imm Köln
Wasserbetten-Aussteller mit Ergebnissen zufrieden
Köln - Im Gegensatz zu ihren Branchenkollegen vom Fachverband Wasserbett in Frankfurt hatten die Wasserbett-Hersteller auf der Internationalen Möbelmesse in Köln keinen Gemeinschaftsstand, über den der Besucher ob seiner Größe zwangsläufig stolperte. Wer in Köln Wasserbetten suchte, musste die über die Hallen verstreuten Aussteller schon gezielt ausspähen. Auf ihren Ständen aber fügten sich die Teilnehmer exzellent in das jeweilige Ambiente ein. Das deutsche Unternehmen Vontana, bekannt durch Tasso Betten, brachte tadellose Optik mit in die Designer-Halle. Und Profine Bedsystemen aus Belgien konnte sich sehen lassen neben dem Stand-Nachbarn Rolf Benz.
Wir haben keine Angst vorm Preis", beschrieb am gut besuchten Stand von Profine Firmenchef Gert Wijns den Standpunkt des Unternehmens und seiner Produkte. "Unsere Priorität bleiben die Fachgeschäfte", berichtete er weiter. Dort gelange auch das neue firmeneigene Comfort Test-System optimal zum Einsatz, bei dem die individuelle Physiologie eines Wasserbett-Interessenten vermessen werde zur Fertigung der persönlichen Matratze hinsichtlich der Rückenunterstützung, allgemein bekannt als Lumbar Support/LS. Wijns und Mitinhaber Stephan Moens legen zum Zwecke der optimalen Kundenberatung Wert auf Händler-Schulungen, die sie im eigenen Werk durchführen. Zur Sortimentsergänzung führt das Unternehmen seit kurzem das Sitz-Comfort-System "New Relax by Profine" und hat für das italienische Produkt den Alleinvertrieb für Deutschland, Österreich, Benelux und die Schweiz.
Personell gut gerüstet und mit zahlreichen Exponaten auf dem freundlich-hell dekorierten Stand war das belgische Unternehmen Tilmans Trading International (TTI) vertreten. Der Hersteller zeigte u.a. sein neues Matratzenvinyl und ließ einige Materialproben vor den Augen der interessierten Besucher schwierige Tests absolvieren. So hatte eine Mini-Matratze das Erhitzen in der Mikrowelle zu überstehen und wurde dann - im aufgegangenen Zustand - unter Lichteinfall betrachtet. Dem kritischen Auge bot sich eine makellose Vinylstruktur, die im Anschluss auch noch diverse manuelle Insider-Tests ohne geringste Ermüdungserscheinungen bestand. Verkaufsleiter Hans Kreemers informierte außerdem darüber, dass sich TTI - aus Qualitätsgründen - von einigen Lieferanten von Wasserbett-Heizungen habe trennen müssen. Das Unternehmen unter Leitung von Etienne Tilmans favorisiert nun das keramische Heizelement Sigma K sowie die Irca-Heizsysteme.
"Plant gemeinsam mit uns Präsentation, Werbung und Verkaufsaktionen. Endlich hat das Produkt Wasserbett einen festen Stellenwert, den es auszubauen gilt" - diese Botschaft gab Dipl.-Ing. Joachim Wagner von RMW Wasserbetten an die Händler aus. Wagner berichtete als Messe-Resümee von vielen positiven, zum Teil unerwarteten Kontakten, die es nun in erfolgreiche Arbeit umzusetzen gelte. Das Unternehmen aus Unterschleißheim zeigte mit dem Inhalt seines neuen Werbemittel-Flyers, dass Werbeartikel weder langweilig noch überteuert sein müssen. Den Markt betreffend, werde es nach seiner Einschätzung so sein, dass Wasserbetten in Verkaufskonzepten schlüssig, fertig und hochwertig für die Händler in Szene gesetzt werden müssten. Wagner: " Es kann eine adäquate Philosophie für Wasserbetten ähnlich dem Mythos Harley Davidson daraus werden, wenn wir unsere Wasserbetten einzigartig, hochwertig und mit Idee zeigen. So wecken wir noch mehr den Stolz unserer Kunden, unser Wasserbett zu besitzen", schloss Wagner, der beobachtete, dass sich die Wasserbetten-Branche "leider immer mehr aufteilt".
Als Vollsortiment-Lieferant präsentierte auch das Unternehmen Fey & Co., wie man optimal auf Wasser schlafen kann. Verkaufsleiter Elmar Peters beschrieb die Finessa-Wassermatratzen des Emsdettener Betriebes als dreifach TÜV-geprüft hinsichtlich Dauerhaltbarkeit, Schadstoffen (Toxproof) und geprüfter Sicherheit (GS). Auf die Vinylfolie sowie die Schweißtechnik werde eine Garantie von sieben Jahren gewährt. "Seit Beginn der Wasserbett-Produktion vor knapp fünf Jahren konnten wir den Umsatz ständig weiter ausbauen, was ein Beweis dafür ist, dass die Finessa-Wasserbetten sowohl Handel als auch Verbraucher überzeugt haben", freute sich Peters. Nicht nur mit Wasserbett-Technik, sondern auch mit Design kann Fey aufwarten: Die angebotenen Finessa-Modelle können je nach Geschmack auch hinsichtlich einer vollständigen Bettenoptik "aufgerüstet" werden.
