BTE unterstützt RFID-Studie
Eindeutige Kostenvorteile
Köln - Der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) setzt sich aktiv für die Einführung der Radiofrequenz-Technologie für Identifizierungszwecke (RFID) ein. Mit RFID lassen sich in der logistischen Kette eindeutige Kostenvorteile erzielen, die auch dem mittelständischen Textilfachhandel zugute kommen dürften.
Da nach dem derzeitigen Stand der Transpondertechnologie Einwegetiketten mit einem Stückpreis von ca. 40 Cent zu teuer sind, unterstützt der BTE die Suche nach einer Mehrweglösung mit einer Kombination von radiofrequenter Artikel-Identifikation und einer Warensicherungs-Funktion. Vor allem letzteres dürfte im gesamten Textileinzelhandel zu spürbaren Einsparungen führen und die anfallenden RFID-Kosten mehr als ausgleichen.
Hintergrund: Die Kosten eines Mehrweg-Etikettes mit Warensicherung werden derzeit auf 10 Cent pro Durchlauf (inkl. Rückführung) geschätzt, bei einer angenommenen Laufzeit von sieben Jahren. Bei Aufteilung der Kosten zwischen Industrie und Handel würden für den Handel Durchlaufkosten von ca. 5 Cent pro Teil entstehen. Zur Realisierung des Mehrwege-Projektes wurde Anfang 2005 unter Federführung der GS1 Germany (vormals CCG Centrale für Coorganisation) ein Lenkungsausschuss gebildet, der eine RFID-Machbarkeitsstudie in Auftrag gab und finanziert. Ausschuss-Mitglieder sind neben dem BTE und dem Industrie-Verband German Fashion die Firmen Breuninger, Esprit, Gardeur, Gerry Weber, H&M, Karstadt, Kaufhof, P&C, Schiesser, S.Oliver, Triumph, VF Europe, Charles Vögele und Windsor.
Ende Mai 2005 sollen aussagefähige Ergebnisse vorliegen, um die Entscheidung für oder gegen das RFID-Mehrwege-Etikett treffen zu können. Der BTE setzt sich im Lenkungsausschuss u.a. aktiv dafür ein, die Kosten der RFID-Technologie möglichst niedrig und damit perspektivisch auch für mittelständische Fachgeschäfte bezahlbar zu halten. In diesem Zusammenhang plädiert der BTE auch für die Festlegung einheitlicher RFID-Standards. Insellösungen würden die Einführung und Verbreitung dieser zukunftsweisenden Technik nur unnötig behindern und die Effizienzvorteile wieder aufzehren.
aus
Haustex 09/05
(Wirtschaft)