Trevira
Stabiles Geschäft trotz schwieriger Marktlage
Hattersheim - Der allgemeine Trend der europäischen Textilindustrie zu einer weiteren Konsolidierung ist noch nicht zu Ende. Die endgültige Abschaffung der Quoten in der Textilindustrie und steigende Importe aus China setzen die Hersteller zusätzlich unter Druck. Die Chemiefaserindustrie hat mit steigenden Rohstoffpreisen zu kämpfen. Standardprodukte lassen sich in Europa nicht mehr kostengünstig herstellen und zu wettbewerbsfähigen Preisen verkaufen. Die Zukunft der europäischen Textilindustrie liegt in der Entwicklung und Produktion von Hightech-Materialien, neuen Einsatzgebieten und neuen Märkten für ihre Spezialitäten.
Daher hat Trevira bereits vor einiger Zeit begonnen, ihre Produktion und ihr Produktportfolio zu reorganisieren und den Anteil an Spezialitäten auszubauen. Langfristig wird Trevira ihre Commodities durch Produkte ihres Eigentümers Reliance aus Indien ersetzen. Trevira wird für die Kunden auch in diesem Segment weiterhin mit ihrer Marke, ihrem Service und Maß geschneiderten Produkten zur Verfügung stehen. Außerdem werden Reliance und Trevira zum Nutzen ihrer Kunden ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter zusammenführen. Dies wird beide Unternehmen profitabel machen und Synergien schaffen.
Gemeinsam mit Reliance hat Trevira ein globales Netzwerk aufgebaut, um die starke Trevira-Marke auch in neuen Märkten wie Indien, China, Russland, Brasilien, der Türkei oder in Nord Amerika auszubauen. Trevira besitzt eine starke Marktstellung bei Heimtextilien, Nonwovens und Textilien für Automobil. Für den Bekleidungsbereich bietet das Unternehmen Spezialitäten wie Trevira Xpand für die großen Denimhersteller weltweit, Trevira Bioactive für Berufsbekleidung, pillingarme Fasern für hochwertige Mode und Funktionswäsche sowie neue Microfilamente für Lingerie und Funktionsbekleidung. Trevira wird weiterhin verstärkt seine Kunden bei der Wertschöpfung entlang der textile Kette bis hin zum Handel unterstützen.
Die Trevira CS Erfolgsstory
Das Trevira CS Geschäft entwickelt sich entgegen dem allgemeinen Trend in der Textilbranche positiv und liegt auf dem guten Niveau des Vorjahres. Trevira setzt auch weiterhin darauf, seinen Kunden durch neue Garn- und Stoffentwicklungen den entscheidenden Anteil an Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb zu sichern. Dies wird unterstützt durch weitere Maßnahmen zur Ausdehnung des Geschäfts über den europäischen Aktionsradius hinaus.
Osteuropa und der Mittlere Osten mit ihren boomenden Baumärkten sind im Moment neue Zielmärkte für die Trevira. Um den Bekanntheitsgrad der Marke zu steigern, fährt man zweigleisig. Zum einen baut man seine Kontakte zu lokalen Webern und Händlern aus, unternimmt die notwendigen Maßnahmen bei Prüfinstituten und leitet Kommunikationsmaßnahmen ein. Zum anderen entwickelt man Projekte, die in Zusammenarbeit mit westeuropäischen Kunden durchgeführt werden.
In Osteuropa war Trevira bereits im letzten Jahr mit einem großen Kundengemeinschaftsstand auf der Heimtextil Rossija vertreten. In diesem Jahr wird die Aufklärungsarbeit in Russland mit einem Seminar forciert, das neben Informationen zu Trevira CS, Designtrends und der Brandschutzgesetzgebung auch eine Plattform für europäische Weber und Händler aus den GUS-Staaten bieten soll, um Geschäftskontakte zu knüpfen.
Im mittleren Osten startet auf der Messe Index in Dubai ein weiteres Gemeinschaftsprojekt, das Trevira CS Partnern den Weg in diesen Markt ebnen soll.
In Indien ist ein wichtiger Schritt bei der Brandschutzgesetzgebung vollzogen worden. Hier wurden sowohl für Polsterstoffe als auch für Gardinen die europäischen Prüfnormen vom Bureau of Indian Standards (BIS) übernommen. Durch diese Maßnahme wird die Basis für den Einsatz von Trevira CS Stoffen maßgeblich verbreitert, und der Markt wird für die europäischen Hersteller von designstarken Trevira CS Textilien zunehmend interessanter.
Änderung in Geschäftsführung
Zum 1. September 2005 hat bei Trevira der angekündigte Wechsel an der Spitze stattgefunden: Jörg Hellwig übernahm die Funktion als Vorsitzender der Geschäftsführung der Trevira GmbH und der Trevira Gruppe von Bernd Sassenrath. Sassenrath wird bis zu seinem Ausscheiden in den Ruhestand am 31. Dezember 2005 Geschäftsführer der Trevira bleiben und als Sonderaufgabe die Zusammenführung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Trevira und Reliance vorantreiben. Jörg Hellwig ist verantwortlich für Finanzen & Controlling, Personal, Produktion & Technik und EHS. Die Zuständigkeit für Marketing & Vertrieb bleibt bei Geschäftsführer Hemant Sharma, der außerdem für Supply Chain Management, IT sowie Forschung & Entwicklung verantwortlich zeichnet.
aus
Haustex 12/05
(Wirtschaft)