Sopro-Bauchemie legt Geschäftsbericht für 2002 vor

Positive Abkopplung von Marktentwicklung

In den letzten Monaten hat sich das Wirtschaftswachstum in Europa schlechter entwickelt als erwartet. Dennoch zeigte sich Sopro Bauchemie auf ihrem diesjährigen Fachpresse-Gespräch in der Schweiz zufrieden. Grund: Die starke Ausrichtung auf den Sanierungsbereich. Außerdem nimmt das Baustoffprogramm mittlerweile neben der Fliesentechnik einen wachsenden Umsatzteil ein - das gilt besonders für Spezialestriche und Abdichtungen.

"Im Hinblick auf die prognostizierte Entwicklung des Jahres 2002 waren wir zur Jahresmitte zwar skeptisch, was eine sich verbessernde baukonjunkturelle Entwicklung anbetraf, schauten aber trotzdem positiv auf eine zweite Jahreshälfte mit einer bevorstehenden Bundestagswahl und einer möglicherweise anziehenden Konjunktur", sagt Geschäftführer Andreas Wilbrand: "Wir erwarteten einen Umsatz auf Vorjahreshöhe, gegebenenfalls sogar ein leichtes Wachstum. Zum Jahresende haben wir dies dann leider nicht ganz erreicht. Der Umsatz reduzierte sich in 2002 um gut 1 % gegenüber dem Vorjahr."

Stabilisator Renovierung und Sanierung

Wilbrand wies jedoch daraufhin, dass vor dem erneuten Rückgang der Fertigstellungen im Wohnungsbau um 11% und dem Rückgang im Fliesenverbrauch um 8% die Sopro Bauchemie sich von dem allgemein rückläufigen Entwicklung abkoppeln konnte und sich deutlich besser darstellte als der Markt. Als Gründe nannte er die sehr starke Ausrichtung der Sopro auf den Bereich der Renovierung und Sanierung, der sich als stabilisierender Faktor erwies. Ebenfalls sehr hilfreich erwies sich die Erweiterung des Sopro-Produktportfolios um Baustoffe, die nicht direkt mit der Fliesen- und Natursteinverlegung in Verbindung stehen.

Mittlerweile nimmt das Baustoffprogramm der Sopro Bauchemie neben der Fliesentechnik einen erheblichen und wachsenden Umsatzanteil ein. Besonders der Spezialestrich- und der Abdichtungsbereich zeigen hohe Wachstumsraten. Es hat sich gezeigt, dass mit diesem Produktsortiment mit vielen Alleinstellungsmerkmalen für Sopro eine Marktlücke geschlossen und die Attraktivität des Gesamtsortimentes für den Baustoff-Fachhandelsbereich deutlich gestärkt werden konnte. Das zeigt sich auch an den vorgestellten Referenzobjekten:

- Das von dem Schweizer Künstlerpaar Sabina Lang und Daniel Baumann entworfene Hotel Everland, das auf der Expo 2002 für Furore sorgte. In diesem Design-Objekt wurde Glasmosaik mit dem Fugenmörtel Sopro Fugen Epoxi verlegt.

- In dem Schweizer 5-Sterne-Hotel Lenkerhof fand der setzte Sopro die Beschichtung Dichtschlämme Flex 1-K und Flächendicht gegen schwefelhaltiges Wasser ein. Zusätzliche Schutzmaßnahmen: Dichtecken, Dichtband und Dichtmanschetten.

- Im Oberhofener Hallenbad und Fitnesscenter wurde eine Komplettsanierung durchgeführt: Für die Fixierung der Unterlagsböden wurde die Beschichtung Sopro Dichtschlämme Flex 1-K als Feuchtigkeitsschutz verwendet. Die glasierten Steinzeugfliesen kleben mit Sopro Titan Flex.

- Gleich 40.000 qm Fliesen werden in dem Elektro-Handelshaus Interdiscount verlegt. Auf den dichten, glatten und porengeschlossenen Fliesenböden kommt Sopro Haftkraft zum Einsatz, um die Haftung von Spachtelmassen und Fliesenklebern zu gewährleisten. Die Verlegearbeiten wurden mit dem Sopro Titan Flex Kleber durchgeführt.

