Treude & Metz

Fachvortrag über Daunen und Federn


Bad Laasphe - Ende Oktober hatte Oliver Hotes in Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse den Firmenchef der Bettfedernfabrik Treude & Metz, Dr. Paul-Friedrich Metz, zu einem Fachvortrag für interessierte Verbraucher nach Hannover eingeladen. Dieser Vortrag bildete den Abschluss einer Reihe von Verbraucher bezogenen Aktivitäten.

Der von Oliver Hotes vorgetragenen Bitte, ob Paul-Friedrich Metz über seine wissenschaftlichen Arbeiten, Erkenntnisse und Verbraucher bezogenen Umsetzungen unter der Thematik "Die Bedeutung von Daunen und Federn für den gesunden Schlaf" referieren möge, kam dieser gerne nach. Dabei ist anzumerken, dass Dr. Paul-Friedrich Metz schon im März letzten Jahres mit Dr. Meier-Jürgen aus der Wuppertaler Hauptverwaltung der BEK bezüglich der Gesamtthematik auch unter Einbeziehung von Spitzensportlern und Prominenten ("Prävention Aktiv") vorstellig geworden ist, um Synergien zu schaffen.

Inhaltlicher Ansatzpunkt des Referats von Dr. Metz ist folgende schlafmedizinische Ausgangsthese: "Gesunder Schlaf ist nicht nur ein Grundbedürfnis, sondern die Voraussetzung für Konzentration und Leistungsfähigkeit aller Menschen im Alltag." Dr. Metz: "Kehre ich diese allgemein bekannte Erkenntnis ins Gegenteil um, so sprechen wir über die Bedeutung und Wirkung von gestörtem Schlaf...!" Wie oft hat beispielsweise Übermüdung, Erschöpfung beim Autofahren, beim Fliegen, beim Bedienen von Maschinen usw. zu Beinahe-Unfällen, Unfällen mit Körperverletzung oder gar Todesfolgen geführt? Ganz sicher war der Tauerntunnel-Unfall 1999 mit zwölf Toten auf die Übermüdung eines LKW-Fahrers zurückzuführen. Prof. Dr. Jürgen Zulley vom Klinikum der Universität Regensburg weist in seinen Ausführungen u.a. auch auf die Folgekosten als volkswirtschaftliche Größe hin, indem er von schätzungsweise 20 Mrd. DM jährlich alleine in Deutschland ausgeht. Grund genug für die Solidargemeinschaft und jeden Einzelnen, sich mit der obigen Thematik intensiv auseinander zu setzen.

Dr. Paul-Friedrich Metz schenkte in seinem Vortrag sowohl der "Problemzone Schlafzimmer" als auch der "Klimazone Schlafstätte" besondere Beachtung. Dabei informierte er nicht nur über die hinlänglich bekannten Parameter wie Schlafumgebung, Raumklima usw., sondern referierte vor allem auch über sein Spezialgebiet "Thermophysiologische Eigenschaften von textilen Füllmaterialien sowie deren Bedeutung für den trockenen und mithin gesunden Schlaf". In diesem Zusammenhang wurden auch individuelle Fragestellungen bis hin zur den Schlafkomfort erhaltenden Produktbehandlung und -pflege erörtert.
Jüngste Studien aus Neuseeland und Australien geben den Medizinern Anlass genug, über ihrer Haltung zu Daunen und Federn nachzudenken. Printmedien (Überschriften wie "Federn & Daunen helfen Asthmatikern") fordern geradezu mit Nachdruck die hiesige Ärzte im Sinne der Kranken zu einem verantwortungsvollen Umgang mit diesem natürlichen und nachwachsenden Rohstoff auf.

So haben australische Dermatologen in einer Langzeitstudie einen eindeutigen kausalen Zusammenhang zwischen der Schwere der allergischen bzw. bronchialen Erkrankung und der gleichzeitigen Verwendung von synthetischen Textilien und Bettwaren gesehen, wenn sie feststellen, dass die Kinder, die unter Federn und Daunen schliefen, weniger Steroide und Korticoide einnehmen mussten. Zudem stellten sie fest, dass - falls eine asthmatische Vorprägung gegeben ist - diese, wenn überhaupt, bei den in Daunen und Federn Schlafenden viel später und lange nicht so gesundheitsbeeinträchtigend ausfällt, wie bei jenen, die von Geburt an von Synthetik (Bettwäsche, Kopfkissen, Zudecke, Oberbekleidung) eingehüllt und umgeben sind. Große Beachtung fanden ebenfalls die Ausführungen von Dr. Metz über die "Rückgabe" von verbrauchten Daunen- und Federntextilien an Mutter Erde als nachhaltiger Sekundär-Rohstoffdünger.
aus Haustex 12/04 (Wirtschaft)