Ullmann Farben & Heimtex GmbH & Co. KG

Caparol übernimmt Ullmann und Weinhard & Just

Caparol verstärkt seine Präsenz im deutschen Großhandel: In einem Schreiben an Kunden und Geschäftspartner gibt Tochter CMS (Caparol Marketing Service), in der die Großhandelsaktivitäten des Unternehmens konzentriert sind) bekannt, dass sich der Gesellschafterkreis zum 1. Januar mit den beiden Grossisten Max Ullmann (Oldenburg) und Weinhard & Just (Hannover) erweitern wird.

"Damit konnten wir zwei etablierte Großhandelshäuser gewinnen, die künftig zur regionalen Stärkung und Präsenz der DAW-Konzernmarken (Deutsche Amphibolon-Werke, Holding der Caparol-Gruppe, Anm. d. Redaktion) beitragen und die Kompetenz der CMS-Handelsgruppe in der Warengruppe Bodenbelag maßgeblich unterstützen werden", schreibt CMS-Geschäftsführer Till Prenzel.

Darüber hinaus sei die seit vielen Jahren bestehende Geschäftsbeziehung zu Knöner in Herford "neu definiert und somit ebenfalls die Voraussetzung geschaffen, dass die Interessenslage der DAW-Firmengruppe im Großraum Herford an Gewicht und Stabilität gewinnen wird", heißt es weiter.

Dass Weinhard & Just zum Verkauf steht, war bereits seit einigen Monaten ein offenes Geheimnis in der Branche. Es hatten sich auch mehrere größere Mitbewerber für die Hannoveraner interessiert, die aber dann - für einige doch überraschend - Caparol den Zuschlag gaben.

Noch überraschender ist die Akquisition von Ullmann. Das von Hartwig Schmidt geführte Familienunternehmen galt als erfolgreich, finanziell ausgesprochen solide und auf seine Autarkie bedacht. Erst unlängst hatte der im gesamten norddeutschen Raum operierende Grossist seine neue, großzügige Niederlassung in Hamburg eröffnet (mehr darüber auf den Seiten 70).

Mit den beiden Zukäufen dürfte CMS zwischen 25 und 30 Mio. EUR an Umsatz zuwachsen. Damit kommen die CMS-Großhändler insgesamt auf deutlich über 260 Mio. EUR Umsatz und überholen damit die unter dem Dach von Wettbewerber Akzo Nobel gebündelten Großhandels-Aktivitäten.

Die Caparol-Gruppe ist Marktführer für Baufarben in Deutschland, Österreich und der Türkei und stellt mit etwa 780 Mio. EUR Umsatz Nr. 4 der Branche in Europa dar. Stammhaus des 110 Jahre alten konzernunabhängigen Familienunternehmens sind die Deutschen Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co. KG, die zentrale Funktionen wie Einkauf, Produktion und Finanzen wahrnehmen. Die Vertriebsaktivitäten sind in sechs strategische Geschäftseinheiten segmentiert:

- das Profi-Geschäft mit Farben, Lacken, Lasuren, bau-chemischen Produkten und Materialien für die Fassaden- und Dämmtechnik für professionelle Verarbeiter unter den Marken Caparol, Alligator und Alsecco
- das DIY-Geschäft mit Farben, Lacken und Lasuren für den Endverbraucher unter der Marke Alpina
- das Handelsgeschäft mit einem umfangreichen Dienstleistungsangebot für den Farbengroßhandel über die Tochtergesellschaft Caparol Marketing Service (CMS), die auch eigene Großhandelsbeteiligungen betreut
- das Auslandsgeschäft mit eigenen Produktionsstandorten, Vertriebsniederlassungen oder Repräsentanzen in mehr als 30 Ländern,
- das Industriegeschäft, abgewickelt über Caparol Industrial Solutions und
- die Nerchauer Künstler - und Malfarbenfabrik. aus BTH Heimtex 11/05 (Wirtschaft)