BASF SE
Wie wirkt 'Belmadur'?
"Ein schöner Parkettfußboden, der bei den Partygästen einen bleibenden Eindruck hinterlässt - und nicht umgekehrt", so formuliert Dr. Franz Weingart, 'Belmadur'-Marketingleiter, das Ziel der neuen BASF-Holzveredelung. Härter, formstabiler und langlebiger wird das Holz, indem zuerst durch Vakuum die Luft aus dem Holz entfernt wird, damit die Chemikalie unter Druck eindringen kann. Im zweiten Schritt werden die getränkten Hölzer bei über 100C getrocknet. Dabei kommt es durch Polykondensation der 'Belmadur'-Vernetzermoleküle zur Verbindung der inneren Holzstruktur. Wassermoleküle werden freigesetzt und entweichen. Für beide Prozessschritte werden in der Holzindustrie gängige Anlagen eingesetzt.
Da kleine Moleküle in das Holz eingebracht werden, bleiben die Zelllumen frei. Das Holz "atmet" nach wie vor, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Emissionen sind durch Formulierung und Prozesstechnologien auf ein Minimum reduziert. Eine Gefährdung für den Verwender entsteht nicht. In Bezug auf Formaldehyd wird der E1-Grenzwert für Holzwerkstoffe unterschritten und die gesamten VOC-Emissionen sind geringer als bei natürlichem Holz, erklärt die BASF. Das chemisch modifizierte Holz eröffnet heimischen Holzarten neue Anwendungsbereiche, die bisher meist Tropenhölzern vorbehalten waren.
'Belmadur' im industriellen Einsatz?
Die Becker KG aus Brakel stellt geformte Elemente aus geschältem und schichtverleimtem Buchenfurnier her - überwiegend für den Möbelbereich. Als Systempartner von BASF nutzt das Unternehmen schon jetzt die Vorteile von 'Belmadur'. Geschäftsführer Dr. Ralf Becker sieht große Chancen für eine bessere Nutzung und Vermarktung der deutschen Buchenbestände. Mit 'Belmadur' imprägniertes Buchenholz kann nach Designstudien der Becker KG im Gartenmöbelbereich, bei Skateboards, Schlitten und sogar als Lamellen im Sonnenschutz neue Märkte erobern.
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Parkett Magazin 06/05
(Sortiment)