Mit Wasser-Mehrkammersystemen warb in Köln wieder die Meisel & Gerken GmbH aus Syke-Barrien. "Unsere Aqua Somma-Wassermatratzen passen in jedes klassische Bett und können bequem transportiert werden. Außerdem können Dank des Mehrkammersystems Ehepaare auch unterschiedliche Härtegrade für ihren Schlafkomfort wählen, und zwar durch mehr oder weniger Wasser in den Kammern", heißt es in der Beschreibung. Wellenbewegungen im Bett würden durch die in Längsrichtung angeordneten Kammern verhindert. Das Heizsystem, so das Unternehmen, sei in eine absolut dichte Hülle eingeschweißt, wobei die Prüfsiegel von VDE und CE auf unbedenklichen Betrieb verwiesen. Das niedersächsische Unternehmen fertigt und vertreibt nach eigenen Angaben Wassermatratzen und -betten aller Systeme inklusive Zubehör in diversen Größen.
Schleunigst musste der Messestand in Frankfurt ab- und in Köln wieder aufgebaut werden beim Team der Firma Kirsten Balk, die u.a. Wasserbett-Tücher im Sortiment führt. "Beide Messen verliefen gut für uns, sowohl neue Interessenten als auch Bestandskunden beurteilten Produktvielfalt und Preis-Leistung sehr positiv", meldete Yves Butschke für die Textil GmbH aus Balingen. Neu vorgestellt wurden bei großem Kundeninteresse flexibler Schonbezug und Mikrofaser. Transparent gestaltet Kirsten Balk seine aktuellen Verkaufsunterlagen mit Erklärungen, für welchen Einsatz das jeweilige Produkt ideal ist und klaren Angaben, was der Kunde für sein Geld erhält. Butschke: "Wir scheuen keinen Vergleich". Kirsten Balk verzeichnete weiterhin starkes Interesse an den Top-Qualitäten Deluxe. Insgesamt kann bei Spannbetttüchern aus zehn verschiedenen Qualitäten gewählt werden. Seit Mitte Februar ist die neue Farbkarte erhältlich mit über 50 Farben, die auf die aktuellen Designs der führenden Bettwäsche-Hersteller abgestimmt wurde.
Als einziger Wasserbett-Aussteller war BluTimes sowohl auf der Frankfurter Heimtextil als auch in Köln präsent. Auf dem großzügig angelegten Stand blieb Vorstand Rainer Richter und seinen Mitarbeitern nur selten Zeit zur Pause - zahlreiche Fach-Interessenten hielten das Team mit ihren Fragen in Beschlag. Neue Technik wie das BluSynergy-Bett mit Wasserbett- und Trockenmatratzenseite waren ebenso zu sehen wie bewährte Einsteiger-Modelle oder edle Stücke in sehr ansprechendem Design. So vielfältig wie das Sortiment ist auch die Positionierung der Produkte im Handel. Mit ihrem offensiven Marketing wirkt BluTimes immer lebhaft und "in Bewegung".
Äußerlich eher Design-verliebt, widmete sich das Unternehmen Vontana (Tasso Betten) in Köln inhaltlich sehr wohl sachbezogenen Kriterien der Wasserbetten-Herstellung. Wie Vontana-Mitarbeiterin Marion Jekosch erzählte, habe man viel für das Produkt hinsichtlich Zertifizierungen ("erste Wasserbetten komplett nach Öko-Tex zertifiziert") und konkreter Fortentwicklung (Innenleben "Tasso Maxi" für unterschiedliche Partnergewichte) getan. Vontana, seit 1973 mit seinen made in germany-Produkten auf dem Markt, hat sich dahingehend nicht geändert, ausländische Konkurrenzprodukte und deren Materialien in den hauseigenen Publikationen nach wie vor äußerst kritisch zu kommentieren. Dem eigenen Image tut's wohl keinen Abbruch: Tasso-Betten verkaufen sich nach wie vor offensiv und gut in verschiedenen Verkaufsstellen - von Fachgeschäft bis Heimtextil-Wohnmarkt. Auch der Rückzug nach Köln - Vontana nahm letztes Mal noch an der Heimtextil teil - war offenbar kein Nachteil für das Team aus Oer-Erkenschwick. Wer wollte, fand Tasso-Betten hier zwischen Kunst und Künstlern - sich optimal einfügend.
Durchweg machten nicht nur die Unternehmen Schlaraffia und Tempur, sondern alle, die in Köln den Wasserbetten-Schlaf einem Fachpublikum nahe bringen wollten, einen zufriedenen Eindruck über ihren Erfolg. Da ein eindeutiger Wasserbetten-Messeplatz in Deutschland - neben der Heimtextil in Frankfurt und der Comfortex in Leipzig - bis dato nicht definiert ist, wird wohl auch künftig dort ausgestellt, wo gutes Besuchermaterial, bezahlbare Preise und Unterstützung der Messeleitung die meisten Gesamtpunkte erhalten. Das freilich wird individuell empfunden. Unter einem Hut ist die Bettenbranche zunächst wieder beim 4. Europäischen Bettenforum, dem Fachkongress Bed & More am 14./15. Juni in Frankfurt am Main.
aus
Haustex 03/05
(Wirtschaft)