AS Wendre

Erfolg durch Flexibilität


Tallinn/Estland - Nach dem Kollaps der Sowjetunion ist mit der Firma AS Wendre ein Bettwaren-Hersteller aus dem postkommunistischen Chaos herausgewachsen - und hat sich zu einem der größten Produzenten Europas für Alltagstextilien entwickelt. Einer der Gründe für diesen Erfolg sind konsequente Reinvestitionen in Wachstum. Wenn man sich diese Zahlen ansieht, hat Wendre seine Investitionen in die Produktion in den letzten fünf Jahren versechzehnfacht: Auf über 16 Mill. Euro im Jahr 2005. Den bisherigen Höhepunkt dieser Entwicklung markiert die Eröffnung von Europas modernster und größter Bettwarenfabrik in Pärnu/Estland. Wendre gehört, zusammen mit Bema Sellén und Bema Quilting, zur Firmengruppe "Trading House Scandinavia". Zu dieser Gruppe gehört auch Wenfoam - ein Joint-Venture zwischen Wendre, Eurofoam GmbH und der Recticel Group -, das schaumgefüllte Produkte und insbesondere Matratzen herstellt. Inklusive einer Tochterfirma in China beschäftigt die Gruppe fast 1.000 Menschen.

Der Entwicklungsschwerpunkt liegt auf Europa und der Entwicklung der Marke Wendre. Bereits über elf Millionen Europäer schlafen auf einem Wendre-Kissen ein, und über acht Millionen beginnen ihren Tag unter einer Bettdecke von Wendre. Die Produkte sind weltweit erhältlich. Wendre ist deshalb aber noch lange nicht satt und zufrieden; nach den Worten des Marketingleiters Peep Armväärt ist das Ziel ganz einfach: "Die erstaunlichen vergangenen zwölf Jahre sollen uns im Jahr 2017 nicht besonders spektakulär erscheinen." Neben den Investitionen sieht Armväärt den Grund für den heutigen Erfolg vor allem in der Flexibilität: Flexibilität in der Produktion, im Marketing, in der Organisation sowie in der Logistik. Und in der Tat, wenn es im estnischen Unternehmertum so etwas wie eine Haupteigenschaft gibt, so ist es die erstaunlich schnelle Adaptations- und Wandlungsfähigkeit. Wenn man an die sich rasant verändernde Weltwirtschaft und an die Veränderungen im Handel denkt, dann ist die Fähigkeit und der Wille zum Wandel bestimmt keine schlechte Eigenschaft.

Das Unternehmen, das Bettdecken, Kissen und Schaumstofferzeugnisse herstellt, nahm seinen Anfang in dem 1930 in Vändra gegründeten Leinen bearbeitenden Werk. 1965 wurde die Leinenbearbeitung in Vändra durch die Herstellung nichtgewebter Textilien ersetzt, und ab 1990 begann man Bettdecken und Kissen auf Grundlage von Polyesterfasern zu produzieren. Die Bettdecken gibt es in einer breiten Auswahl in Form von Sommerdecken, Monodecken, Duodecken und Vierjahreszeitendecken. Als Füllung kommen verschiedene Polyesterfasern wie Aerelle, Hollofil oder Quallifil zur Verwendung. Auch für die Kissen werden Füllungen aus Polyesterfasern wie z.B. Comforel verarbeitet.
aus Haustex 09/05 (Wirtschaft)