Forum der Technik von Uzin Utz in Oberhausen

Rundes Praxis-Seminar vereinte drei Gewerke

Das Forum der Technik fand dieses Jahr erstmalig in Oberhausen statt. Die gewerke-übergreifende Seminar- und Praxisveranstaltung von Uzin Utz war bei seiner Premiereim Ruhrgebiet nahezu ausgebucht. Die bunte Zusammenstellung aus Fachvorträgen, Praxistipps und Produktvorstellungen für Boden-, Parkett- und Fliesenleger führterund 70 Teilnehmer in das Service Center West von Uzin Utz.

Ist die Zusammenarbeit der Gewerke auf Verbandsebene nicht immer einfach, so ist sie beim Forum der Technik von Uzin Utz schon längst vollzogen. Boden-, Parkett- und Fliesenleger bilden sich bei gemeinsamen Fachvorträgen fort. In parallel stattfindenden Workshops kann jedes Gewerk Spezialthemen und neue Produkte kennenlernen - ein seit 3 Jahren erfolgreiches Konzept. In diesem Jahr begrüßten Dr. Norbert Arnold, Leiter Technischer Produktservice bei Uzin Utz und Frank Wittkowski, Key Account Manager Belag, die Teilnehmer im Service Center West in Oberhausen. Aus zahlreichen Vorträgen hat FussbodenTechnik drei Themen ausgewählt.

Praxis-Demonstration Kugelstrahlen

Anwendungstechniker Rainer Mees führte das Kugelstrahlen mit der Wolff-Maschine Modul 200 auf einer Testfläche vor. Mees betonte, dass das Kugelstrahlen kein Fräsersatz sei, sondern eine reine Oberflächenbearbeitung. Dabei werden minimale Schichten von 0,5 bis 1,5 mm von der Oberfläche abgetragen - je nach Intensität der Strahlmaschine. Das Oberflächenergebnis lässt sich durch die Fahrgeschwindigkeit einstellen.

Wie funktioniert das Kugelstrahlen eigentlich? Die Kugeln werden mit großer Geschwindigkeit auf den Boden geschleudert, so dass die oberste Schicht des Bodens mehlförmig zerstört wird. Der Vorteil der Wolff-Kugelstrahlmaschine Modul 200 besteht in der modularen Bauweise, die sich auf die dreifache Arbeitsbreite von 60 cm erweitern lässt. Interessant sei das Kugelstrahlen als Zusatzgeschäft besonders auf Flächen unter 1.000 qm, weil die Preise hier lukrativ seien, wusste Mees zu berichten. Handgeführte Maschinen gibt es ungefähr ab 6.000 EUR, vollautomatisierte Maschinen kosten rund 14.000 EUR. Leasing und Finanzierung sind möglich.

Double Drop Methode

Im Workshop Boden stellte Norbert Böhm, Leiter Anwendungstechnik Außendienst, die Double Drop Methode vor. Dabei handelt es sich um ein Klebstoffverfahren, das der Kontaktklebung ähnlich ist. Bei der Double Drop Methode wird der Klebstoff einseitig auf den Untergrund aufgetragen.

Dann wird der Bodenbelag sofort in das frische Klebstoffbett eingelegt und angerieben. Anschließend wird der Bodenbelag sofort wieder aus dem Klebstoffbett genommen. Der aufgebrachte Klebstoff verteilt sich so am Untergrund und am Belagrücken und die Ablüftezeit wird immens verkürzt. Die Double Drop Methode wird hauptsächlich dann eingesetzt, wenn ungünstiges Klima und schlecht saugende Untergründe auf der Baustelle vorliegen.

Kleben auf Metalluntergründen

Das Thema Kleben auf Metalluntergründen wurde ebenfalls im Workshop Boden behandelt. Der Bodenleger trifft z.B. bei Kabelkanälen, Treppenpodesten, in Schiffen und Personenaufzügen sowie auf Rampen und quellbelüfteten Hohlraumböden auf den Verlegeuntergrund Metall.

Die Bandbreite der anzutreffenden Metalle reicht in der Regel von Aluminium, Blei, Kupfer, Messing, Stahlblech, Zinkblech bis Titanzink. Bei Aluminiumuntergründen ist die Empfehlung der Anwendungstechniker, das Metall zu schleifen und mit dem Intensivreiniger Uzin RG 194 zu waschen. Bei Blei wird zunächst mit dem Intensivreiniger Uzin RG 194 entfettet und noch ein zweiter Bleireiniger eingesetzt. Bei Zinkblech sollten die Fugen mit flexiblen, standfesten Materialien geschlossen werden: Der Reinigung folgt eine Grundierung mit einem speziellen Zinkhaftgrund und dem Spachteln mit 2K-PUR-Spachtelmasse Uzin KR 410.

Da jedes Metall ein individuelles Vorgehen notwenig macht, sollte man die Anwendungstechnik des jeweiligen Verlegewerkstoffherstellers um eine Verlegeempfehlung bitten.
aus FussbodenTechnik 03/07 (Marketing)