Verband der Deutschen Parkettindustrie

Parkett gewinnt weitere Anteile am Bodenbelagsmarkt

Mehrschichtparkett wird im Jahr 2004 mehr als 85 % der Parkettproduktion in Deutschland ausmachen, der Renovierungsmarkt gewinnt weiter an Bedeutung und der inländische Parkettverbrauch wird um knapp 2 % sinken. Zu diesen Einschätzungen kam der Verband der Deutschen Parkettindustrie (VDP) im Rahmen einer Fachpressekonferenz anlässlich der bevorstehenden Domotex 2005.

Hintergrund der erwarteten Reduzierung des Parkettabsatzes auf 19 Mio. qm ist nach Ansicht des Verbandes die weiterhin rückläufige Entwicklung der Bauindustrie. Deutschland befinde sich inzwischen im neunten Jahr in einer Phase rückläufiger - teilweise rezessiver - Entwicklung des Baumarktes. Allein in den letzten drei Jahren sei die Bauproduktion in Deutschland um mehr als 19 % zurückgegangen, besonders betroffen vor allen Dingen der Wohnungsbau. Im Jahr 2003 wurden nur noch 268.000 Wohnungseinheiten errichtet und anders als in früheren Phasen ging auch der für die Parkettverwendung wichtige Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser zurück. Auch im laufenden Jahr sei keine Verbesserung zu erwarten, da im ersten Halbjahr die Zahl der erteilten Baugenehmigungen nochmals um 4 % unter den Vorjahreswerten lag, berichtete der VDP. Dieser Rückgang bei der Erstellung neuer Wohnungen könne trotz einer ständigen Steigerung des Renovierungsmarkts - dessen Anteil inzwischen auf ca. 70 % geschätzt wird - nicht vollständig ausgeglichen werden.

Trotz des vom Verband erwarteten leichten Rückgangs um knapp 2 % auf 19 Mio. qm wird Parkett seinen Marktanteil an dem insgesamt deutlich rückläufigen Bodenbelagsmarkt weiter verbessern. Bezogen auf die einzelnen Parkettarten ergeben sich aber wesentliche Unterschiede. Während das einschichtige Massivparkett deutliche Rückgänge zu verzeichnen hat, nimmt der Anteil von Mehrschichtparkett weiter zu.

Obwohl der Parkettverbrauch im Inland abnimmt, investiert die Parkettindustrie in ihre Produktionen. Anders als der Parkettabsatz wird den Prognosen des Verbandes zufolge die Parkettproduktion im Jahr 2004 um ca. 7 % wachsen.

In den nächsten Jahren muss sich nach Ansicht des VDP die Parkettbranche auf ein gegenüber den neunziger Jahren deutlich reduziertes Bauvolumen einstellen - sei es auf Grund der demografischen Entwicklung, einer weiteren Reduzierung der Eigenheimzulage oder wegen der zunehmenden Unsicherheit der Arbeitsplätze.

Trends zur Messe

Im Objektbereich sind häufiger lebhafte Mischsortierungen erwünscht, meint der Parkettverband. Äste oder Kern- und Splintanteile werden oft nicht mehr aussortiert. Neben dem klassischen Einsatz von Stabparkett kommen auch die Mehrschichtelemente durch neue Klebstoffe und eine vollflächige Klebung in diesem Anwendungsbereich stärker zur Geltung.

Der Trend zum vermehrten Einsatz dunkler, warmer Holztöne ist unverkennbar. Ihr Anteil am gesamten Parkettsortiment wird aber auch 2005 noch unter 10 % bleiben. Unabhängig davon sei nach wie vor auch das andere Extrem gefragt - Parkettböden mit weiß und grau pigmentierten Hölzern -, berichten die Experten.
aus Parkett Magazin 06/04 (Wirtschaft)