Möbel-Kraft in Buchholz
Umsatzplus durch Totalumbau und Neueröffnung
Die Filiale von Möbel-Kraft in Buchholz in der Nordheide hat nach viermonatigem Totalumbau erneut ihre Pforten geöffnet. Der Standort liegt nur wenige Autominuten von Hamburg entfernt. Heimtex Orient hat sich nun, einige Monate nach der Eröffnung, in der Teppichabteilung umgesehen.
Zu Beginn wurde die Werbetrommel kräftig gerührt: Der neue Möbel Kraft am alten Standort in Buchholz machte mit vielen Sonderaktionen - wie einem Eröffnungsfeuerwerk, langen Öffnungszeiten, einem großen Gewinnspiel und 20.000 Eröffnungsangeboten - Norddeutschlands Kunden auf die Neueröffnung aufmerksam.
Möbel-Kraft hatte vor der Wiedereröffnung insgesamt fünf Millionen Euro in das Buchholzer Möbelhaus investiert. Außerdem wurden die 250 Verkaufsmitarbeiter während der Eröffnungsphase von 50 Fachkräften aus dem Stammhaus in Bad Segeberg unterstützt. Die Außenanlage des 35.000 Quadratmeter großen Möbelhauses wurde begrünt und die Parkkapazität um weitere 1.000 Parkplätze auf nun 2.500 Parkplätze erweitert. Im Keller des Gebäudes wurde auf einer Fläche von fast 8.000 Quadratmetern ein Lager eingerichtet; in der vierten Etage ist ein komplett neues Restaurant mit 270 Plätzen und einer Dachterrasse entstanden, wo die Kunden ihren Einkauf bei Erbsensuppe, halben Hähnchen, Nusstorte oder anderen Leckereien verdauen können.
Die Umgestaltung des Möbelhauses hatte der Berliner Unternehmer Kurt Krieger angeschoben, der im Januar 2004 bei Möbel Kraft eingestiegen war. Der Unterschied zur "sanften Eröffnung" im November 2000 ist jetzt deutlich zu erkennen. Das ganze Haus ist übersichtlicher gestaltet: Die komplette Beleuchtung wurde zur besseren Präsentation des Warensortimentes überarbeitet und ein Kinderland im Eingangsbereich sorgt mit Spielmöglichkeiten und Betreuung für ungestörtes elterliches Einkaufsvergnügen. Besonderen Wert legte das Management auf die Ausstattung in den verschiedenen Abteilungen. Mit modischen Trends soll dafür gesorgt werden, dass Möbel-Kraft zur zentralen Anlaufstelle für den Möbelkauf in der Region wird - auf die Reaktion etwa bei Dodenhof im nahe gelegenen Posthausen Richtung Bremen darf man gespannt sein.
Nach Angaben von Holger Geile, Verkaufsleiter in Buchholz, kamen in den ersten Tagen nach der Neueröffnung am 27. Dezember bis zu 10.000 Besucher täglich. Die neue Kraft-Mannschaft um Mitinhaber Kurt Krieger und Geschäftsführer Dr. Gunnar George gab vor der Eröffnung 1,8 Millionen Euro für Werbung, Gewinnspiele und ein Anschreiben mit Gutscheinen aus: Durch massive Werbung etwa auf zahlreichen Hamburger Taxis und Litfasssäulen wurden viele Kunden auf die "Neueröffnung" vor der Haustür der Millionenstadt aufmerksam.
Vier Wochen lang bis zum 22. Januar lief die Wiedereröffnungsphase mit vielen Sonderangeboten. Während dieser Zeit waren die Türen von Montag bis Samstag durchgehend von 8 bis 20 Uhr geöffnet; mittlerweile gelten die normalen Geschäftszeiten von Montag bis Donnerstag 9:00 bis 19.00 Uhr; Freitag und Samstag bis 20:00 Uhr. Zusätzlich ist jeden Sonn- und Feiertag von 12:00 bis 17:00 Uhr nur zur Besichtigung geöffnet; an vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr können die Kunden in Buchholz zu diesen Zeiten aber auch einkaufen.
