Erste ordentliche Gesellschafterversammlung der ABK verlief sehr harmonisch

Neuer Aufsichtsrat einstimmig gewählt

GÜTERSLOH - Zu ihrer ersten ordentlichen Gesellschafterversammlung haben sich Mitte Mai die Gesellschafter des neuen Einkaufsverbandes ABK - einem Zusammenschluss der Altverbände AMBRA und Bettenkreis - an ihrem Verbandssitz im ostwestfälischen Gütersloh getroffen. Dabei ging es vor allem um die Wahl des Aufsichtsrates und die personelle Besetzung der insgesamt sechs Fachkommissionen.

Wohl dem, der im Konzert der Global P(l)ayers in einer noch existierenden Marktnische ein wenig Kammermusik machen darf. Allein der Nische liegt nämlich die Überlebenschance des bundesdeutschen Bettenfachhandels. Aber nur, wenn es ihm gelingt, seine zahlenmäßig weiter schrumpfenden Kräfte effektiv zu bündeln. Das kann in erster Linie auf der Organisationsbasis modern geführter, in jeder Hinsicht flexibler sowie personell und logistisch schlanker Einkaufsverbände geschehen, deren unternehmerisches Handeln ausschließlich von den Interessen der Anschlusshäuser und nicht von eigenem Profitstreben bestimmt wird.

Zu einem solchen Verband soll die ABK zusammenwachsen, die am 1. Januar 2004 ihr operatives Geschäft aufnehmen wird, und deren erste ordentliche Gesellschafterversammlung am Nachmittag des 20. Mai in den Räumlichkeiten des Gütersloher Verbandsitzes stattfand. Exakt diese Räumlichkeiten nutzt derzeit noch die AMBRA, deren sämtliche Gesellschafter gemeinsam mit der Gesellschafter-Mehrheit des bis Jahresende in Neukirchen-Vluyn ansässigen Bettenkreises die aktuelle ABK-Gesellschafterstruktur bilden. Wie AMBRA- und ABK-Geschäftsführer Hans-Günter Schucht ausdrücklich betonte, ist die ABK jederzeit offen für weitere Mitglieder, wobei die Teilnahme an der Zentralregulierung bei Zahlungen nur in erster Kondition zu den elementaren Aufnahmebedingungen zählt (siehe: HAUSTEX 3/2003, S. 73). Derzeit gehören dem neuen Einkaufsverband 73 Gesellschafter mit insgesamt 141 Geschäften an. Dazu kommen 29 Betten Max-Filialen in Österreich plus 18 assoziierte Gesellschafter.

Die am 20. Mai durchgeführte Doppelveranstaltung - vormittags tagten turnusgemäß die AMBRA- und nachmittags erstmals die ABK-Gesellschafter - verlief nach Aussage von Hans-Günter Schucht sehr harmonisch. Trotz eines schwierigen Geschäftsjahres mit Rückgängen im Eigen- und Zentralregulierungsgeschäft konnten die AMBRA-Gesellschafter guten Gewissens einer angemessenen Gewinnausschüttung zustimmen; und auch die einstimmige Entlastung von Beirat bzw. Geschäftsführung per Handzeichen geriet wie erwartet zur bloßen Formsache. Bleibt noch zu erwähnen, dass Hans-Günter Schucht zum offiziellen Liquidator der AMBRA bestellt wurde, die ihre Geschäftstätigkeit - analog zum Bettenkreis - am 31. Dezember 2003 einstellen wird.

Aufbruchstimmung war zu spüren

Als dann während der Mittagspause die ABK-Gesellschafter aus den Reihen des Bettenkreises eintrafen, kam so etwas wie gespannte Erwartung auf, weil sich einige der Teilnehmer bis dato gar nicht persönlich kannten. Aber bei einem kleinen Imbiss wurden die ersten Kontakte umgehend geknüpft; und nachdem Bernd Schütte, Firma Ortmann in Oberhausen, in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des provisorisch eingesetzten Aufsichtsrates die erste ordentliche Gesellschafterversammlung der ABK eröffnet hatte, entwickelte sich allmählich eine Art Aufbruchstimmung. Dabei war mit 57 persönlich anwesenden und 16 per Vollmacht vertretenen Gesellschaftern das komplette Stimmkapital der ABK präsent.

