Homag verbessert Transportsysteme

Schnellere Laminatbodenkonfektionierung

Mehr Vorschubgeschwindigkeit und weniger Verschleiß der Maschine bei gleichbleibender Profilgenauigkeit lauteten die Vorgaben für die Weiterentwicklung des Transportsystemens bei Doppelendprofilern für Laminatfußböden. Entstanden sind drei zum Patent angemeldete Transportsysteme welche schon bald Standard sein werden, da sie laut Homag zum einen nicht wesentlich teurer als ihre Vorläufer sind und sich die Wartungskosten deutlich reduzieren.

Magnetkette

Eines der drei neuen Transportsysteme ist die Magnetkette. Ihr Prototyp ist seit Januar 2005 im Einsatz. Bei diesem System zieht ein Dauermagnet die Kette ständig nach unten. Dadurch können die Laufrollen nicht mehr von der Lauffläche abheben und die Kette wird vor allem an der Umlenkung "in der Spur" gehalten. Vorschubgeschwindigkeiten von 180 bis 200 m/min sind das Maximum.

Magnetkräfte kompensieren hier dynamische Kräfte und Schwingungen. Die daraus resultierende hohe Laufruhe verringert sowohl Lärm, vor allem aber den Verschleiß. Besonders Korrundstaub aus der Laminatbodenversiegelung setzt dem Transportsystem zu. Deshalb wurde auch eine verbesserte Absaugung entwickelt, bei der ein patentierter Spanraum im Werkzeug die Späne nach innen statt in Richtung Werkstück abführt. Die Magnetkette kann universell für Profilierungen aller Fußbodenpaneelen genutzt werden.

"Trans Air"-System

Das zweite System - "Trans Air" - basiert auf dem Luftkissenprinzip. Entwickelt von Torwegge, aber unter dem Label Homag vermarktet, handelt es sich hier um eine Metallauflage mit Luftdüse, die einen sehr dünnen Luftfilm von ein bis zwei Hunderstel Millimeter erzeugt. Das Werkstück bewegt sich mit der Gutseite unten auf diesem Luftpolster und wird durch einen obenliegenden Riemen durch die Maschine geführt. Vorschubgeschwindigkeiten von 300 m/min lassen sich erreichen, in der Praxis werden derzeit 200 m/min gefahren.

Drei solcher "Trans Air"-Maschinen sind bereits im Industrieeinsatz. In ihrer Konstruktion sind Freiplätze für Fasenlackierung und Kantenhydrophobierung vorgesehen. Die exakte Seitenführung der Werkstücke wird über eine auf der Rückseite eingefräste Nut gewährleistet, die unsichtbar in der Profilierung liegen kann. Durch Druck- und Stützschienen wird die vertikale Genauigkeit erreicht. Das "Trans Air"-System ist nur für Werkstücke mit glatter Oberfläche geeignet, weil strukturierte Laminatbodenoberflächen das Luftpolster "aufsaugen" würden.

"Drive Belt"-System

Das DBS ist eine Weiterentwicklung des "Trans Air"-Systems und liegt im Anschaffungspreis etwa 15% über herkömmlichen Systemen. Hier können auch Fußbodenelemente mit Synchronpore transportiert werden. Die Grundmaschine ist unten mit einem Riementransport in luftgelagerter Ausführung ausgestattet. Von oben drückt ebenfalls ein Transportriemen. Zwischen beiden Riemen lassen sich Werkstücke auch mit strukturierter Oberfläche einspannen und bearbeiten.

Eine Führungsnut im Werkstück sowie Druck- und Stützschienen garantieren eine präzise Führung der Paneele durch die Maschine. Vorschubgeschwindigkeit bis zu 300 m/min sind möglich und wurden bereits demonstiert. Ruhiger Lauf ohne Polygonschwingung (Kettenantriebe werden bei der Rückführung leicht gedehnt oder gestaucht) führen zu geringem Verschleiß und hoher Verfügbarkeit. Das erste "Drive Belt"-System wird noch in diesem Jahr in Belgien in Betrieb gehen.
aus Parkett Magazin 04/05 (Sortiment)