3. Workshop "Sensors & MediTex"im Textilforschungsinstitut Vogtland
Druckverteilung durch textile Materialien
GREIZ - "Druckverteilungsanalyse am menschlichen Körper - Anforderungen und Anwendungsfelder textiler Materialien" - unter diesem Motto diskutierten Mitte November 2003 auf Einladung des Kompetenzzentrums Medizintextilien (MediTex) im Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e. V. (TITV) in Greiz mehr als 70 Fachleute.
Schwerpunkt dieser Veranstaltung war der Einsatz von Sensoren zur Ermittlung der Druckverteilung am menschlichen Körper sowie deren Optimierung durch textile Materialien. Hersteller von Orthopädieprodukten, medizinischen Hilfsmitteln, Arbeits- und Berufsbekleidung, Matratzen, Miederwaren und Wäsche sowie Mediziner und Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungseinrichtungen verfolgten die interessanten Fachvorträge.
Nach Eröffnung des Workshops durch Institutsdirektor Dr. U. Möhring wurde das Thema "Druck am menschlichen Körper und Textilien" sowohl aus medizinischer, als auch aus messtechnischer und textiler Sicht betrachtet. Dr. med. G. Grohmann vom Klinikum Bergfried in Saalfeld erläuterte die medizinischen Grundlagen der Anatomie und Physiologie des Herz-Kreislauf-Systems unter besonderer Berücksichtigung der Druckverteilung. Messtechnische Möglichkeiten zur Druckverteilungs-ermittlung und Beispiele zur Belastungsanalyse an Körperoberflächen stellte Dr. A. Kalpen von der Novel GmbH aus München vor.
Die Druckverteilung am menschlichen Körper ist ein wichtiges Qualitätskriterium für Miederwaren, Bandagen, Lagerungssysteme und Orthopädieprodukte. In diesem Zusammenhang präsentierten die Greizer Textilforscher ihre Ergebnisse zur Optimierung textil-beeinflussbarer Drücke an medizinischen Hilfsmitteln und Miederwaren und demonstrierten die in der akkreditierten Prüfstelle des Institutes vorhandene spezielle Messtechnik. Kooperationen in diesem Forschungsbereich bestehen mit der Invista GmbH, die im Rahmen der Veranstaltung neue Entwicklungen vorstellte.
Dass die Kompressionswirkung von Textilien zur Verbesserung der Durchblutung und damit zur Steigerung der Leistungsfähigkeit genutzt werden kann, zeigten Forschungsergebnisse, die von Prof. Rödel vom Institut für Textil- und Bekleidungstechnik der Technischen Universität Dresden präsentiert wurden. Erfolgt die Umsetzung - beispielsweise in Sportbekleidung - ist dies ein wesentliches Potenzial für weitere innovative funktionelle textile Erzeugnisse.
Das Anliegen des durch das Kompetenzzentrum MediTex veranstalteten Workshops, das Potenzial von Fach übergreifender Zusammenarbeit zwischen Medizinern, Textilern und Forschern aufzuzeigen und zu fördern, ist sicherlich gelungen und wurde durch die rege Beteiligung der Industrie unterstrichen. Die nächste Fachtagung des Textilforschungsinstitutes, das Symposium Effekte 2004, ist bereits in Vorbereitung und wird am 4./5. März 2004 stattfinden.
aus
Haustex 01/04
(Wirtschaft)