Paradies GmbH

Paradies - die Chronik


1854 gründete Wilhelm Kremers, der Ur-Ur-Großvater der heutigen Geschäftsführer, in Vluyn am Niederrhein eine Watte- und Steppdeckenfabrik. Wilhelm Kremers erkannte die Zeichen der Zeit und investierte während der aufkeimenden Industrialisierung in neue Maschinen zur Herstellung fortschrittlicher Produkte.

Nacheinander traten Heinrich, Gottfried und Jakob Kremers, die Söhne von Wilhelm Kremers, in das florierende Familienunternehmen ein. Um 1870 entstand der Firmenname "Gebr. Kremers", der das Unternehmen lange Zeit begleiten sollte. Bereits die zweite Generation nutzte die in diesen Jahren aufkommende Dampftechnologie.

Mit Wilhelm Kremers engagierte sich nach der Jahrhundertwende bereits die dritte Generation im weiter aufstrebenden Betrieb. Kurze Zeit später wurde eine große Wollkrempelei gebaut und eine neue Weberei mit englischen Northrop-Automaten ausgestattet. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass sich die Eigenproduktion von Geweben nicht rechnete, was zur raschen Einstellung dieses Produktionszweiges führte. Der gestandene Kaufmann Wilhelm Kremers erwies sich bald als treibender Motor des expandierenden Unternehmens. Mit viel Geschick verstand er es, weit über den Niederrhein hinaus Kunden in großen Städten Deutschlands, in Belgien und den Niederlanden zu gewinnen. Darüber hinaus galt sein besonderes Augenmerk der technischen Modernisierung sowie der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des guten und gesunden Schlafs. Nach dem frühen Tod von Wilhelm Kremers führte seine Witwe, die später wieder verheiratete Grete Schweitzer, das Unternehmen durch die schweren Jahre der Wirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit wurden neue Lager- und Versandräume, eine neue Daunendeckenabteilung und 1938 das neue Verwaltungsgebäude errichtet, das bis heute genutzt wird.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen Werner und Dieter Kremers, die Söhne von Grete Schweitzer, das Familienunternehmen in der vierten Generation. Sie erlebten die Zeit des Wiederaufbaus und beginnenden Wirtschaftsaufschwungs. Schon in den 50er Jahren wurde der Vertrieb der Bettwarenprodukte wieder internationalisiert. Als Pionierleistung kam schon 1960 die bis heute andauernde Partnerschaft mit einem renommierten Unternehmen in Japan hinzu.

Gebr. Kremers gilt seit 1949 als Vorreiter in der Verarbeitung synthetischer Füllfasern für Bettwaren und Schlafsäcke. Der Impuls kam damals von Prof. Dr. Paul Schlack, dem Erfinder der Polyamidfaser Perlon. 1954 rüstete das Unternehmen die erste Himalaja-Expedition mit Schlafsäcken, gefüllt mit synthetischen Fasern (damals Dralon), aus. Weitere Expeditionen folgten. Die dabei eingesetzten Schlafsäcke waren bereits mit der neuen Polyesterfaser gefüllt.

Unter Führung von Werner und Dieter Kremers wurde parallel zum stetig wachsendem Geschäftserfolg der Firmensitz in Neukirchen-Vluyn weiter ausgebaut. Darüber hinaus expandierte das Unternehmen durch zusätzliche Firmenübernahmen und neue Betriebsstätten in Winnenden bei Stuttgart (ehemals Ideal-Steppdeckenfabrik) und Hannover (Daunendeckenfabrik Kirchner & Griebe). 1965 erwarben die beiden Brüder die hoch angesehene Paradiesbettenfirma M. Steiner & Sohn, einst Frankenberg in Sachsen, mit allem Know-how sowie dem traditionsreichen Markenzeichen Paradies.

Bei der bereits 1903 in das Warenzeichenregister in Berlin eingetragenen Marke handelte es sich um einen versunkenen Schatz. Der wohlklingende Markenname fand Eingang in den Unternehmensnamen der GmbH, die künftig als Paradies GmbH Gebr. Kremers firmierte. 1969 begann die vierte Kremers-Generation mit erfolgreicher Endverbraucherwerbung in TV, Funk und Printmedien. Im Übrigen die besten Grundlage für die auch aktuell überragende Markenbekanntheit. Um die Tradition der Marke Paradies noch stärker in den Vordergrund zu rücken und das Unternehmen ganzheitlich als klassischen Markenartikler auszurichten, entfiel 1996 der Zusatz "Gebr. Kremers", und die Paradies GmbH war geboren.

Aus den eigenen, über Generationen gewachsenen Erfahrungen resultierten zahlreiche Pionierleistungen, die nicht nur für die Kremers-Paradies-Bettwarengeschichte prägend waren: Die Entwicklung der ersten mit Schafschurwolle gefüllten Einziehdecke, der ersten industriell gefertigten Daunendecke sowie der ersten mit Polyesterfasern gefüllten Bettwaren als grundlegende Neuheiten in den 60-er Jahren; die 3-D-Fasertechnik in serienreifer Qualitätsproduktion in den 80-er Jahren sowie die nachfolgende Etablierung der Paradies High-Loft-Technology, die für die Faseraufbereitung einen echten Technologiesprung darstellte.

Der erfolgreichen Unternehmenstradition verpflichtet, bilden Qualität, Funktionalität und Design, verbunden mit dem steten Willen zur Innovation, bis in die fünfte Kremers-Generation mit Rolf und Klaus Kremers die Basis für ein marktgerechtes Produktsortiment rund um den gesunden und erholsamen Schlaf.
aus Haustex 03/04 (Wirtschaft)