CCT Design Trade auf Wachstumskurs

Erfolgreicher Neustart mit handgetufteten Teppichen

Der Name Meumann hat in der Teppichbranche nach wie vor einen guten Klang, obwohl die Firma in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten vorüber gehend vom Markt verschwunden war. Jetzt hat Peter Meumann wieder Fuß gefasst. Sein Teppichimportunternehmen CCT Design Trade befindet sich auf einem rasanten Wachstumskurs. Im Januar 2004 steht bereits die zweite Firmenerweiterung an. Basis des Erfolges sind handgetuftete Teppiche mit eigenem Stil und individueller Handschrift.

Den Neustart begonnen hatte Peter Meumann 2001 in einem recht bescheidenen Rahmen in seinem Privathaus in Lehrte bei Hannover. Aber bereits 2002 konnte der Umsatz des Vorjahres verdoppelt werden. Im Mai 2003 war bereits der Gesamtumsatz des Vorjahres erreicht worden. Ursprünglich hatte Meumann vor, ohne großes Lager nur mit Kollektionsware zu arbeiten.

Aber der Wunsch der Kunden nach schneller Lieferung erforderte den Aufbau eines Lagers. Mittlerweile verfügt die CCT wieder über ein Lager an der Anderter Straße in Hannover, schon einmal Firmensitz des Importunternehmens Meumann, mit rund 1800 qm Fläche. Für Januar 2004 ist ein erneuter Umzug geplant - ebenfalls in einen ehemaliges Meumann-Domizil. Dort stehen dann 2500 qm Fläche, erweiterbar auf 4000 qm, zur Verfügung. Dann soll die Firma in eine GmbH & Co. KG umgewandelt werden und eventuell auch wieder der Name Meumann in der Unternehmensbezeichnung auftauchen.

Das Schwergewicht des Angebotes von CCT Design Trade liegt bei handgetufteten Teppichen aus Acryl und aus Wolle, die zu 70 Prozent aus China und zu 30 Prozent aus Indien kommen. Vor allem in der chinesischen Ware sieht Meumann einen wesentlichen Erfolgsfaktor. Er konnte 2001 einen Hongkong-Chinesen mit der Teppichmanufaktur Flamboo als Lieferanten gewinnen.

Flamboo kommt zwar vom Produktionsvolumen nicht an die beiden großen chinesischen Marktführer heran, verfügt aber auch über mehrere Werke und befindet sich darüber hinaus rein in Privatbesitz, so dass kurze Entscheidungswege im Management gegeben sind und die Berücksichtigung individueller Kundenwünsche leicht möglich ist. Meumann konnte sich die Vertriebsrechte von Flamboo für fast ganz Europa sichern und strebt eine noch engere Zusammenarbeit an. Ab Januar 2004 soll eine eigene europäische Niederlassung für Flamboo aufgebaut werden.

Dann sollen auch weitere Sortimentsbestandteile von Flamboo im Meumann-Sortiment auftauchen. Bereits auf der Domotex Hannover 2004 wird die CCT, die auch der nächsten Fachmesse nicht mehr in der Orienthalle 17, sondern im Bereich der modern gestalteten Teppiche in der Halle 2 vertreten sein wird, neben der Handtuft-Ware auch maschinell hergestellte Teppiche von Flamboo, sowohl getuftet als auch gewebt und bedruckt, vorstellen. Mit diesen Teppichen ist der chinesische Hersteller bereits sehr stark im asiatischen Bereich präsent. Meumann hat diesen Teppichen in Zusammenarbeit mit einer namhaften Designerin ein europäisches Gesicht gegeben, so dass er eine Komplett-Kollektion mit Handtuft sowie mit maschinell getufteten, gewebten und bedruckten abgepassten Teppichen mit einem eigenen Gesicht und in einer individuellen Handschrift vorstellen kann.

Rund 150000 qm an handgetufteten Teppichen insgesamt schlägt die CCT momentan im Jahr um und erwirtschaftet speziell mit Acryl-Ware damit eine Umsatzanteil von 60 Prozent. Von der Menge her erreichen die Acryl-Teppiche einen Anteil von etwa 80 Prozent. Rund 20000 qm an Acryl-Teppichen liegen - ohne die Bevorratung für die Versender - ständig am Lager in Hannover. Rund 30 Prozent der Umsätze werden über das Lager getätigt, 70 Prozent direkt über ein Logistik-Unternehmen in Hamburg abgewickelt.

So bedeutend auch der Bereich der modernen getufteten Teppiche für die CCT sein mag, ganz auf Knüpfteppiche wollte Peter Meumann auch in der neuen Firma nicht verzichten. So gibt es ein konzentriertes Angebot an Knüpfteppichen aus Indien in klassischer Orientmusterung.

Als besonders kapitalintensiv, aber auch als echte Marktnische haben sich Kashmir-Teppiche aus Seide und zur Ergänzung auch aus Kunstseide in höchster Qualität erwiesen. Ebenfalls im qualitativen Spitzenbereich bewegt sich Meumann bei Original-Nepal-Ware, nach unten abgerundet durch Indo-Nepal-Teppiche. Marokkanische Handknüpf-Teppiche, früher ein starkes Standbein bei Meumann, werden nur noch als hochwertige Kollektionsware im Vermittlungsgeschäft geführt. Den Bereich der Knüpfteppiche sieht Peter Meumann als eigenständiges zweites Standbein neben dem Handtuft-Sektor und künftig den maschinell hergestellten Teppichen.

Darüber, dass es so schnell wieder mit der neuen Firma aufwärts ging, wundert sich Peter Meumann manchmal selbst ein wenig. Aber es war kein leichter Weg. Es gehörte zum einen ein enormer persönlicher Arbeitseinsatz dazu. Zum anderen musste Meumann wieder das Vertrauen ehemaliger und jetzt wieder aktueller Lieferanten gewinnen. Da die alte Firma Meumann ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen war und Peter Meumann mit der CCT Zahlungsziele oftmals vorzeitig erfüllen konnte, gab es durch Hersteller eine tatkräftige wirtschaftliche Unterstützung, die den Expansionskurs spürbar erleichterte.

Darüber hinaus zeigten sich auch die Kunden im Gegensatz zur gegenwärtig allgemein üblichen schlechten Zahlungsmoral bei Meumann zahlungswillig. Die CCT konnte speziell bei den Versendern, die früher schon gute Erfahrungen mit der Logistik und Lieferfähigkeit von Meumann gemacht hatten, wieder Fuß fassen. Außerdem konnten große und wichtige Möbel- und Einrichtungshäuser, der Facheinzelhandel und auch Discounter als Kunden gewonnen werden. Möglich wurde dies nicht zuletzt durch die Tatsache, dass ein Teil der alten Außendienstmannschaft von Meumann auch wieder für die CCT aktiv wurde und so an alte Meumann-Erfolge angeknüpft werden konnte.
aus Heimtex Orient 05/03 (Wirtschaft)