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Birgit Gärtner: Aktuelle Marktrends profitabel nutzen
Den Blick hinter die Kulissen eines Möbel-Riesen gewährte Birgit Gärtner, geschäftsführende Gesellschafterin der Porta Möbel GmbH, Porta Westfalica. Was den Begriff "Riesen" rechtfertigt: 1976 war auf 12.000 qm Verkaufsfläche die erste Filiale entstanden, 1982 Eröffnung der Discountschiene Möbel-Boss. 2002 wurde die neue Vertriebsschiene "Einrichtungshäuser" etabliert, derer es jetzt 22 gibt. Möbel-Boss ist derzeit an 72 Standorten präsent. Die Umsatzentwicklung war 2004 bei ca. einer Milliarde Euro angekommen; die Mitarbeiterzahl beträgt rund 5.000.
Im Mittelpunkt der Unternehmensphilosophie - "jeglichen Tun und Handelns" - stehe der Kunde; seine Zufriedenheit habe absoluten Vorrang. Es gelte, die bestehende Kundschaft mit echtem Engagement rundum zufrieden zu stellen, um auf diesem Wege neue Kunden zu gewinnen. Zufriedene Kunden gelten auf Dauer als die beste Werbung. Zugleich erwachse daraus Zukunftssicherung für die Mitarbeiter. Aus der Philosophie sind "Grundsätze der Unternehmenskultur" abgeleitet worden: Engagement und Zuverlässigkeit, Loyalität, Ehrlichkeit und Vertrauen, die eigenen Stärken und Schwächen erkennen, Synergieeffekte durch Teamarbeit.
Sowohl SB-Boss als auch die Einrichtungshäuser "Porta-Möbel & mehr" können auf Kompetenz als Schlafraumausstatter verweisen. Zum Beispiel gibt es bei Boss elf Rahmen- und 19 Matratzenmodelle; alles Eigenentwicklungen. Die Einrichtungshäuser seien zum Thema Schlafen als Vollsortimenter ausgerichtet. Der "Full-Service" laufe auf die Generierung von Zusatzumsatz hinaus. Profilierung wurde zudem durch die Differenzierung der Schlafzimmer-Warengruppen auf jeweils etwa 3.000 qm Verkaufsfläche erreicht: Landhaus, modern/Design, konsumig. Dabei sorgen Musterkojen für den einheitlichen Auftritt aller Häuser, für die optische Abgrenzung vom Wettbewerb einschließlich Wiedererkennungswert für den Kunden. Was Schlafraum-Kompetenz anbelangt - es gibt Matratzenstudios einschließlich Bettwäsche-Präsenter, die durchaus von "Atmosphäre" geprägt sind, zumal sich der Kunde im Extra-Swissflex-Bereich "als VIP fühlen" könne.
Zur Profilierung trage genauso die Umsetzung von Markttrends - von Fitness/Wellness bis Aloe Vera - bei. Neu sei die Vermarktung von Zudecken auch im Matratzenstudio. In den Fachabteilungen Weißware werde mehr und mehr zu Shop-in-Shop-Systemen übergegangen. Kriterien in dem Bereich seien ein stimmiger Preisaufbau des Sortimentes, das durch preisaggressive Angebote abgerundet werde. Dies dürfe jedoch nur für kurze Werbezeiträume gelten; "sonst droht die Gefahr des Verfalls der Durchschnittsbons."
aus
Haustex 09/05
(Wirtschaft)