Tarkett S.A.
Tarkett und Egger beenden Laminat-Joint Venture in Wismar
Tarkett und Egger beenden ihr im Jahr 2000 geschlossenes Laminat-Joint Venture in Wismar. Stichtag ist der 30. April 2007, an dem die Österreicher alle Anteile an der gemeinsamen Gesellschaft ETS übernehmen und die Produktion alleine weiterführen, heißt es in einer Pressemitteilung. Bis dahin werde das Gemeinschaftsunternehmen unverändert weitergeführt.
Als Grund wird angegeben, dass sich die Strategien der beiden Unternehmen unterschiedlich entwickelt hätten und somit bisher vorhandene Synergien nicht mehr nutzbar sein würden. Tarkett will einerseits weiter rückwärtig integrieren und andererseits seine Aktivitäten weltweit ausdehnen. Die Joint-Venture-Vereinbarungen mit Aconcagua in Nordamerika, Sonae für Westeuropa und einer weiteren Branchengröße in Osteuropa sind klare Schritte in diese Richtung.
Egger will sich dagegen auf den europäischen Markt konzentrieren und mittelfristig keine Investitionen außerhalb Europas tätigen, sondern vielmehr die Produktion an seinen Standorten St. Johann in Österreich sowie Brilon und Wismar in Deutschland neu strukturieren und weiter ausbauen.
Die ETS Flooring GmbH war 2000 gegründet worden. 51% am gezeichneten Kapital, entsprechend gut 1,5 Mio. EUR hielt die Egger-Tochter E.F.P. Products Fußböden, den Rest Tarkett. Die Gesellschaft wies zum 30. April 2003 bei einem Eigenkapital von 5,335 Mio. EUR einen Jahresfehlbetrag von 125.000 EUR aus.
E.F.P. Products Fußböden wiederum ist eine Tochter der Egger Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG und wird über deren Gesellschafterin, die Egger Deutschland Beteiligungsverwaltung Ges.m.b.H. (St. Johann) in den Konzernabschluss der Beteiligung FM Deutschland Privatstiftung (Wien) einbezogen.
Die letzten zugänglichen Zahlen von E.F.P. Products Fußböden stammen aus dem Geschäftsjahr 2002/03 (30. April): Damals hatte das Unternehmen 62,3 Mio. EUR umgesetzt , 9% mehr als im Vorjahr, von denen 54% auf die EU-Staaten, 17% auf Osteuropa und der Rest auf Nordamerika und Asien entfielen. Dabei standen einem starken Wachstum der Exporte innerhalb Europas, vor allem in die Beneluxländer, nach Frankreich und Polen Rückgänge in Asien und Amerika gegenüber, deren Anteil am Gesamtgeschäft stark abgenommen hat, weil die Eigenversorgung in Märkten zugenommen hat.
Die Gesamtliefermenge stieg im Berichtszeitraum um 15% auf 11,5 Mio. qm mit einem Anteil von 77% an leimlos verlegbaren Produkten. Die Durchschnittspreise gaben auf Grund des herrschenden Preisdrucks durch Überkapazitäten weiter nach, wobei es gelang, durch einen wachsenden Anteil schallgedämmter Produkte diesem Trend entgegenzusteuern.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde durch die ungünstige Preisentwicklung sowie durch einmalige Kosten in Zusammenhang mit der Beilegung von Patentstreitigkeiten belastet und schmolz dadurch von gut 2,3 Mio. EUR auf einen Fehlbetrag von 1 Mio. EUR zusammen.
aus
BTH Heimtex 12/05
(Wirtschaft)