CC Dr. Schutz: CTA-Mitgliedschaft beweist Produktqualität
Pflege und Reinigung für alle Bodenbeläge
Öle und Lacke für die Oberflächenvergütung von Parkett gehören seit kurzem zur Produktpalette von CC Dr. Schutz, dem marktführenden Hersteller von Reinigungs- und Pflegesystemen im Bodenbelagsfachhandel.
Bei der Markteinführung vor 2 1/2 Jahren hatten sich die Wettbewerber noch sehr skeptisch gezeigt, inwiefern ein Pflege- und Reinigungsmittelproduzent in der Lage sein werde, qualitativ hochwertige Parkettöle und -lacke herzustellen. Zur Jahresmitte haben nun die etablierten Hersteller der Chemisch-Technischen Arbeitsgemeinschaft (CTA) den in diesem Bereich relativ neuen Anbieter in die Gemeinschaft aufgenommen. Der Sprung in ein anderes Produktsegment und in einen damals bereits verteilten Markt hat sich nach Ansicht des Unternehmens mittlerweile als voller Erfolg erwiesen: Der junge Geschäftsbereich hat als eines von vier Segmenten nun einen Anteil am Gesamtumsatz von 15 %.
Als logische Konsequenz betrachtet die Unternehmensleitung die Mitgliedschaft in der Chemisch-Technischen Arbeitsgemeinschaft (CTA). Die fünf namhaften Hersteller von Parkettschutzprodukten (Almarit, Berger-Seidle, Eukula, Irsa und Loba) hatten sich im März entschlossen, CC-Dr. Schutz in ihren Reihen aufzunehmen. Dennoch zählt nicht nur das Dabeisein, sondern auch das Engagement, betonte Dr. Karl Michael Schutz, Eigentümer und Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens. Von der Zusammenarbeit in der CTA werden die Beteiligten wechselseitig profitieren, vor allem lasse sich aber der Dialog in anwendungstechnischen Fragen mit den anderen CTA-Mitgliedern zum Nutzen des Handwerks vertiefen, zeigte sich Dr. Schutz überzeugt. Eine große Herausforderung für die Branche sind beispielsweise die stetigen Veränderungen der Parketthersteller an den Oberflächen der Produkte, wie beispielsweise die kratzfesten Parkettoberflächen, die die Parkettindustrie vor einiger Zeit auf den Markt gebracht hat. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Industrie habe man bereits frühzeitig die eigenen Rezepturen an die neuen Oberflächen angepasst, erklärte der Vertriebs- und Marketingleiter Frank Knott.
Gute Vorbereitung war entscheidend
CC Dr. Schutz hatte vor rund fünf Jahren mit der Entwicklung von Parkettölen und -lacken begonnen und sich in diesem Zusammenhang auf zukunftsfähige Produkte konzentriert. So gibt es beispielsweise nur wasserbasierende Produkte im Sortiment, "denn wenn man etwas neu beginnt, dann braucht man keine Altlasten mit sich rumschleppen", brachte es Frank Knott auf den Punkt. Um in einen bereits verteilten Markt eintreten zu können, bedarf es zudem einer gründlichen Vorbereitung im Vorfeld. So hingen mit der Ausweitung der Produktpalette auch einige Investitionen zusammen, wie beispielsweise die neue Produktionsstätte in Hessisch Oldendorf in Niedersachsen. Diese war auch deswegen nötig geworden, da beispielsweise eine eigene Anlage zur Herstellung von Lacken errichtet werden musste. Außerdem habe man im Zuge der Sortimentserweiterung gezielt Mitarbeiter mit einem "hölzernen" Hintergrund ins Unternehmen geholt. Mittlerweile generiert Dr. Schutz mit Lacken und Ölen im Holzbereich mehr Umsatz als mit dem etablierten Reinigungsmittelgeschäft.
