Consulat des Teppichs tagte in Zürich
Auszeichnung für verdiente Partner
Schon zur Tradition geworden sind die Frühjahrs- und Herbst-Kongresse des Consulats des Teppichs. Mit rund 35 Mitgliedsfirmen und Teppich-Importeuren tagte diese Kooperation des Teppich-Fachandels im März 2004 bei der Firma Zollanvari in Zürich als Hauptpartner der Arbeitsgemeinschaft. Im Mittelpunkt stand dabei neben der Vorstellung neuer Teppichkreationen und Vermarktungsideen die Auszeichnung verdienter Teppichfachleute aus dem Einzelhandel.
Ursprünglich sollte, so berichtete Clemens August Spiekermann, Initiator und Leiter des Consulats des Teppichs, der Frühjahrs-Kongress mit der Verleihung eines Negativ-Preises, dem neu gekürten "Schwarzen Raben", eingeläutet werden. Er sollte einem namhaften Importeur, auf dessen Messestand während der Domotex 2004 in Hannover Kopien von Teppichen aus den Consulats-Kollektionen aufgetaucht waren, verliehen werden. Es kam im Vorfeld zu einer juristischen Auseinandersetzung, die erst zwei Tage vor dem Start der Veranstaltung in Zürich beendet wurde und in der sich der Importeur verpflichtete, auf die Herstellung, den Vertrieb und die Entwicklung derartiger Produkte zu verzichten. Spiekermann konnte damit die Preisvergabe absagen. Er kündigte aber an, dass das Consulat des Teppichs den Markt weiter beobachten und notfalls gerichtlich gegen alle Hersteller und Importeure vorgehen werde, die Plagiate im Angebot führen.
Statt des Negativ-Preises gab es als Überraschung für zwei verdiente "Teppich-Familien" eine von Künstlerhand geschaffene Trophy, mit der das Consulat des Teppichs das Lebenswerk der Inhaber zweier renommierter Teppichhäuser würdigte. Geehrt wurden so Dieter und Else Sattler, die mit ihrem Teppichhaus Sattler in Waiblingen bereits seit der Gründungsphase vor fünf Jahren im Consulat des Teppichs mitarbeiten und sich voll und ganz mit den Zielen dieser Kooperation identifizieren. Das Ehepaar Sattler, so unterstrich Spiekermann, gehöre zu den wenigen Teppichfachhändlern, die nicht an eine Geschäftsaufgabe denken, sondern die Firma erfolgreich an die nächste Generation weiter gegeben haben.
Bereits seit 1992 arbeitet Spiekermann, damals noch als Geschäftsführer des Einkaufs- und Marketingverbandes Vetega Gilde International, mit Danielle und Guy Aach aus Luxemburg zusammen, die dort seit 40 Jahren die Firma Tapis Hertz gemeinsam erfolgreich leiten. Auch sie gehören zu den ersten Mitgliedern des Consulats des Teppichs und vollziehen jetzt den Generationswechsel auf Natalie Aach und ihren Mann Claude, die Spiekermann bereits auf seiner März-Reise durch den Iran begleitet haben. Auch das Lebenswerk von Danielle und Guy Aach will das Consulat des Teppichs durch diese erstmalige Verleihung der Trophy gewürdigt wissen.
Aber nicht nur Ehrungen bestimmten das Geschehen auf dem Frühjahrs-Congress, sonden es wurde auch hart an der Gestaltung des neuen Angebotes vom Consulat des Teppichs gearbeitet. Spiekermann stellte neu entwickelte Kreationen vor, die von südpersischen Nomadenfamilien geknüpft werden. Darüber hinaus wird auch eine Kollektion türkischer Teppiche fester Bestandteil des Consulat-Sortimentes werden. Als gelistete Lieferanten des Consulats des Teppichs präsentierten Wieland Neuberth von Creation Roesner und Jan Kath ihre Kollektionen modern gestalteter Teppiche und die Verkaufskonzepte. Neu in den Kreis der Lieferanten aufgenommen werden soll die im Züricher Zollfreilager ansässige Orientteppich-Importfirma Mischioff.
Hier allerdings, so Spiekermann, seien noch zollrechtliche Schwierigkeiten zu überwinden, da die Schweiz für die Europäische Union Ausland ist und die schweizerischen Zollbehörden einen beachtlichen Aktionismus zeigen, der auch den Tagungsort Zürich für künftige Veranstaltungen des Consulats des Teppichs in Frage stellt. Dennoch ist zunächst vorgesehen, auch den Herbst-Kongress 2004 am 13. und 14. September in Zürich stattfinden zu lassen.
aus
Heimtex Orient 03/04
(Wirtschaft)