OBI Group Holding SE & Co. KGaA
Rugmark: Trotz Obi Neuzugang werden die Gelder knapp
Bis heute wurden schon 2,3 Mill. Teppiche mit dem Rugmark-Siegel, das eine Produktion ohne illegale Kinderarbeit gewährleisten will, verkauft. Bei einer Durchschnittsgröße von 2,42 qm pro Teppich bedeutet dies, dass 7,47 Mill. qm an Teppichen seit 1996 in den Ursprungsländern Indien, Nepal und Pakistan unter der Kontrolle von Rugmark in den lizenzierten Knüpfereien hergestellt worden sind. Diese stolzen Zahlen nannte Dieter Overath, Geschäftsführer von Rugmark Deutschland, auf einer Pressekonferenz während der Domotex 2004 in Hannover.
70 Prozent der Teppichproduktion in Nepal und 25 Prozent der indischen Knüpfstühle stehen nach Angaben von Overath unter der Kontrolle von Rugmark. Teppiche mit dem Siegel werden in Deutschland und den Benelux-Staaten, in Schweden, der Schweiz, Italien, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten verkauft. Die ohne illegale Kinderarbeit hergestellte Ware wird in Deutschland in erster Linie über den Versandhandel, über große Kauf- und Warenhäuser sowie auch über den engagierten Fachhandel vertrieben.
Jetzt, so berichtete Dieter Overath, hat sich auch die Baumarkt-Kette OBI dem Rugmark-Siegel verschrieben. Ab sofort werden bundesweit in den 200 OBI-Märkten alle Teppiche aus Indien das Kontroll-Emblem tragen.
Trotz dieses Neuzugangs werden bei Rugmark langsam die Gelder knapp. Die Organisation finanzierte sich vor allem über die 1-prozentige Import- und die 0,25-prozentige Exportabgabe sowie über Zuschüsse des Bundes. Mit diesen Geldern, insgesamt bisher 1,4 Mill. Euro, wurden sowohl das Kontrollsystem als auch Rehabilitationsmaßnahmen für die bisher 2300 von der illegalen Arbeit in Knüpfereien befreiten Kinder bezahlt. Jetzt sind die Einfuhren an handgeknüpften Teppichen und damit auch die Einnahmen drastisch zurück gegangen. Erhielt Rugmark im letzten Jahr noch 130000 Euro an Bundeszuschüssen, so sollen in diesem Jahr wegen der angespannten Haushaltslage keine Gelder von der Regierung kommen. Rugmark muss sehen, so bedauerte Dieter Overath, in diesem Jahr mit 40.000 Euro bis 50.000 Euro über die Runden zu kommen.
aus
Heimtex Orient 01/04
(Wirtschaft)