Heimtextil 2004
Perspektiven für Matratzen, Schlafsysteme und Betten
FRANKFURT - Die Stimmung in der Bettenbranche ist derzeit getrübt. "Der inländische Verbraucher kauft nur das absolut Notwendigste, die Anschaffung von privaten Investitionsgütern, die für eine längere Zeit verwendet werden sollen, werden aufgeschoben", sagt Juliane Hedderich vom Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V. (VDFI). Für positiven Aufwind setzt sich die Heimtextil ein. Das Ziel der größten internationalen Fachmesse für Wohn- und Objekttextillen ist es, dem Markt neue Impulse zu geben.
Der Bereich Betten, Matratzen, Schlafsysteme gehört zweifelsohne zu den Wichtigsten der Heimtextil", bestätigt Joachim Friebe, Vertriebsleiter der Silentnight Houben GmbH, "Diese Produkte gewinnen für Gesundheit, Hygiene, Wellness und Fitness immer mehr an Bedeutung, werden aber im Bewusstsein der Verbraucher stark vernachlässigt. In Anbetracht dieses Verbraucherverhaltens ist die Heimtextil die beste Informationsbörse für Fachhändler. Gerade im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld müssen diese Produkte stärker ins Bewusstsein der Konsumenten dringen und dem Handel durch entsprechende Präsentation und Beratung Impulse gegeben werden."
So zeigte das europäische Bettenforum "bed & more" unter dem Motto "Erfolgreich Betten vermarkten - Chancen nutzen", wie der Endverbraucher wieder mehr in seinen gesunden Schlaf investiert. Am 3. und 4. Juli 2003 in Frankfurt am Main im Hotel Intercontinental lieferten über 20 Referenten die Basis für einen wertvollen Informationsvorsprung. bed & more positionierte sich bereits zum zweiten Mal als effektive Kommunikations-Plattform für die Bettenbranche. Das abendliche Branchen-Get-Together sorgte darüber hinaus für eine positive Aufbruchstimmung. "Durch diesen zweitägigen Kongress haben wir bereits im Vorfeld der Heimtextil den Weg dafür geebnet, dass der Messebesuch im Januar 2004 erfolgreich wird", erklärt Dr. Geert Böttger, Bereichsleiter Textilmessen bei der Messe Frankfurt GmbH.
Im Rahmen von bed & more ging es auch um die Frage, ob Handel und Hersteller am Verbraucher vorbei agieren. Ergebnisse und Lösungen aus der Studie "sleep & dream 2003", die anlässlich der letzten Heimtextil erstellt wurde, wurden diskutiert. In der Studie wurden ca. 2.000 Endverbraucher befragt, die nach Alter und Geschlecht in den einzelnen Bundesländern repräsentativ ausgewählt wurden. Das Ergebnis: In Deutschland gibt es elf unterschiedliche Schlafzimmer-Typen. Diese genaue Zielgruppen-Segmentierung ermöglicht dem Handel eine sehr gezielte Ansprache der gewünschten Kunden. Zur Vorbereitung auf die Heimtextil 2004 bietet die Studie interessante Lösungsansätze für Wege zum Erfolg.
Um für die Hersteller von Betten, Matratzen und Schlafsystemen auch weiterhin der führende, internationale "Marktplatz" zu sein (Heimtextil 2003: Aussteller: 82 Prozent aus dem Ausland; Besucher: 46 Prozent aus dem Ausland), arbeitet das Heimtextil-Team kontinuierlich an neuen Konzepten, die den Messeauftritt sowie das Nachmessegeschäft für die Aussteller und Besucher optimieren sollen. Um den Messebesuch so effizient und komfortabel wie möglich zu gestalten, präsentieren sich die Anbieter von Betten, Matratzen und Schlafsystemen konzentriert auf einer Ebene (Halle 9.1.).
