Armstrong DLW GmbH
Armstrong DLW schreibt erneut Verlust und strebt Squeeze-Out an
US-Konzern Armstrong will seine deutsche Tochter Armstrong DLW von der Börse nehmen und plant zu diesem Zweck ein Squeeze-Out. Die Amerikaner halten 96,42% der Aktien - die restlichen 3,58% befinden sich in Streubesitz - und wollen ihr Recht wahrnehmen, die Minderheitsaktionäre zwangsweise abzufinden. Dazu braucht ein Großaktionär mindestens 95% der Anteile. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von 46% auf 2,20 EUR auf die Ankündigung.
Im ersten Halbjahr 2005 schrieben sowohl die Armstrong DLW AG (ohne textile Aktivitäten der Desso-Gruppe) wie auch der Armstrong DLW Konzern (mit Konsolidierung der Desso-Gruppe) wieder tiefrote Zahlen. Der Konzern wies bei einem Umsatz von 179,2 Mio. EUR einen Fehlbetrag von 17,4 Mio. EUR bzw. vor Steuern von 16,6 Mio. EUR aus. Neben operativen Verlusten von 12,7 Mio. EUR seien außerplanmäßige Abschreibungen auf Grundstücke und Gebäude vorgenommen worden, heißt es dazu. Der Betriebsverlust im Konzern betrug 12,7 Mio. EUR.
Die Armstrong DLW AG hat per 30. Juni einen Umsatz von 81,1 Mio. EUR erzielt und musste dabei einen Halbjahres-Fehlbetrag von 26,5 Mio. EUR verbuchen. Der Vorsteuer-Verlust wird auf 26,2 Mio. EUR beziffert. Ein wesentlicher Teil des negativen Ergebnisses ist nach einer Ad hoc-Mitteilung auf die außerplanmäßig Abschreibung eines Investments in eine Beteiligungsgesellschaft zurückzuführen. Das Betriebsergebnis stellte sich bei einem Minus von 3,2 Mio. EUR.
Die amerikanische Mutter hatte Armstrong DLW bis zum 30. Juni als "Zeichen der fortgesetzten Unterstützung" insgesamt 18 Mio EUR als Darlehen zur Verfügung gestellt: davon 13 Mio. EUR der AG und 5 Mio. EUR dem Konzern.
Die Armstrong DLW AG erhielt im ersten Halbjahr Aufträge in Höhe von 82,5 Mio. EUR, der Konzern von 204,4 Mio. EUR. Der Auftragsbestand in der AG belief sich zum Stichtag auf 16,9 Mio. EUR, im Konzern auf 51,8 Mio. EUR. Investiert wurden in den ersten sechs Monaten 2,1 Mio. EUR von der AG und 2,9 Mio. EUR vom Konzern.
Für die zweite Jahreshälfte sieht der Vorstand in Bietigheim-Bissingentrotz des zunehmenden Margendrucks durch steigende Rohmaterialpreise und unverminderte Überkapazitäten bessere Perspektiven. "Im Laufe des zweiten Quartals konnten wir eine postive Entwicklung der Umsätze feststellen, die unter anderem auf die Neueinführung von Produkten und deren gute Akzeptanz im Markt zurückzuführen ist", heißt es. "Wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt, da weitere Neueinführungen geplant sind".
aus
BTH Heimtex 09/05
(Wirtschaft)