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Daun & Cie. AG
Die Zukunft des insolventen Faser- und Garnherstellers TWD ist gesichert: Die Daun-Gruppe ist bei den Niederbayern eingestiegen, die Ende Februar den Gang zum Insolvenzrichter angetreten hatten. Der entsprechende Vertrag mit dem niedersächsischen Textilriesen ist bereits unterzeichnet und vom Gläubigerausschuss gebilligt, auch das Bundeskartellamt hat der Transaktion zugestimmt. Damit werden an den TWD-Standorten in Deggendorf und im sächsischen Glauchau 950 Arbeitsplätze gerettet.
In beiden Werken habe durch striktes Kostenmanagement und eine Sortimentsbereinigung in den Wochen nach dem Insolvenzantrag die betriebswirtschaftliche Basis verbessert werden können, teilte Insolvenzverwalter Michael Jaffé mit. Das Werk im rheinland-pfälzischen Konz mit zuletzt rund 160 Mitarbeitern könne dagegen vermutlich nicht fortgeführt werden. Hier sei keine Kosten deckende Produktion möglich.
Die Textilwerke Deggendorf gehen auf eine Ende des 19. Jahrhunderts von der Familie Kunert in Nordböhmen gegründete Strumpffabrik zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Immenstadt im Allgäu, in Lindau am Bodensee und in Deggendorf neue Produktionstätten gebaut. Vor der Insolvenz zählte die TWD als Lieferant von Synthetikgarnen und Spezialgarnen für Autositze, Teppichböden, Heimtextilien und für die Bekleidungsindustrie zu den renommiertesten europäischen Textilunternehmen. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach Chemiefasern in Europa und der zunehmenden Konkurrenz aus Fernost waren die Umsätze in den vergangenen Jahren massiv eingebrochen. Da gleichzeitig die Öl- und Rohstoffpreise stark stiegen, diese Verteuerungen jedoch nicht über die Verkaufspreise weitergegeben werden konnten, schrieb das Unternehmen trotz der ab 2002 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen kontinuierlich Millionenverluste. Zuletzt erzielte TWD noch einen Umsatz von 126,5 Mill. Euro.
Daun hat mit der Akquisition seine Position als größtes deutsches Textilimperium ausgebaut. Mittlerweile beschäftigt Vorstandsvorsitzender Claas E. Daun 22.000 Mitarbeiter in 71 Gesellschaften. Aus unserer Branche gehören Unland, Kock, KBC, NKD, Märkische Faser und Spandauer Velours dazu. Der Umsatz wird auf über 2 Mrd. Euro (2004) beziffert. aus Haustex 07/05 (Wirtschaft)
Daun steigt bei insolventen Textilwerken Deggendorf ein
Die Zukunft des insolventen Faser- und Garnherstellers TWD ist gesichert: Die Daun-Gruppe ist bei den Niederbayern eingestiegen, die Ende Februar den Gang zum Insolvenzrichter angetreten hatten. Der entsprechende Vertrag mit dem niedersächsischen Textilriesen ist bereits unterzeichnet und vom Gläubigerausschuss gebilligt, auch das Bundeskartellamt hat der Transaktion zugestimmt. Damit werden an den TWD-Standorten in Deggendorf und im sächsischen Glauchau 950 Arbeitsplätze gerettet.
In beiden Werken habe durch striktes Kostenmanagement und eine Sortimentsbereinigung in den Wochen nach dem Insolvenzantrag die betriebswirtschaftliche Basis verbessert werden können, teilte Insolvenzverwalter Michael Jaffé mit. Das Werk im rheinland-pfälzischen Konz mit zuletzt rund 160 Mitarbeitern könne dagegen vermutlich nicht fortgeführt werden. Hier sei keine Kosten deckende Produktion möglich.
Die Textilwerke Deggendorf gehen auf eine Ende des 19. Jahrhunderts von der Familie Kunert in Nordböhmen gegründete Strumpffabrik zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Immenstadt im Allgäu, in Lindau am Bodensee und in Deggendorf neue Produktionstätten gebaut. Vor der Insolvenz zählte die TWD als Lieferant von Synthetikgarnen und Spezialgarnen für Autositze, Teppichböden, Heimtextilien und für die Bekleidungsindustrie zu den renommiertesten europäischen Textilunternehmen. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach Chemiefasern in Europa und der zunehmenden Konkurrenz aus Fernost waren die Umsätze in den vergangenen Jahren massiv eingebrochen. Da gleichzeitig die Öl- und Rohstoffpreise stark stiegen, diese Verteuerungen jedoch nicht über die Verkaufspreise weitergegeben werden konnten, schrieb das Unternehmen trotz der ab 2002 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen kontinuierlich Millionenverluste. Zuletzt erzielte TWD noch einen Umsatz von 126,5 Mill. Euro.
Daun hat mit der Akquisition seine Position als größtes deutsches Textilimperium ausgebaut. Mittlerweile beschäftigt Vorstandsvorsitzender Claas E. Daun 22.000 Mitarbeiter in 71 Gesellschaften. Aus unserer Branche gehören Unland, Kock, KBC, NKD, Märkische Faser und Spandauer Velours dazu. Der Umsatz wird auf über 2 Mrd. Euro (2004) beziffert. aus Haustex 07/05 (Wirtschaft)