 31. Dezember 2000 unter dem Strich doch noch ein kleines Plus von + 1 % stand, war dem im Frühjahr 2000 eröffneten neuen Standort in Hannover zu verdanken, der schon im ersten Jahr 10,5 Mio. EUR netto zum Umsatz beitrag. Die Filiale in der niedersächsischen Landeshauptstadt war die insgesamt 29. der Domäne, die ihre Schwerpunkte bewusst in Ballungszentren setzt.

Trotz "des von jeher betriebenen konsequenten Kosten-managements" gelang es allerdings nicht, eine deutliche Ertragsverschlechterung zu verhindern. Dafür verantwortlich waren nicht nur die unerwarteten Umsatzeinbußen im vierten Quartal, sondern auch verschiedene Sondereinflüsse. So war der Start in Hannover von "außerordentlich hohen Vorlaufkosten" begleitet, unter anderem massiven Werbeaufwendungen, mit denen man die eigene Philosophie bekannt und sich von der schon länger in Hannover ansässigen Teppich Domäne abgrenzen wollte. Vor diesem Hintergrund drückte das neue Haus in Hannover mit einem Anfangsverlust von 4,6 Mio. EUR auf den Ertrag. Außerdem wurde im Berichtsjahr die Filiale in Chemnitz saniert, modernisiert und erweitert und wies daher einen umbaubedingten Verlust von 2,1 Mio. EUR aus. Auch Hamburg-Altona wurde planmäßig ausgebaut, was zu einer Verlustausweitung auf 1,2 Mio. EUR führte. Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch Miet- und Renovierungsaufwendungen für die frühere Niederlassung in Berlin-Marzahn, deren Mietvertrag zum 31. Dezember 2000 auslief.

In der Gewinn- und Verlustrechnung der Domäne machen sich alle diese Einflüsse bemerkbar durch eine Halbierung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 6,63 auf 2,97 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss sackte von 8,49 auf 2,45 Mio. EUR. "Im Vergleich zu den Vorjahren vermag die Ergebnisentwicklung nicht zu überzeugen", räumt die Führungsspitze mit Dr. Hans-Ralf Großkord und Helmut Reitz denn auch im Geschäftsbericht ein. Insbesondere die ostdeutschen Filialen würden stark beeinflusst von den konjunkturellen Schwierigkeiten in den neuen Bundesländern. In der Gruppe fühlte man sich dennoch gut gerüstet, da das Filialnetz seit Mitte der 90er Jahre grundlegend modernisiert worden sei und man zudem in Hannover, Berlin-Kreuzberg, Berlin-Spandau und Berlin-Marzahn vier neue Konzepthäuser eröffnet habe, so dass "eine solide Basis zur Sicherung der Umsätze" geschaffen sei. Zudem wolle man die Preisgruppen straffen, stärker auf regionale Anforderungen reagieren und das Image als preisaggressiver Anbieter ausbauen.
aus BTH Heimtex 11/02 (Wirtschaft)