Pufas investiert 9 Mio. EUR in Produktion und Logistik
Firmenerweiterung als Expansionsbasis
Das Pufas Werk in Hannoversch Münden investierte 9 Mio. EUR in den Bau einer neuen Produktions- und Lagerhalle. Dadurch stieg die Lagerkapazität um 85% - Basis für ein noch breiteres Sortiment und bessere Lieferzeiten. Außerdem entstanden 30 neue Arbeitsplätze.
Der imposante, 80 Meter lange, 50 Meter breite und 15 Meter hohe Anbau ist endlich fertig. Sieben Jahre lang musste Gerhard Jordan, geschäftsführender Alleininhaber des Malerbedarfsspezialisten Pufas, dafür kämpfen und neben tonnenweise Erdreich vor allem die Stolpersteine der Behörden aus dem Weg räumen.
Doch es hat sich gelohnt, das Firmengelände in Hannoversch Münden wurde schlichtweg verdoppelt. 30 neue Arbeitsplätze sind so entstanden. Nicht gerade alltäglich in einer Zeit, in der ständig von wirtschaftlicher Stagnation und Konjunkturflaute die Rede ist.
In fünf riesigen Silos werden nun einfache und kunstharzvergütete Füllspachtel produziert. Abfüllmaschinen pusten pro Stunde 30 Tonnen des Baumaterials in 25-Kilo-Säcke. An 14 Verladerampen werden fertig gepackte Paletten auf LKWs geladen, bestücken Kommissionierer das neue Hochregallager, das die Zahl der Palettenplätze von 12.000 auf 20.000 erweitert. "Der Anbau ist groß genug, um den Umsatz von derzeit knapp 50 Mio. Euro zu verdoppeln", prognostiziert Rainer Heimann, Prokurist und Vertriebsleiter bei Pufas, wo das Betriebsergebnis trotz kriselnder Baubranche von Jahr zu Jahr stieg. "Diese neuen, enormen Lagerkapazitäten ermöglichen es uns einerseits, unser Angebot um weitere Maler- und Renovierungsprodukte zu ergänzen, und andererseits ausnahmslos alle Produkte hundertprozentig verfügbar zu haben." Für den Handel wiederum bedeute dies extrem kurze Lieferzeiten und somit die Gewissheit, jederzeit das gewünschte Produkt kurzfristig abrufen zu können.
Am Anfang Makulatur
Im Jahr 1928 gründete Gottfried Jordan das Pufas Werk, wobei das erste Produkt auch zeitgleich als Namenspate der Firma gilt: "Mein Vater stellte Anfangs nur Makulatur her", erzählt Gerhard Jordan und erklärt, was es mit Pufas auf sich hat: "Diese Makulatur wurde von einem Herrn Puls erfunden, der den Artikel "Faser-Anstrichstoff" nannte. Daraus wurde dann der Firmenname "Puls-Faser-Stoffe - kurz PUFAS abgeleitet." Erst 1950 wurde die Fabrikation und somit das Verkaufsprogramm um pulverförmige Decken- und Wandfarben (trockene Leimfarben) erweitert. 1960 übernahm Gerhard Jordan die Firma. 1971 wurde das Angebot für Maler und Heimwerker um ein komplettes Dispersionsfarben-Programm für innen und außen sowie eine Reihe von unterschiedlichsten Renovierungsprodukten vervollständigt. 1977 gelang mit der Übernahme der Decotric GmbH ein unternehmerisch cleverer Schachzug, so dass 1980 erstmals das Firmengelände vergrößert und die Produktions- und Lagerhallen erweitert werden mussten.
Die 90er-Jahre zeichneten sich vor allem durch die Ausdehnung des Exportgeschäftes und weitere Ausbau- und Verbesserungsmaßnahmen im Stammwerk Hannoversch Münden aus. So entstanden in dieser Zeit beispielsweise das neue Verwaltungsgebäude sowie ein hoch modernes Forschungs- und Entwicklungslabor. Die Produktpalette konnte weiter ausgebaut und der Umsatz mehr als verdoppelt werden.
Mit der Integration der Glutolin Renovierungsprodukte GmbH in die Unternehmensgruppe Jordan kam 2003 eine weitere bekannte Malermarke hinzu. Seit zwei Jahren werden die Qualitätsprodukte der "Kleisterpioniere" nach Originalrezepten im Pufas Werk hergestellt. Durch die Übernahme der Glutolin Renovierungsprodukte obliegt der Pufas Werk KG außerdem der Vertrieb der bekannten Depron-Innendämmplatten. 2004 nahm Pufas mit Walocell eine weitere Kleistermarke ins Produktportfolio auf.
Signale stehen auf Wachstum
Heute sieht sich Pufas vor allem als starken Partner des Handwerks und des Fachhandels. Durch die enge Kooperation mit den Fachhandelspartnern entstanden rund 250 Erzeugnisse, berichtet Rainer Heimann. "Dabei stehen wir nach wie vor zu unserer stringenten Vertriebsstrategie: Die Produkte der Malermarke Pufas bleiben exklusives Malerfachhandelsprodukt und sind ausschließlich für den Profi bestimmt." Ferner auch die Produkte von SFS unimarket aus der Schweiz, die in Deutschland ausschließlich über Pufas zu beziehen sind, darunter beispielsweise die Holzreparaturmasse Besta Profi 2K und das erst kürzlich von der Stiftung Warentest in allen Belangen für "gut" befundene Farbentferner-Spray Rico. Kein Wunder also, dass Gerhard Jordan und Rainer Heimann weiter erwartungsvoll in die Zukunft blicken: "Wir haben gute Leute, praxisgerechte Produkte und einen starken Vertrieb. Also werden wir weiter wachsen."
aus
BTH Heimtex 09/05
(Wirtschaft)