Eine interne Umfrage des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) hat bestätigt, dass der Facheinzelhandel auf der Heimtextil optimal erreicht wird. Ebenfalls positiv ist die Nachricht, dass kompetente Matratzen-Anbieter zur Heimtextil zurückkommen. So war Schlaraffia bereits 2003 wieder mit von der Partie. Die Hukla Werke planen 2004 dabei zu sein. "Trotz eng zusammen liegender Messetermine von Köln (Internationale Möbelmesse) und Frankfurt (Heimtextil) und den damit verbunden internen Schwierigkeiten ist für uns als Trendsetter im Schlafsystemangebot die Messe Frankfurt aus Erfahrung unerlässlich", sagt Gustav Schwab, Vertriebsleiter Matratzen, Betten, Hukla-Werke GmbH. "Frankfurt bietet uns - neben der Zuversicht über gute Ordertätigkeit - eine interessante Möglichkeit, dem Fachpublikum Neuheiten intensiv zu zeigen und erste qualifizierte Marktchancen auszuloten. Darüber hinaus erreichen wir auf der Heimtextil Exporteinkäufer, die wir nur in Frankfurt ansprechen können. Für uns - da wir weiter wachsen wollen - also ein Muss'."
Pedro Garcia, Dells Products S.L., Spanien: "Es gibt keinen Zweifel, dass die Heimtextil unserer Meinung nach die wichtigste Messe im Bettwaren-Sektor ist, und zwar nicht nur wegen der Zahl der Aussteller, die ihre Produkte und Trends vorstellen, sondern auch wegen der Zahl unserer bestehenden und neuen Kunden, die wir Jahr für Jahr auf unserem Stand begrüßen. Als größte internationale Heimtextilausstellung ist die Heimtextil Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Diese Tatsache ist für uns der Hauptgrund, warum wir in der Vergangenheit ausgestellt haben, und natürlich wollen wir auch in der Zukunft an der Messe teilnehmen. Genauso wie andere Märkte leidet auch der Markt für Bettwaren in Europa an der weltweiten Wirtschaftsrezession. Als Textilhersteller auf diesem Gebiet sind wir aber optimistisch. Schließlich verbringen wir ein Drittel unseres Lebens im Bett."
Wolfgang Frey, Freyja Schlafsysteme GmbH: "Wir beteiligen uns nun seit einigen Jahren mit wachsendem Erfolg an der Heimtextil. Aufgrund unserer Ausrichtung auf den Facheinzelhandet ist eine Beteiligung zur Präsentation unserer Neuerungen, Neukontakten und Kontaktpflege weiterhin unabdingbar. Nötig ist allerdings, dass sich weiterhin genügend Matratzenhersteller mit ihren Produkten in der Halle 9.1 präsentieren, um diese attraktiv und für die Händler interessant zu gestalten."
Christopher Schneider, Einkauf & Marketing von der Firma PSSST Franchise System: "Die gesamte Branche braucht eine stärkere Verzahnung zwischen Industrie und Handel. bed & more ist die zukunftsweisende Plattform für jeden, der nicht stehen bleiben möchte. Stillstand bedeutet Rückschritt, bed & more beinhaltet einen Schritt in die Zukunft."
Oliver Schmitz, Geschäftsführender Gesellschafter des m&m Marktforschungs & Marketing Teams Bamberg GmbH: "Getreu dem Motto Gute Entscheidungen basieren auf besseren Informationen' wird es zunehmend wichtiger, Gelegenheiten wie bed & more zu finden und zu nutzen, die zu neuen Erkenntnissen und damit Chancen führen, die eigene Marktposition abzusichern und weiter auszubauen. Als Dienstleister der Branche haben wir von m&m hierzu eine Menge zu sagen und freuen uns, diese sicherlich spannende Veranstaltung mit unserem Vortrag begleiten zu dürfen."
Prof. Dr. Norbert Bolz, Trendforscher und Universitätsprofessor für Medienberatung an der Technischen Universität Berlin: "In einem guten Bett treffen sich die beiden wichtigsten consumer trends des 21. Jahrhunderts: 1. Der Kult des Körpers als Schauplatz des Sinns. 2. Der Wunsch nach Eigenzeit, d.h. nach einem Cocooning in der Zeit. Damit koppelt man sich von kreativer, erfolgreicher Arbeit nicht ab, sondern ermöglicht sie allererst. Nur wer sich gut zu entspannen weiß, kann auch produktiv sein."
Enno Kramer, Decor-Union, Einkaufs- und Service-Kooperation: "In diesem Jahr wird es noch wichtiger sein, Anstöße zu geben, wie man trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes das gemeinsame Anliegen, Umsätze und Gewinne in den Fachbereichen Bettwaren und Haustextilien generieren kann."
aus
Haustex 08/03
(Wirtschaft)