Wasserbetten-Dachverband IWB
Wer hat die Rechte an dieser Abkürzung?
Herford - Vontana is back again. Lange war es ruhig um Firmenchef Tasso Schielke, aber mit einer Neuigkeit meldet er sich jetzt zurück: Der Interessenverband Wasserbett (IWB) ist seiner! Zumindest die Namensrechte hat eine "Gruppe um die Vontana, Hersteller Made in Germany" sich jetzt schützen lassen. Damit soll dem nach Ausscheiden der Firma Vontana weiter existierenden Verband IWB "das Zeichen entzogen werden", berichtet Vontana in ihren jüngsten "Wasserbetten-Nachrichten".
Harmonie innerhalb der Wasserbetten- Herstellerschaft war Tasso Schielkes Sache noch nie: Überzeugt von Mängeln im Konkurrenz-Produkt oder Rechtsfehlern im Geschäftsgebaren seiner Mitbewerber focht er diverse Streitigkeiten schon aus: Geschichten über "die Importeure" in seinen hauseigenen Druckerzeugnissen unterhalten schon jahrelang die Branche und beschäftigen die Justiz. Mal entschieden Richter im Namen des Volkes für, mal gegen den Unternehmer aus Oer-Erkenschwick. Streit - und kein Ende.
Gelassen sieht derweil der alte IWB die neue Vontana-Initiative. "Das Ziel, uns zu beeindrucken, wird nicht erreicht werden", stellt Vorsitzende Iris Geyer klar. Durchaus glaubhaft, denn unbeirrt verwaltet der fast 20 Jahre alte Verein auch in der jüngsten Vergangenheit hauptsächlich sich selbst. Während die "Vontana-Fraktion" Iris Geyer und ihren Vorstandskollegen "außer Acht lassen der Verbandszielsetzung" und "kaufmännische Egoismen" laut vorwerfen, ließen Mitglieder lieber Zettel und Stift sprechen: Der Schwund unter der Anhängerschaft, gerade in der jüngsten Vergangenheit, spricht eine eigene Sprache.
"Auch der einzelne Händler muss natürlich selbst etwas tun", erinnert Iris Geyer und will sich den Schuh diesbezüglich nicht anziehen. Den Fleiß ihrer Vorstandskollegen lobend und die eigene Aktivität betonend berichtet sie, dass der IWB nach seiner Jahreshauptversammlung in diesem Monat nichtsdestotrotz mit Volloffensive in die Zukunft gehe. Das selbst gewählte Schicksal der Eigengeschäftsführung durch den Vorstand nach Abwahl des externen Geschäftsführers Gerd Rosenberg habe zum Ansparen von Mitgliederbeiträgen verholfen. Mit diesen wolle man nun "machen, was in der IWB-Vergangenheit versäumt wurde." Die "Zukunft beginne jetzt", und um gemeinsame Ziele zu erreichen, "brauche man einander".
Durchhalteparolen? Oder Mitgliederwerbung? Ob beim IWB tatsächlich endlich eine neue Zeitrechnung beginnt, wird sich zeigen und auch messen lassen. Die Liste der Vorhaben ist lang, und schon bald wird zutage treten, ob eher Wunschdenken regiert oder solche Ziele auf den Plan gesetzt wurden, die für den IWB auch tatsächlich realisierbar sind. Eine Imagebildung für hochwertige Produkte und solche Studios, die Qualitätsberatung bieten, ist ein Erfordernis, das ohne überregionales Marketing vom Händler vor Ort nicht alleine zu leisten ist. Dieser Tatsache zumindest ins Auge sehend, hat der IWB unter anderem Promotion- und Imageaktionen, Werbeaktionen, überregionale Pressearbeit und Kooperationen auf seine Liste gesetzt.
Die drei im IWB noch verbliebenen Lieferanten - Akva, Bodytone und Wohnform - dürften mehr als nur Interesse haben, dass der Verein nach Jahren des Dümpelns in der Theorie nun endlich ein Bein auf den Boden bekommt, investieren sie doch nicht unerhebliche Beiträge in dessen Kasse.
Indessen muss auch der auferstandene zweite IWB rund um die Firma Vontana darstellen, dass seine "in den Vorstand gebetenen" Mitglieder in der Branche Gehör und Auditorium finden. "Alle sind Wasserbetten-Spezialisten rund um den Globus", so die vollmundige Bekanntmachung in den Tasso-WBNews, mit dem Hinweis, bei allen handele es sich "ausschließlich um Wissenschaftler, die keine direkten Handelsinteressen vertreten."
Neben Rechtsanwältin Sabine Pofalla stehen dort Prof. Dr. Bram van Dam (Sport- und Ganzheitliche Medizin), Dipl.Ing. Thomas Dirlich (Weltraumforschung), Dr. Gabriele Doxiadis (Leiden, NL), Dr. Milena Miller (USA), Dr. Klaus Nachstedt (Wasserforschung), Drs. Anthony Nixon (Australien), Dr. Gaby Zell (Kinderärztin) sowie der Sportwissenschaftler Dr. Gerd Rosenberg.
Dass letzterer Name dort aufgeführt ist, mag andere wenig erstaunen, den Betroffenen selbst - angeblich - schon: "Ich weiß zwar von der Idee, aber eine Zusage, in den Vorstand zu gehen, existiert von mir nicht!"
aus
Haustex 05/04
(Wirtschaft)