Doch auch wenn sich das Bonner Unternehmen in den letzten Jahren verstärkt im Sektor Parkett und Laminat engagiert hat, so versteht sich der Familienbetrieb dennoch als "Werterhaltungs"-Spezialist für alle Bodenbeläge. Neben Pflege- und Reinigungsmittel für elastische und textile Beläge verfügt das Unternehmen auch über Produkte für den Bereich Fliesen, wo es seit Jahren eine enge Kooperation und eine Empfehlung durch die Firma Villeroy & Boch gibt. Dieser Bereich wird in den nächsten Jahren weiter entwickelt, kündigte der Geschäftsführer an, um auch hier Voll-Sortimenter zu sein.
"Verwässerung" der Branchen hilft
Für diese Philosophie, sich auf allen Böden zuhause zu fühlen, spricht nach Ansicht der Geschäftsleitung auch die zunehmende "Verwässerung" der Branchen. Während früher die Aufgabenbereiche zwischen Bodenlegern und Parkettlegern klar verteilt waren, verschwimmen die Zuständigkeiten mehr und mehr. Viele Handswerksbetrieb bieten mittlerweile eine Reihe von zusätzlichen Dienstleistungen an. Dies kommt Dr. Schutz entgegen, da der Handwerker bei CC-Dr. Schutz Sanierungs-, Reinigungs- und Pflegeprodukte für alle Bodenbeläge aus einer Hand bekommen kann. Wichtigster Abnehmer für die Produkte ist entsprechend der Fachgroßhandel, denn nur wenige, sehr große Handwerksbetriebe gelten als "industriefähig".
Gleichzeitig müsse aber auch klar sein, so die Unternehmensleitung, dass die Marke Dr. Schutz bestmöglich geschützt wird. Die hauseigene Marke werde auch zukünftig nur im Fachhandel zu finden sein, Baumarkt- oder Discounteranfragen lehne man ab. In Zukunft wird es nach Ansicht des Vertriebs- und Marketingleiters aber vor allem darum gehen, die Marke auch in den Köpfen der Endverbraucher zu etablieren. Auf dem Heimatmarkt in der Bodenbelagsbranche (Marktanteil: 68 %) habe man sicherlich schon einen Bekanntheitsgrad von knapp 100 %. Der Endkunde könne aber oft genug noch nichts mit dem Markenbegriff anfangen, auch wenn das Produkt daheim im Vorratsraum stehe. "Hier sehen wir die Herausforderung für die nächsten Jahre." Gleichzeitig gab Dr. Schutz seine Wiederkaufsquote in den vergangenen Jahren mit 70 bis 75 % an.
Private Labelling
Großes Thema in der Branche ist, durchaus zum Ärger von CC Dr. Schutz, das Private Labelling. In schwierigeren Zeiten kämen die Hersteller immer wieder auf den Gedanken, sortimentsfremde Produkte in das Portfolio aufzunehmen - ein Parkettproduzent bietet Pflegemittel unter seinem Namen gleich mit an. Private Labelling weist nach Ansicht von Knott und Schutz eine Reihe von Nachteilen auf: So könne der Endverbraucher ein Privat-Label nur für diesen einen Bodenbelag verwenden. Für Handel und Handwerk sei ein Private-Label nicht nur ein Platzproblem im Sortiment, sondern zudem sei die Kompetenz des Lieferanten beim Private-Label nicht vergleichbar mit der Kompetenz und dem Service eines Spezialisten. Wichtiger wäre eine branchenübergreifende Zusammenarbeit, meinen die beiden Verantwortlichen. Ähnlich wie in anderen Industriezweigen auch, könnten sich die Produzenten entlang der Wertschöpfungskette zu entsprechenden Partnerschaften zusammenschließen.
Eine wichtige Marketingmaßnahme ist für CC Dr. Schutz auch der Weiterbildungssektor. Gerade der zunehmenden Diversifizierung der Gewerke ist für den Handwerker eine stetige Weiterbildung wichtig.
Entsprechend bietet das Unternehmen in Bonn regelmäßig Schulungsmaßnahmen zum Thema Werterhaltung von Bodenbelägen an. 2003 waren 1.200 Handwerksbetriebe zu Schulungen im Hause, im aktuellen Geschäftsjahr erwartet man erneut über 1.000 Betriebe.