Außendienst gestärkt - vermehrte Schulungen

Um die Marke Sopro noch erfolgreicher zu machen, wurde im Vertriebsbereich die Anzahl der Außendienstmitarbeiter auf 37 aufgestockt. Besonderer Wert wird auch auf Schulungs- und Weiterbildungsveranstaltungen gelegt, auf denen verstärkt das Produktprogramm und die Dienstleistungen präsentiert werden sollen.

Kundenbindung und Neukundengewinnung stehen bei Sopro im Fokus der eingeschlagenen Wachstumsstrategie. Dazu wurde im Jahr 2002 eine außergewöhnliche Maßnahme vorbereitet, die auf der Baumesse 2003 in München der Öffentlichkeit präsentiert wurde - die Sopro Trophy.

Aufmerksamkeit durch Sopro Trophy

Entstanden ist diese für die Baubranche einzigartige Marketingmaßnahme, nachdem die Gesellschafteranteile der Sopro im Sommer des letzten Jahres zu 100 % auf die Mapei S. p. A. überwechselten. "Damals überlegten wir, ob wir die 3jährige Option der Fortführung des Namens Dyckerhoff in unserer Firmierung wahrnehmen sollten", so Geschäftsführer Michael Hecker.

Nachdem keine negativen Resonanzen auf den Gesellschafterwechsel aus der Stammkundschaft zu erfahren waren, sich darüber hinaus Neukundenkontakte ergaben und das Unternehmen sehr partnerschaftlich in den Mapei-Konzern aufgenommen wurde, fiel die Entscheidung: Die Namensoption wurde nicht wahrgenommen. Stattdessen firmierte die ehemalige Dyckerhoff Sopro GmbH im November 2002 um in die Sopro Bauchemie GmbH.

Diese Entscheidung ist mit einem "Paukenschlag" auf der größten Bauleitmesse in München kommuniziert worden. Der eigene, architektonisch gelungene und vielbeachtete Messestand erwies sich gemeinsam mit der Vorstellung der Sopro Trophy als Magnet für viele Gäste aus dem In- und Ausland. Gleichzeitig setzten die Wiesbadener den Startschuss für die Sopro Trophy Roadshow, die bereits wenige Tage nach der Messe zu unerwartet zahlreichen Anfragen aus dem Kundenkreis führte.

Sopro setzt auf Auslandsgeschäft

Sopro hat seit Mitte der neunziger Jahre ihre Aktivitäten im Auslandsgeschäft schrittweise verstärkt. Neben dem weiteren Ausbau des Exportgeschäftes wurden seit diesem Zeitpunkt auch Aktivitäten mit eigenen Tochtergesellschaften vor Ort aufgebaut. Von der Dyckerhoff-Gruppe wurde die Tochtergesellschaft in Österreich, welche bereits seit Anfang der achtziger Jahre zum Dyckerhoff-Konzern gehörte, der Sopro zur Betreuung übergeben. Zusätzlich hat die Sopro dann eigene Tochtergesellschaften gegründet (z. B. in Polen) oder bestehende Firmen akquiriert (z. B. in Italien und Portugal). Reinhard Fenski, Leiter des International Business, fasste den aktuellen Stand des Sopro-Auslandsgeschäftes zusammen:

Österreich: Die österreichische Tochtergesellschaft betrieb Aktivitäten in drei Sparten nämlich DIY/Eisenwaren, Fassadentechnik und Feinmörtel (Sopro). Nach Einstellung der erstgenannten Aktivitäten konzentriert sich diese Einheit nun vollständig auf das Sopro-Geschäft.

Polen: Die Produktions- und Lagerkapazität der polnischen Tochter wurden massiv erweitert. Neben den dortigen Aktivitäten wird seit ca. 3 Jahren erfolgreich ein Exportgeschäft von Polen in die baltischen Republiken, Ukraine und Russland initiiert.

