Consulat des Teppichs
Großes Interesse an einer aktiven Zusammenarbeit
Sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Domotex 2003 in Hannover zeigte sich Clemens August Spiekermann, Initiator und Leiter der Teppichfachhandels-Kooperation Consulat des Teppichs. Die Inhaber der Mitgliedsfirmen, die sich für den Erhalt des authentischen Orientteppichs und für dessen Fertigung unter sozialverträglichen Bedingungen einsetzen, waren im Gegensatz zu manch anderem Teppichfachgeschäft vollzählig auf der internationalen Fachmesse erschienen, um sich über die aktuellen Trends und das weltweite Teppichangebot zu informieren. Gleichzeitig wurden die Weichen für die Aktivitäten des Consulats in diesem Jahr gestellt.
Es wird wieder einen anspruchsvoll gestalteten Katalog geben, in dem nicht die Preise im Vordergrund stehen, sondern der ursprüngliche Teppiche selbst und sein Umfeld, in dem er gefertigt wird. Menschen, Landschaften und Kulturen schaffen hier die Atmosphäre, über die der hochwertige Knüpfteppich den Verbrauchern als kunsthandwerkliches Einzelstück nahe gebracht werden soll.
Darüber hinaus wurden bereits die ersten Termine für die Aktionsrunde im Herbst festgelegt. Bei interessierten Mitgliedsfirmen werden dann wieder rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft interessante und informative, aber auch gesellige Events veranstaltet, bei denen Teppiche nicht als Preisschnäppchen, sondern als Kulturgut präsentiert werden.
Dass dieses Konzept und die Philosophie des Consulats des Teppichs durchaus als Erfolg versprechend vom Einzelhandel gesehen wird, zeigte sich auf der Domotex in der Tatsache, dass 15 neue Fachgeschäfte ihr Interesse an einer Mitgliedschaft im Consulat des Teppichs bekundeten. Mit fünf Firmen kam es bereits während der Messe zu konkreten Abschlüssen, während sich zehn Einzelhändler, vor allem aus dem europäischen Ausland, sich erst noch näher mit der erklärungsbedürftigen Konzeption auseinander setzen wollen.
Die Vereinigung umfasst bisher 24 Mitgliedsfirmen, doch ist nach Worten von Clemens August Spiekermann immer damit zu rechnen, dass sich dieser Stamm an Fachgeschäften durch die Vielzahl an Betriebsschließungen in der Teppichbranche reduzieren kann. Andererseits aber soll die Mitgliederzahl auch nicht durch Neuaufnahmen übermäßig aufgebläht werden, um die effektive und enge Zusammenarbeit nicht zu gefährden. Spiekermann: "Wir wollen das Consulat des Teppichs in einer Größenordnung halten, die uns überlebensfähig bleiben lässt."
Über Kontaktspflege, Kontaktaufnahme und Planung hinaus konnte Spiekermann auf seinem mit rund 60 qm knapp bemessenen Messestand aber auch eine rege Ordertätigkeit resgistrieren. Das Consulat des Teppichs hatte sich in unmittelbarer Nachbarschaft seines Hauptlieferanten Zollanvari auf der Ausstellungsfläche der in diesem Jahr auf der Domotex nicht vertretenen Orientteppich-Importfirma Orim von Peter Mauch etabliert.
Während im vergangenen Jahr das Consulat, im Messestand von Zollanvari integriert, eher im Andrang auf den Zollanvari-Stand unterging, profitierte es in diesem Jahr in der klaren räumlichen Trennung durch die starke Kundenfrequenz bei Zollanvari. Auf starkes Interesse stieß vor allem die neue Kollektion Black Tents mit Nomadenteppichen aus dem Zagros Gebirge. Für dieses Teppichangebot war es Spiekermann zusammen mit Zollanvari gelungen, echte Vollnomaden, die bisher nicht im Teppichkommerz integriert waren, zu gewinnen. Entsprechend klein sind hier die Auflagen der originären Teppiche.
aus
Heimtex Orient 01/03
(Wirtschaft)