ZDH Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V.
Handwerk: Abwärtstrend verlangsamt
Das Handwerk schöpft Hoffnung. Es gibt Anzeichen dafür, dass die seit Jahren anhaltende konjunkturelle Talfahrt ihrem Ende zugeht, meint der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). In den letzten Monaten sei der schon lange anhaltende Abwärtstrend etwas abgeflacht. Dennoch sei die Talsohle noch nicht erreicht: Nach wie vor berichten deutlich mehr Betriebe von sinkenden Umsätzen als von steigenden Einnahmen. Auch müssen mehr Betriebe Mitarbeiter entlassen, als Betriebe zusätzlich einstellen können. Gemeinsam mit den Handwerkskammern hat der Zentralverband eine Umfrage durchgeführt, an der sich 21.500 Betriebe beteiligten. Für 2004 bleibt es bei deutlichen Umsatz- und Beschäftigungsverlusten. Erwartet wird ein Umsatzminus von 2,1 % (knapp 10 Mrd. EUR weniger). Die Anzahl der Beschäftigten wird demnach um 178.000 Mitarbeiter fallen, ein Minus von 3,5 %. Dennoch: Im Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres mit -3,1 % bei den Umsätzen und -261.000 bei der Beschäftigung ist eine Abschwächung der Negativtendenzen erkennbar. Zum zweiten Mal in Folge beurteilen die Inhaber ihre Geschäftslage immerhin geringfügig besser als im Vorjahresquartal. Auch das deutet auf eine Stabilisierung hin, allerdings auf niedrigem Niveau und nur in kleinen Schritten. So sprechen im Westen nur noch 36 % (2003: 40 %) von einer schlechten Geschäftslage und 35 % im Osten (2003: 37 %). Dagegen steigt die Zahl derer mit guten Geschäften im Westen von 14 % im vergangenen Jahr auf jetzt 16 %, im Osten bleibt diese Zahl unverändert bei 18 %.
2004 brechen laut ZDH erstmals auch wieder einzelne Branchen aus dem anhaltenden Negativtrend aus. Das seien vor allem die westdeutschen Ausbaubetriebe, die von einer gestiegenen Nachfrage nach Renovierungen profitieren, und die handwerklichen Zulieferer für die Industrie. Bei den Zulieferern machen sich die gestiegenen Exporte bemerkbar. Der Effekt bleibt jedoch geringer als erwartet, da deutsche Exporteure vermehrt auch auf ausländische Vorleistungen zurückgreifen.
Anhaltend schwierig bleibt die Lage am Bau. Der gewerbliche Bau lahmt und die Kommunen können aufgrund des anhaltenden Konsolidierungsdrucks keine Impulse geben, berichtet der Dachverband.
aus
Parkett Magazin 06/04
(Wirtschaft)