Italien: Die ehemals das Wachstum von CerCol limitierenden Faktoren sind durch die Inbetriebnahme einer zweiten Produktionslinie beseitigt. Die Kapazitätserweiterung zahlt sich aus - die zusätzlichen Produktionsmengen werden abgesetzt.

Spanien: Sopro operiert hier über die Vertriebstochtergesellschaft von CerCol Italien mit Sitz in der Nähe von Castellon. Diese Gesellschaft profitiert von der noch immer günstigen Marktentwicklung in Spanien. Zukünftig wird sie ihr Sortiment um preiswerte Basisprodukte aus der Mapei-Gruppe ergänzen.

Portugal: Nach dem Verkauf der Gesellschaft an die Sopro-Mutter ist diese zur Produktionsgesellschaft geworden, die die dortige Mapei-Schwestergesellschaft mit Produkten versorgt.

Ungarn: Ungarn ist ein aufstrebender Markt für bauchemische Produkte, dem mit Gründung der Vertriebsgesellschaft Sopro Hungária Ende 2002 Rechnung trug. Die Vertriebsgesellschaft wird mit Sopro-Produkten aus österreichischer und deutscher Produktion versorgt und zeigt überdurchschnittliche Wachstumsraten.

Schweiz: Hier operiert das Unternehmen seit Mitte 2001 über eine Zweigniederlassung, deren Aktivitäten zukünftig in eine eigenständige Tochtergesellschaft überführt wird. Die Produkte stammen überwiegend aus deutscher Produktion.

Export: Neben dem Management der Tochtergesellschaften beschäftigt sich mit dem Ausbau der klassischen Exportaktivitäten der in Wiesbaden produzierten Sopro-Podukte. Die wichtigsten Märkte sind Benelux, Italien und Schweden sowie Frankreich.

Positiver Ausblick auf kleinerem Markt

Auch wenn die Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft weiter schwierig sind, sieht man bei der Sopro Bauchemie die Zukunft optimistisch. Wilbrandt: "Die ersten vier Monate des Jahres 2003 lagen umsatzseitig alle über den jeweiligen Vorjahreswerten. Im Mai konnten wir mit dem starken Mai des Jahres 2002 mithalten. Insgesamt liegt der Umsatz um ca. 2,5 % über dem Vorjahr und es gelingt uns weiterhin, auf dem kleiner gewordenen Markt unsere Position zu festigen und gegen den Trend zu wachsen."

Sopro-Bauchemie - das Unternehmen

Sopro Bauchemie GmbH
Otto-von-Guericke-Ring
65205 Wiesbaden
Tel.: 0611/676-1847
Fax: 0611/676-3939
Email: webmaster@sopro.de
Internet: www.sopo.de

Profil: Hersteller von bauchemischen Produkten im Bereich Estrich-, Fliesen-, Spachtel- und Mauertechnik
Inhaber: Mapei S.p.A, Mailand (Italien)
Geschäftsführer: Andreas Wilbrand, Michael Hecker
Gegründet: 1985
Mitarbeiterzahl: 205
Umsatz: ca. 55,1 Mio. EUR (2002)
Vertriebsgebiet: europaweit
Beteiligungen/Produktionsgesellschaften:
- Sopro Polska Sp. z o.o., mit Sitz in Warschau, Polen,
- Sopro Bauchemie GmbH Austria, Asten, Österreich,
- CerCol S.p.A., Sassuolo, Italien,
- CerCol Iberia S.L., Villareal, Spanien,
- Irmaos Rei Materiais de Acabamento S.A., Anadia, Portugal,
- Sopro Hungária Kft., Budakeszi (Budapest), Ungarn,
- Stern Dyckerhoff Ausbauprodukte AG, Moskau, Russland und
- Zweigniederlassung in Thun, Schweiz
Markenname: Sopro
Zielgruppen: Estrichleger, Fliesenleger, Maler, Maurer, Installateure
Distributionsweg: Baustoff-, Fliesen- und Sanitär-Fachhandel
Angebotsspektrum:
- Estriche und Spezialbaustoffe
- Fliesentechnik
- Umfangreiches Service/Dienstleistungsangebot
aus FussbodenTechnik 04/03 (Wirtschaft)