Zunächst stand die Entlastung des provisorischen Aufsichtsrates für den Zeitraum vom ersten Annäherungsgespräch der beiden Altverbände über die Eintragung der ABK ins Handelsregister und die Ausarbeitung der entsprechenden Verträge bis hin zur ersten Gesellschafterversammlung auf der Tagesordnung. Ein Programmpunkt, der mittels offenem und einstimmigem Votum ebenso schnell absolviert wurde wie die Wahl des neuen Aufsichtsrates.

Neuer Aufsichtsrat gewählt

Der neue Aufsichtsrat ist für die ersten drei Jahre paritätisch von AMBRA- und Bettenkreis-Gesellschaftern besetz. Zum Gremium gehören Rüdiger Baretti, Baretti GmbH in Gütersloh (AMBRA), Adrian Otten, Wührmann am Brill GmbH in Bremen (AMBRA), sowie Benno Prange, Kranefuß GmbH in Kassel (Bettenkreis), die drei größten Gesellschafter der ABK. Außerdem wurden Thomas Ochmann, Betten Heller GmbH in Göttingen (Bettenkreis), Jürgen Klinner, Betten und Gardinenhaus Klinner GmbH in Peine (AMBRA), und Bernd Schütte, Ortmann GmbH in Oberhausen (Bettenkreis), in den Aufsichtsrat gewählt. Dessen Vorsitz übernimmt Bernd Schütte, unterstützt von Rüdiger Baretti als Stellvertreter. Nach erfolgter Wahl trat der Aufsichtsrat umgehend zu seiner ersten konstituierenden Sitzung zusammen, um wichtige zukünftige Schritte festzulegen.

Sechs Fachkommisionen

Darüber hinaus gibt es in der ABK sechs Fachkommissionen für die Bereiche:

- Strategie/Werbung/Marketing,
- EDV/Kommunikation/Internet,
- Matratzen / Rahmen,
- Wasserbetten / Möbel,
- Zudecken / Federn / Daunen
- Haustex / Wohn- und Schlafdecken.

Diese Kommissionen bestehen aus jeweils sechs Mitgliedern, wobei Doppel-Beteiligungen möglich sind. Die entsprechenden Besetzungsvorschläge wurden im Vorfeld an den provisorischen Aufsichtsrat herangetragen und innerhalb von AMBRA und Bettenkreis vordiskutiert. Von daher nahmen die offiziellen Wahlen anlässlich der ABK-Gesellschafterversammlung den obligatorisch einstimmigen Verlauf.

Im Anschluss an den geschilderten "Wahl-Marathon" stellte Hans-Günter Schucht unter anderem die Werbemaßnahmen der AMBRA für 2003 vor bzw. zur Diskussion, um auch für die ABK eine sinnvolle mittelfristige Planung in diesem Bereich vornehmen zu können. Allerdings läuft in AMBRA und Bettenkreis bis zum 31. Dezember 2003 alles strikt getrennt, um bis zu diesem Datum jede wirtschaftliche Schädigung eines der beiden Altverbände zu vermeiden.

Wie die Musterungen künftig ablaufen werden, konnte Schucht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen, zumal hier mehrere vernünftige Optionen existieren. Nicht nur auf diesem Gebiet wird sich die ABK eng an den Wünschen ihrer Gesellschafter orientieren und beispielsweise mehrere regionale Musterungen veranstalten oder kurzfristig geeignete Räumlichkeiten anmieten. Generell gilt die Maxime, sämtliche Dienstleistungen auszulagern, die spezialisierte Unternehmen kostengünstiger und effektiver anbieten.

Auf einem kleinen Besichtigungsrundgang durch die AMBRA-Geschäftsräume konnten sich die neuen ABK-Kollegen abschließend davon überzeugen, dass in Gütersloh schon lange professionell gearbeitet wird. Eine verlässliche Ausgangsbasis für erfolgreiche Geschäfte glaubt.
aus Haustex 07/03 (Wirtschaft)