Europäischer Holzhandelsverband

Gegen Formaldehyd und für FSC-Zertifizierung


Auf seiner letzten Vorstandssitzung diskutierte der erst jüngst gegründete Europäische Holzhandelsverband (FEBO) das Problem von Formaldehyd-Emissionen bei Holzwerkstoffplatten. Im Interesse seiner eigenen Produkte unterstützt der Verband Bestrebungen, den Grenzwert dieser Emissionen bis auf 0,03 ppm abzusenken. Bisher dürfen Holzwerkstoffplatten nach europäischem E1-Standard bis 0,1 ppm Formaldehyd ausdünsten. "In Schulräumen kann aber selbst dieser Wert Probleme verursachen", meint die FEBO. Die IARC (International agency for research on cancer) stuft Formaldehyd als krebserregend ein. Genutzt wird der Stoff in der Formulierung von Klebstoffen und Bindemitteln bei Faserplatten, OSB und Spanplatten.

Darüber hinaus macht sich der Europäische Holzhandelsverband für die FSC-Zertifizierung stark. Neben 100 % FSC-begutachtetem Holz gibt es nun ein abgespecktes Zertifikat für Holz aus gemischten Quellen. Dabei handelt es sich um Wälder, die zum Teil FSC-zertifiziert, zum Teil gemäß FSC-Standards kontrolliert werden. FEBO-Präsident Jörg Reimer: "Diese Form des FSC-Labels erlaubt zumindest, illegalen Holzeinschlag zu bekämpfen."

In ihrem eigenen Bestreben, Holz optimal zu vermarkten, unterstützt die FEBO eine Initiative aus Frankreich. Dort wurde der Fond "Association Bois-Forêt" ins Leben gerufen, dessen Finanzierung auf drei Säulen ruht: Waldbesitzer zahlen 0,15 % des Wertbestandes im Forst, 0,33 % sind vom Wert des Holzeinschlags fällig und vom Holzverkauf an die Industrie oder an Sägewerke erhält der Marketingfond 0,25 %.

Weil auch in der Schweiz die Regularien des Europäischen Holzhandelsverbandes auf nationaler Ebene eingeführt wurden, wird dort die nächste Generalversammlung abgehalten. In Basel stehen Themen wie die Entwicklung des Flegt-Prozesses, neue FSC-Standards und die Zusammenarbeit mit anderen Holzverbänden auf dem Programm.
aus BTH Heimtex 11/05 (Wirtschaft)