Amtico-Verlege-Seminar für Objekteure, Neuss
Was müssen Objekteure über Stratica wissen?
Der Name Amtico steht für Designbeläge. Das Unternehmen mit der englischen Muttergesellschaft konzentriert sich ganz auf das Marktsegment elastische Bodenbeläge mit eindeutigem Schwerpunkt im Objekt. Gleichzeitig bietet man mit Stratica und Amtico eine Produktvielfalt, die nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Diese demonstrierte Amtico 20 Objekteuren auf einem Verlege-Seminar in Neuss.
Amtico ermöglicht Objekteuren die bekannte Erfolgsformel "Wer im Objektgeschäft erfolgreich sein will, muss etwas Besonderes bieten" im Tagesgeschäft konsequent umzusetzen. Dabei ist ganz erstaunlich, dass Amtico in Deutschland fast ausschließlich im Objekt zu finden ist. "In England liegen 60% der Bodenbeläge in privaten Haushalten", berichtete Jörg Schütten, Leiter der Anwendungstechnik bei Amtico. Gemeinsam mit Anwendungstechniker Arne Herweg stellte Schütten die Bodenbeläge von Amtico vor. Unterstützt wurden Sie von den Gastreferenten Jochen Ritter (Sachverständiger) und Thomas Wanke (Ardex), die über Schadensfälle und deren Ursachen sowie über die richtige Untergrundvorbereitung für Amtico-Beläge referierten.
Bei Amtico stehen vier Produktlinien im Mittelpunkt:
Amtico - ein heterogener PVC-Designbelag für den Objektbereich,
Stratica - ein chlorfreier Belag mit sehr authentischer Optik und besonders strapazierfähiger Oberfläche,
Marine - ein speziell für den Schiffbau entwickelter Designbelag und
Amtico Select - die ebenfalls designorientierte Großhandelskollektion.
Was ist Stratica?
Stratica ist ein thermoplastischer Bodenbelag, der über eine harte, kristallklare Nutzschicht verfügt. Der Belag besticht durch eine brillante Optik und ist chlorfrei. Die Nutzschicht besteht aus DuPont Surlyn, einem Material, das auch zur Ummantelung von Golfbällen eingesetzt wird. Sein Vorteil: Es ist sehr klar und vergilbt nicht.
Fehlerquellen für Schadensfälle
Wenn es im Zusammenhang mit Stratica zu Schadensfällen kommt, spielen immer wieder Faktoren wie ungeeignete Spachtelmassen, zu lange abgelüfteter Klebstoff oder zu geringer Klebstoffauftrag eine Rolle. Als Verleger sollte man sich unbedingt an die Empfehlungen des Belag- und Klebstoffherstellers halten - insbesonders muss eine sach- und fachgerechte Untergrundvorbereitung durchgeführt werden. Aufbauempfehlungen gibt es z.B. vom Ardex, Mapei, Thomsit, Schönox und Uzin. Voraussetzung für eine fachgerechte Verlegung ist nach DIN 18365 "Bodenbelagarbeiten" ein dauerhaft fester, trockener, planeben gespachtelter Untergrund.
Dichte nicht saugende Untergründe wie z.B. Gussasphalt sind bei Verwendung von Dispersionsklebstoffen in ausreichender Dicke von mindestens 3 mm zu spachteln. Beim Einsatz der verschiedenen Vorstrichmittel, Ausgleich- und Spachtelmassen sind die Verarbeitungsrichtlinien der jeweiligen Herstellern zu beachten. Nutzböden wie Terrazzo, Stein oder Holzunterboden gelten nur nach entsprechender Vorbehandlung als geeignete Untergründe.
Klebstoffempfehlungen beachten
Bei den Klebstoffen Stratica Adhesive, Stratica 2-Part (beide direkt von Amtico) und auch bei anderen müssen die vorgegebenen Ablüftezeiten eingehalten werden. Auf eine ausreichende Benetzung der Belagsrückseite ist zu achten. Der Einlegezeitpunkt ist abhängig von der Saugfähigkeit des Untergrundes sowie der relativen Luftfeuchtigkeit und der Verarbeitungstemperatur. Bei der Verwendung des Stratica-Dispersions-Klebstoffes ist der Belag in das halbnasse Klebstoffbett einzulegen. Das Material darf nicht in den bereits abgelüfteten Klebstoff eingelegt werden. Der Belag muss mit einer Walze von mindestens 45 kg angewalzt werden, bevor der Klebstoff vollständig abgebunden ist. Somit ist eine feste Verbindung zwischen Belag, Klebstoff und Untergrund sichergestellt. Es wird empfohlen, die zu belegende Fläche dahingehend zu planen, dass jederzeit ein optimaler Arbeitsablauf gewährleistet ist, d.h. nicht zu viel Klebstoff auf einmal auftragen.
Vorschneiden mit Trapezklinge
Vor der Verlegung ist die Lieferung auf sichtbare Mängel wie z.B. Farb-, Marmorierungs-, Präge und Dickenfehler zu überprüfen. Das ist wichtig, da der Belaghersteller diese Mängel nach der Verlegung nicht mehr anerkennt. Das Vorschneiden der Beläge sollte mit der Trapezklinge durchgeführt werden, der Trennschnitt dann mit einer Hakenklinge. Grundsätzlich empfielt es sich, die Beläge spannungsfrei zuzuschneiden und zu verlegen.
Klimatische Bedingungen
Die relative Luftfeuchtigkeit muss bei der Verlegung unter 75 % liegen. Stratica ist für den Einsatz auf Fußbodenheizungssystemen geeignet. Aber: Die Heizungsanlage muss vor, während und nach der Verlegung abgestellt werden. Die Verklebung ist mit 2-Komponenten-Klebstoff vorzunehmen. Auch in anderen Bereichen ist ein 2-Komponenten Klebstoff zu empfehlen: In Bereichen mit großer Wärmeentwicklung, z.B. hinter Schaufensterscheiben oder Wintergärten und in Räumen in denen eine große Oberfeuchtigkeit zu erwarten ist. Stratica darf nicht in Außenbereichen oder in ungeheizten Räumen verlegt werden. Der Belag muss vor der Verlegung planeben gelagert werden. Klebstoff, Belag und Untergrund sollten 24 Stunden vor, während und nach der Verlegung, möglichst in einer konstanten Raumtemperatur zwischen 18 und 27 C angepasst, sprich akklimatisiert werden.
Stratica im Überblick
> Charakteristik: Thermoplastischer Bodenbelag
> Eigenschaften:
- Geringes Eigengewicht (3 kg/qm)
- Sehr geringe Rauchdichte- und Toxizitätswerte
- Außergewöhnliche Haltbarkeit
- Kein Beschichten erforderlich
- Erhöhte Flecken- und Chemikalienbeständigkeit
> Kapazität
- Verlegte Fläche: von April 1999 bis November 2003: 804.766 qm
- Verwendete Klebstoffe: Stratica Adhesive 78%, Stratica 2-Part 13% und unbekannte Klebstoffe 9%
- Verbrauch Stratica Adhesive: von April 1999 bis November 2004: 224.598 kg
> Referenzen: Sisley, Benetton, Body Shop, H & M, Cecil, Intersport, Dilhoff, Audi, Mientus, Braun & Goll; Ford, Hamburgische Landesbank, Bosch, Parfümerie Jebe, Abbott Northwestern Hospital, Street One
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FussbodenTechnik 06/04
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