Bald eine Filiale in den Niederlanden
Im ersten Halbjahr 2004 hat CC Dr. Schutz einen Umsatzzuwachs von knapp 5 % gegenüber den ersten sechs Monaten 2003 zu verzeichnen. Gleichzeitig machte die Unternehmensführung deutlich, dass die Ergebnisverbesserungen Anfang der 90er Jahre auch im Pflegemittelbereich nicht mehr so einfach zu erreichen seien. Dennoch könne das Familienunternehmen eine ordentliche Rendite aufweisen, wobei so etwas wie eine kurzfristige Gewinnmaximierung sicher nicht im Interesse der Eigentümer sei. Es gehe vielmehr darum, eine hohe Eigenkapitalquote und eine hohe Liquidität nachweisen zu können, die einen von den Banken weitestgehend unabhängig machen. Nur so sei es möglich weiter zu investieren und das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens vorantreiben, erklärte der Geschäftsführer.
Zu diesem Wachstum werde in den nächsten Jahren sicherlich der Export beitragen. Momentan liege dieser noch bei einem Umsatzanteil von 25 %, könnte sich in den nächsten Jahren aber durchaus erheblich steigern, möglicherweise verdoppeln. "Wir wollen der Experte für die Pflege- und Reinigung von Bodenbelägen in Europa sein", so die ehrgeizige Vorgabe. Zwar habe man in einigen Ländern die Marktführerschaft bereits inne, aber noch nicht in allen. Momentan agiert das Bonner Unternehmen in den verschiedenen Ländern Europas unterschiedlich, entweder mit eigenen Filialen, Generalimporteuren oder Handelsvertretern. Insgesamt 13 Mitarbeiter inklusive der Generalimporteure sind für Dr. Schutz im Ausland tätig. Nach der Gründung von Niederlassungen in der Schweiz und zuletzt Großbritannien, wird bis Jahresende auch eine niederländische Tochter ins Leben gerufen werden.
Neuheit im Parkettsektor
Für die Bau und die Domotex kündigte Dr. Schutz zudem zwei Neuheiten an: Im Holzbereich werde man mit einer Weiterentwicklung aufwarten. Außerdem wird Dr. Schutz im 50sten Jahr des Bestehens ein Dienstleistungskonzept auf den Markt für den Verarbeiter bringen, der die "Spezialdienstleistung im Bereich Werterhaltung und Sanierung anbieten bzw. ausbauen will."
CC Dr. Schutz - Das Unternehmen
Seit der Gründung 1955 in Familienbesitz
Geschäftsführer: Dr. Karl Michael Schutz, Dr. Lothar Schutz
Leiter Vertrieb und Marketing: Frank Knott
Vertriebsleiter und Leiter Anwendungstechnik Parkett: Gerd Knott
Umsatz: 13 Millionen Euro
Exportanteil: 25 %
Standorte: Bonn (Zentrale, Schulungen) und Hessisch Oldendorf/Niedersachsen (Produktion)
Auslandsniederlassungen: Dr. Schutz Steve Grimwood, GB Aylesburg, Bucks HP202JW und Reinwall GmbH, CH-6300 Zug
Mitarbeiter gesamt: rund 70, davon 20 Personen in Bonn
Entwicklungsabteilung: 4 bis 5 Mitarbeiter
Anwendungstechnik: 4 Mitarbeiter
Schulung: 3 Mitarbeiter
Zielgruppe: Fachgroßhandel
Produkte: Pflege- und Reinigungsmittel für Parkett und Laminat sowie für elastische und textile Bodenbeläge, zudem Oberflächenlacke und -öle für Parkett. Alle Produkte sind TÜV-zertifiziert, d. h. hinsichtlich Funktionalität und Immissionsverhalten begutachtet worden.
aus
Parkett Magazin 05/04
(Wirtschaft)