Forschungskuratorium Textil
Zukunftsfähigkeit gestalten
ESCHBORN - In das Jahr der Innovationen 2004 fällt auch das 50. Gründungsdatum der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF). Das Forschungskuratorium Textil als eine der größten AiF-Mitgliedsvereinigungen legt als Beitrag zu der aktuellen Innovationsdiskussion ein Positionspapier zur Gestaltung der Zukunftsfähigkeit durch eine attraktive Textilforschung vor.
Es soll Forschungsinhalte, Strategien, Maßstab und Abläufe nach außen und innen vermitteln, Chancen aufzeigen und Vorschläge für bessere Rahmenbedingungen einbringen. Aufgrund der erfolgreichen Akquisition von Fördermitteln gelingt es dem Forschungskuratorium, die deutsche Textilwirtschaft und die mit ihr zusammenarbeitenden Branchen bei der Realisierung von Innovationen nachhaltig zu unterstützen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Standortsicherung für Unternehmen mit über 35 Mrd. Euro Umsatz und ca. 250.000 Beschäftigten geleistet.
Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen textiler Innovationen finden sich in so verschiedenen Anwendungsfeldern wie dem Flugzeugbau, der Medizin, dem Erd-, Tief- und Verkehrsbau, der Automobilindustrie oder dem Textilmaschinenbau als einem wichtigen Kooperationspartner. Textile Forschungserfolge tragen damit zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei und stärken die Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung verschiedener Industriebereiche in Deutschland.
Bei der schwerpunktmäßigen Ausrichtung auf Produkt- und Verfahrensinnovationen dient dem Forschungskuratorium die Nachhaltigkeit als inhaltliche Richtschnur. Die notwendige interdisziplinäre Ausrichtung sieht den Ausbau der bestehenden Kooperationen zum Kompetenznetzwerk Textil vor, das auf nationaler und europäischer Ebene die notwendige Dynamik entwickeln soll.
Gerichtet an die Politik fordert das Positionspapier dazu auf, Innovationshemmnisse zu beseitigen und Anreize für private Forschungsinvestitionen zu schaffen, um das national und auf EU-Ebene gesetzte Ziel zu erreichen, bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Erde zu werden.
Zur Verbesserung von Rahmenbedingungen halt das Forschungskuratorium Textil vorrangig folgende Schritte für notwendig:
- Mehr Transparenz und Koordination KMU-orlentlerter Förderprogramme;
- verstärkte Projekt- und Transferförderung zu Lasten institutionalisierter Förderbudgets;
- frühzeitige Einbindung von Industrie- und Forschungsvereinigungen bei der Gestaltung neuer Förderprogramme;
- mehr Kontinuität und Berechenbarkeit in laufenden Programmen;
- Antragsberechtigung von AiF-Forschungsvereinigungen für nationale Förderprogramme;
- bessere Nutzung von Best-Practice-Ansätzen der AiF-Forschungsvereinigungen seitens der öffentlichen Forschungsförderung.
aus
Haustex 05/04
(Wirtschaft)