Zementhersteller
Glaube an geringe Strafe
Die sechs führenden deutschen Zementhersteller gehen davon aus, dass die Kartell-Strafen gegen sie vor Gericht gemindert werden. Die Beweise des Bundeskartellamtes seien nicht ausreichend, sagte der Branchenverband. Die deutsche Zement-Industrie gibt sich vor der drohenden Bestrafung wegen unerlaubter Absprachen gelassen.
Bei dem anstehenden Gerichtsverfahren werde eine Buße unterhalb der Verfahrenskosten fällig, zeigte sich Hans Bauer überzeugt. Bauer ist Präsident des Bundesvorstandes der Deutschen Zementindustrie und Vorstandsvorsitzender des deutschen Branchen-Primus Heidelberg Cement. Im April 2003 hatte das Bundeskartellamt eine Geldbuße von insgesamt 660 Millionen Euro gegen sechs führende deutsche Zementhersteller verhängt. Den Unternehmen werden langjährige Absprache von Produktions-Quoten vorgeworfen. Bauer sagte weiter, dass er die Beweise des Kartellamtes nicht für ausreichend halte. In den fünf Jahren, die vom Kartellamt beobachtet wurden, hätten die Preise unterhalb des Niveaus in Westeuropa gelegen.
Die beschuldigten Produzenten Heidelberg Cement, Schwenk, Dyckerhoff, Holcim und Lafarge hatten Rechtsmittel gegen die Höhe der Geldbuße eingelegt. Ende des Jahres erwartet Bauer das erste Verfahren am Oberlandesgericht in Düsseldorf. Er rechne damit, dass sich das Verfahren lange hinziehen könne.
aus
FussbodenTechnik 05/03
(Wirtschaft)