"Auch das Geschäft mit Teppichen lief vor allem in der ersten Phase der Wiedereröffnung ausgezeichnet", bilanziert Günter Hillebrandt, Erstverkäufer in der Abteilung. "Hier haben sich wohl auch die zahlreich durchgeführten Werbemaßnahmen für den Standort Buchholz ausgewirkt", meint er. Jetzt geht es für die Teppichabteilung - ebenso wie für das gesamte Haus in Buchholz - darum, nach den vielen günstigen Preisen der Eröffnungsphase nun mit Service und Qualität das Frequenzniveau zu stabilisieren. Bei Teppichen "habe ich da vom Sortiment her und von der Umsetzung aktueller Trends und Wünsche seit der Neueröffnung ein sehr gutes Gefühl", ist Hillebrandt optimistisch: "Unsere Abteilung kann sich sehen lassen", findet er.
Seit dem Umbau ist die Teppichabteilung nicht mehr wie früher im ersten Stock untergebracht, sondern ist jetzt in der Nähe der Rolltreppen zentral im Erdgeschoss platziert - "mitten im Kundengerangel" wie Hillebrandt erfreut anmerkt. Vor der mehrmonatigen Schließung des Hauses für die Wiedereröffnung wurde hier eine große "30 Prozent"-Rabattaktion durchgeführt, so dass fast sämtliche Altbestände vor dem Umbau der Abteilung abverkauft werden konnten.
Mit dem Umbau ist die Abteilung etwas verkleinert und das Sortiment sowie dessen Platzierung leicht geändert worden. Zentral in der Abteilungsmitte teilt nun eine große Trennwand das Sortiment auch optisch in zwei Hälften. Die eine Seite dieser Wand bildet eine lange Mühle in der Präsentationsgröße
2 x 3 Meter. Auf der anderen Seite dieser Wand findet sich, neben einem kleinen Shop mit handgewebten Teppichen, als Schwerpunkt eine große Bestellwand.
Hinter handgeknüpften Nepal- und Berberteppichen steht diese Bestellwand von der Umsatzbedeutung der Abteilung her an zweiter Position: "Die Kunden sagen uns Ihre Maße und Wünsche - und wir liefern Ihnen den dazu passenden Teppich" fasst Hillebrandt das Ziel dieses neu aufgenommenen Bereichs zusammen. Ein weiterer Vorteil der Bestellwand: "Wer von unseren Kunden dort davor steht, hat bereits feste Vorstellungen von "seinem" Teppich - und so sind wir in diesem Bereich aus dem harten Feilschen um die Preise heraus", weiß er.
Nach einer Lieferzeit von etwa sechs Wochen bis längstens drei Monaten halten die Kunden dann Ihren "Wunschteppich" in Händen. Ein Zeitraum, den die Kunden akzeptieren.
In der gesamten Teppichabteilung bei Möbel Kraft in Buchholz kümmern sich insgesamt sieben Mitarbeiter um die Kunden. Der Wareneinkauf wird in Zusammenarbeit mit Höffner in Berlin abgewickelt. Hier werden die Teppiche nicht direkt importiert, sondern über den Großhandel eingekauft. "Auf diese Weise können wir besser und schneller auf Trends und neue Kundenwünsche reagieren" findet Hillebrandt. Als aktuelle Beispiele nennt er da "Handtuft und generell alle modernen Optiken die derzeit bei uns sehr gut laufen".
Der Schwerpunkt bei handgeknüpften und wertigen Orientteppichen liegt bei Nepalteppichen sowie bei Gabbeh. Forciert werden derzeit indische Teppiche, demgegenüber wurde der persische Bereich bewusst etwas ausgedünnt. Hinzu kommt ein breites Angebot an Maschinenteppichen. In einer speziellen gesonderten "Schatzkammer" am Rand der Abteilung werden Kaschmir-Seidenteppiche gesondert in orientalischer auf Mauerwerk präsentiert.
Die über den Teppichpräsentationen ausgehängten Preise sind Abholpreise; bei Lieferungen kommt noch ein Aufschlag hinzu, der sich nach dem Preis der Ware und der Entfernung zum Kunden richtet. Und Hillebrandts Eindruck vom Geschäft mit roter Ware der ersten Monate seit der Wiedereröffnung? "Insgesamt merken wir im in diesem Bereich leider schon ein wenig, dass das Geld bei unseren Kunden derzeit nicht mehr so locker sitzt", muss auch er den schlechten konjunkturellen Umständen ein wenig Tribut zollen.
aus
Heimtex Orient 02/05
(Wirtschaft)