Handwerks-und Handelskunden zu Gast in Malmö
Mit Bona "nach oben"
In den 53. Stock des "Turning Torso" von Malmö schickte der schwedische Verlegewerkstoffhersteller Bona rund 120 internationale Handwerkerkunden und Distributeure. "Zusammen die Spitze erreichen" war das vielbeschworene Motto dieser dreitägigen Kunden-Veranstaltung. Nicht nur auf dem zweithöchsten Wohngebäude Europas, sondern auch im Bona-Werk konnten die Gäste erleben, welche Anstrengungen das schwedische Unternehmen hierfür unternimmt.
Für Bonas Präsident und CEO Stefan Johansson gilt: "Wir wollen nicht nur Produkte zeigen und liefern, sondern die Menschen präsentieren, die dahinter stehen." Mit einem symbolischen Handschlag zwischen Außendienstlern und Parkettlegern hatte Bona diese europaweite Marketingoffensive auch in Deutschland eingeleitet. Ziel und Strategie der Bona formulierte Karl Salzmann, als Verkaufsleiter für Westeuropa zuständig: "Zusammen mit den Handwerkern wollen wir an die Spitze kommen. Deshalb haben wir nur erfolgreiche Parkettleger für die Partnerschaft ausgewählt. Wir helfen ihnen, in ihrem jeweiligen Markt noch besser zu werden. Die Zeichen stehen gut, denn die Wirtschaft befindet sich erstmals seit 2001 wieder im Aufwind."
Normal schleifen oder staubfrei?
Umrahmt von Hochhausbesichtigung, Stadtrundfahrt und Dinnervarieté, stand ein Besuch der Produktionsstätte in Malmö im Zentrum des Kundenprogramms. In der Maschinenabteilung bekannte Bona-Techniker Toni Müller mit bemerkenswerter Offenheit: "Unser Bona-Bandschleifer schleift nicht besser als andere Geräte auf dem Markt, aber wir bemühen uns, ihn immer praktischer und ergonomischer zu gestalten." Ein Beispiel: Jetzt kann die Maschine zum Transport ohne Werkzeugeinsatz zerlegt werden.
Ganzer Stolz der Maschinenentwickler ist nach wie vor die Staubabsaugung "Dust Care Single". Staubfreies Schleifen bringe 3bis 4 Euro mehr pro Quadratmeter, argumentiert Toni Müller. Auf die Verbraucherfrage "Was kostet es, meinen Wohnzimmerboden zu schleifen?" müsse der Handwerker lediglich die Gegenfrage stellen: "Normal oder staubfrei?" Dem wiederholten Wunsch, mehr als eine Schleifmaschine gleichzeitig an die rückstandsfreie Staubabsaugung anschließen zu können, will Bona sich nicht verschließen. Zusätzlich zur "Dust Care Single" ist bereits eine "Dust Care Duo" im Gespräch.
Lackbindemittel aus eigener Herstellung
Die Wurzeln von Bona liegen in der Oberflächenbeschichtung. Schon 1910 wurde das erste Fußbodenwachs angeboten. 1919 folgte die Gründung der Bona AB. Heute sind die Schweden mit Tochtergesellschaften in 17 Ländern und mit Vertriebspartnern in 35 Ländern aktiv. Als Pionier auf dem Gebiet der Wasserlacke verweist das Unternehmen auf gut 30 Jahre Erfahrung. Bona stellt die wichtigen Bindemittel für seine Lacke in eigener Produktion her. Das hat nach Aussage des Unternehmens vor allem zwei Vorteile: Erstens lassen sich die Rezepturen sehr speziell auf die Anforderungen verschiedener Fußböden ausrichten, zweitens sind die Produkte kaum von anderen Herstellern zu kopieren.
Mit 1,2 Mrd. SKR (ca. 133 Mio.EUR) Umsatz hat Bona ausreichend Ressourcen, um in die Zukunft zu investieren. Die Zahl von 40 Mitarbeitern in den Labors in Schweden, Deutschland und den USA bedeuten einen ungewöhnlichen Aufwand für diese Branche. Das hat seinen Grund: Weil Bona seine Erzeugnisse weltweit vertreibt, müssen diese den unterschiedlichsten gesetzlichen Bestimmungen Rechnung tragen. "Drei bis vier Jahre dauert die Entwicklungszeit eines Bodenlackes bis zur Marktreife", sagt Laborleiter Anders Ravenng. Von den insgesamt 45 Mitarbeitern im Bona-Werk Malmö sind lediglich fünf Personen in der Lackproduktion beschäftigt. Vier Produktionslinien können gleichzeitig computergesteuert gefahren werden. Rund 30.000 bis 35.000 l Lacke werden täglich abgefüllt. Kaum etwas davon bleibt auf Lager. Die Mengen gehen sofort hinaus in die Verteilerzentralen in Limburg/Deutschland, Südostasien und in den USA.
aus
Parkett Magazin 04/06
(Marketing)